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Barrierefrei - und jeder weiß, wo es lang geht! - BAG Selbsthilfe

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gen!“. Als weiter<strong>es</strong> Gegenargument wurde gehäuft der Denkmalschutz<br />

angeführt, direkt gefolgt von ästhetischen Bedenken<br />

(„Kontraste stören das G<strong>es</strong>amtbild!“, „Passt nicht zum Stil d<strong>es</strong><br />

Haus<strong>es</strong>!“, „Eingrif in künstlerische G<strong>es</strong>taltung <strong>und</strong> Freiheit der<br />

Architekten!“). Auch wird angeführt, Kontraste wären mit Materialien,<br />

die günstig <strong>und</strong> leicht zu reinigen seien, nicht herstellbar <strong>und</strong><br />

Nachb<strong>es</strong>serungen würden ohnehin technisch als nicht machbar<br />

ang<strong>es</strong>ehen. Argumentiert wird zuweilen mit Aussagen wie „Die<br />

Normen zur barrierefreien G<strong>es</strong>taltung sind nicht bindend, müssen<br />

daher nicht beachtet werden!“, „Baumaßnahmen ein<strong>es</strong><br />

privaten Inv<strong>es</strong>tors sind nicht öfentlicher Bereich!“, „Es handelt<br />

sich um keinen Neubau, sondern lediglich um Bauänderungen,<br />

die keine Berücksichtigungen notwendig machen!“, „Das Sanierungskonzept<br />

sieht einfach keine barrierefreie G<strong>es</strong>taltung<br />

vor!“ etc. Mehrfach wurde deutlich, dass sich Entscheidungsträger<br />

auf vermeintliche Experten verlassen: „Unsere Architekten wissen<br />

schon selbst, was <strong>Barrierefrei</strong>heit ist!“, „Wir haben <strong>Barrierefrei</strong>heit<br />

berücksichtigt, ein Rollstuhlfahrerverband wurde befragt!“<br />

oder „Wir haben doch Kontraste eing<strong>es</strong>etzt!“.<br />

Die Widerstände, die der <strong>Selbsthilfe</strong> entgegenschlagen sind also<br />

vielfältig. Ein Teilnehmer gab an, dass <strong>es</strong> sich eher um Unwissen als<br />

um Widerstand handele, da sich Menschen ohne Beeinträchtigungen<br />

oft nicht vorstellen können wie wichtig zum Beispiel Kontraste<br />

sind. Simulationsbrillen im Rucksack würden dann viele Debatten<br />

ersparen. Reduziert kann man auf das Unwissen einiger entscheidungsbefugter<br />

Stellen schließen, die sehbehindertengerechte<br />

G<strong>es</strong>taltung primär als zu teuer, zu aufwändig, <strong>und</strong> nachträglich als<br />

nicht machbar einstufen. Die Anführung d<strong>es</strong> Denkmalschutz<strong>es</strong> <strong>und</strong><br />

Berufungen auf mangelnden Erfüllungszwang von Normen ist als<br />

Hinweis anzusehen, dass das Potential sehbehindertengerechter

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