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Barrierefrei - und jeder weiß, wo es lang geht! - BAG Selbsthilfe

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Eine andere Methode zur Prüfung von Kontrasten sieht die Nutzung<br />

von Farbkarten, Farbfächern oder digitalen Farbwerken vor. Erläutert<br />

sei di<strong>es</strong> am Beispiel von RAL-Farbkarten. Als RAL-Farbe werden<br />

Normfarben bezeichnet, die die RAL GmbH vertreibt. Jeder Farbe ist<br />

eine Nummernbezeichnung zugeordnet. Die Kontrastwerte zweier<br />

Materialien werden aus Hellbezugswerten <strong>und</strong> Umrechnungstabellen<br />

erschlossen. Das größte Fehlerpotential wird bei di<strong>es</strong>er Methode<br />

in der eindeutigen Zuordnung von Materialoberfächen zu entsprechenden<br />

Farbmustern g<strong>es</strong>ehen. Insb<strong>es</strong>ondere Wand- <strong>und</strong> Bodenbeläge<br />

lassen sich oft nicht eindeutig zuordnen, da deren Oberfächen<br />

Zusammensetzungen zeigen, die Hell- <strong>und</strong> Dunkelanteile mischen<br />

wie etwa Granit, Sandstein, Rauputz oder gemusterte Flächen usw.<br />

Der Vorteil der Normierung der Kartennummern soll darin b<strong>es</strong>tehen,<br />

dass K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Lieferanten nur RAL-Nummern <strong>und</strong> nicht Materialmuster<br />

austauschen. In den vorangegangenen Abschnitten wird<br />

deutlich, dass die M<strong>es</strong>sung d<strong>es</strong> defnierten Materials jedoch unumgänglich<br />

ist, da d<strong>es</strong>sen Oberfächenb<strong>es</strong>chafenheit erhebliche Auswirkungen<br />

auf Kontraste hat. Di<strong>es</strong> so<strong>wo</strong>hl in Bezug auf Oberfächenstrukturen<br />

als auch in Bezug auf die Materialzusammensetzung, die<br />

sich an der Oberfäche ofenbart. Die Farbkarten-Methode versucht<br />

di<strong>es</strong>em Problem damit zu begegnen, dass generell eine Fehlertoleranz<br />

von 0,1 bis 0,15 Kontrastwerten einkalkuliert werden soll<br />

<strong>und</strong> dass glänzende Farben für die barrierefreie G<strong>es</strong>taltung wegen<br />

möglicher Spiegelungen nicht in Frage kommen. Zur empfohlenen<br />

Fehlertoleranz ist anzumerken, dass wegen der Abnutzung von<br />

Materialien geforderte Kontraste im Neuzustand der Materialien<br />

ohnehin deutlich überschritten werden sollten (weitere Informationen<br />

dazu siehe Kapitel 6.4). Eine zusätzliche Anhebung geforderter<br />

Werte durch die Verwendung einer Prüfmethode, die zusätzliche<br />

Fehlertoleranzen erforderlich macht, dürfte daher problematisch<br />

sein. Di<strong>es</strong> schränkt die Palette einsetzbarer Materialien unnötig weiter<br />

ein. Der Einsatz glänzender Materialien ist bei Neubauten, we­

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