Barrierefrei - und jeder weiß, wo es lang geht! - BAG Selbsthilfe

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Auch als blind eingestufte Menschen haben zum Teil visuelle Wahrnehmungen
und können sich durch gute Kontraste besser orientieren.
Nicht zuletzt sei darauf hingewiesen, dass alle Menschen von Zeit
zu Zeit „vorübergehend sehbehindert“ sind. Mangelnde Aufmerksamkeit
ist hier zuoberst als Grund zu nennen, zum Beispiel durch
Eile, Müdigkeit, Telefonate, Emotionen, das Mitführen von schwerem
Gepäck, Kinderwagen, Kindern und Haustieren. Auch eingeschränkte
Sichtbedingungen wie Dämmerung, mangelnde Beleuchtung,
Stromausfall, Schnee, Regen, Nebel oder Qualm und beschlagene
Brillengläser erfordern ausreichende Kontraste zur Wahrnehmung.
Auch Touristen und Geschäftsreisende proftieren von guten Kontrasten,
da sie als Ortsunkundige auf gute Orientierungsangebote
angewiesen sind. Kinder sowie Menschen mit Lern- und Leseschwierigkeit
oder mit mangelnden Sprachkenntnissen proftieren ebenfalls
von kontrastreichen Angeboten zur Orientierung und Gefahrenabsicherung.
6.3 Barrierefreie Gestaltung – eine Kostenexplosion?
Bei der Verwendung kontrastreicher Materialien im Neubau müssen
durch die sehbehindertengerechte Gestaltung keine zusätzlichen
Materialkosten entstehen. Mangelnde Sachkenntnis und Schulung
der Planer und Praktiker des öfentlichen Raumes verursachen
hingegen nicht selten eine unsachgemäße Ausführung, die im
Anschluss Nachbesserungen erfordert. Doch auch diese halten sich,
gemessen am Sicherheitsgewinn kostenmäßig häufg im Rahmen.
Selten muss Bausubstanz komplett ausgetauscht werden, da
Vorhandenes oft kontrastreich aufgewertet werden kann.
Prüfungskosten zur Feststellung von Leuchtdichtekontrasten einzelner
Materialkombinationen im Neuzustand können meist herstellerseitig
übernommen werden. Die Hersteller können diese Kosten