Barrierefrei - und jeder weiß, wo es lang geht! - BAG Selbsthilfe
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nicht immer die schwerste Behinderung ein<strong>es</strong> Menschen.<br />
- Als behindert wird nur derjenige eing<strong>es</strong>tuft, d<strong>es</strong>sen Einschränkun<br />
gen länger als sechs Monate b<strong>es</strong>tehen <strong>und</strong> die Teilhabe am Leben<br />
in der G<strong>es</strong>ellschaft beeinträchtigen. Das Ausmaß der Beeinträch<br />
tigung muss von dem für das Lebensalter typischen Zustand ab<br />
weichen. Vorübergehende Sehbehinderungen entfallen also. Da<br />
die Sehleistung mit zunehmendem Alter abnimmt, entfallen auch<br />
ältere Menschen, da die Beeinträchtigung alterstypisch ist.<br />
6.2.2 WHO-Europazahlen von Menschen mit Sehbehinderungen<br />
Aus WHO-Europazahlen lassen sich für 2002 etwa 1.066.000 Menschen<br />
mit Sehbehinderung in Deutschland ermitteln. Zwischen<br />
1990 <strong>und</strong> 2002 war ein Anstieg der Sehbehinderten um 80 % (aufgr<strong>und</strong><br />
steigender Lebenserwartung) zu verzeichnen. Im Jahr 2011<br />
dürfte <strong>es</strong> sich daher bereits um 1,7 Millionen Menschen mit Sehbehinderung<br />
gehandelt haben. Insb<strong>es</strong>ondere Menschen ab 65<br />
Jahren sind nach WHO von einer drastischen Verschlechterung der<br />
Sehleistung betrofen. Im Zuge d<strong>es</strong> demografschen Wandels sind<br />
Planer <strong>und</strong> Praktiker künftig also mit immer mehr Bürgerinnen <strong>und</strong><br />
Bürgern konfrontiert, deren Sehleistung weitaus schlechter ist als<br />
die von anderen Menschen.<br />
6.2.3 Tatsächliche Nutzergruppen von Kontrasten<br />
Informationen im öfentlichen Raum, die die Orientierung <strong>und</strong><br />
Absicherung vor Gefahren fördern, müssen der breiten Öfentlichkeit<br />
dienen. Di<strong>es</strong>e befndet sich wie oben erläutert im Wandel <strong>und</strong><br />
defniert sich kein<strong>es</strong>wegs als homogene Mehrheit gut sehender<br />
Menschen. Von einer kontrastreichen G<strong>es</strong>taltung d<strong>es</strong> öfentlichen<br />
Raum<strong>es</strong> proftieren immer alle Menschen, daher ist auch eigentlich<br />
nicht von einer b<strong>es</strong>timmten Nutzergruppe zu sprechen. Für<br />
Menschen mit Sehbehinderungen stellen ausreichende Kontraste<br />
jedoch häufg die einzige Möglichkeit dar, sich zu orientieren <strong>und</strong><br />
sich gefahrlos ohne fremde Hilfe im öfentlichen Raum zu bewegen.<br />
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