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Organisationsgrundlagen: Bestimmungsfaktoren der ...

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Nun ist es natürlich möglich, dass Umwelten komplex und dynamisch o<strong>der</strong> einfach und<br />

stabil sind. Auch solche Kombinationen, und Mischformen davon, werden sich tendenziell in<br />

Organisationsgestaltungen nie<strong>der</strong>schlagen. Diese Zusammenhänge zeigt u.a. die Abbildung<br />

39. Ferner gilt grundsätzlich: Einfachheit und Stabilität von Umwelten führen tendenziell<br />

zu zentralisierten Organisationsstrukturen, Dynamik und Komplexität hingegen zu<br />

dezentralisierten Strukturen.<br />

Betriebliche Umwelten können sich in ihrer Marktdiversität unterscheiden, wobei generell gilt,<br />

je diversifizierter die Märkte eines Betriebes sind, desto größer ist die Tendenz, die<br />

Organisationseinheiten nach Märkten zu gruppieren. Diversifikation führt zur<br />

Divisionalisierung, also zur Bildung von Sparten. Wenn es die jeweiligen Größenverhältnisse<br />

zulassen, werden tendenziell hierarchisch hoch angesiedelte Organisationseinheiten mit<br />

beträchtlichen Entscheidungsbefugnissen geschaffen, insbeson<strong>der</strong>e hinsichtlich <strong>der</strong><br />

Marktbearbeitung. Der Spartenbildung können jedoch betriebseinheitliche technische Systeme<br />

o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e kritische Faktoren, zum Beispiel Einkaufsmärkte entgegenstehen, die zur<br />

zentralen Wahrnehmung von Funktionen führen und das Spartenprinzip einschränken bzw. zu<br />

einer organisatorischen Mischstruktur führen.<br />

Sind betriebliche Umwelten durch eine stark ausgeprägte Hostilität gekennzeichnet, so<br />

tendiert die Organisation zu einer vorübergehenden Zentralisierung ihrer Struktur. Auf<br />

Feindseligkeiten aus <strong>der</strong> Umwelt muss ein Betrieb mit schnellen, gut koordinierten und<br />

direkten Maßnahmen reagieren. Durch eine zentrale Organisation kann das am ehesten<br />

gesichert werden. Vor allem bei existentiellen betrieblichen Krisensituationen wird man<br />

möglichst viele Machtbefugnisse vorübergehend zentralisieren, um überleben zu können,<br />

auch dann, wenn ansonsten dezentralisierte Organisationsstrukturen für den Betrieb<br />

zweckmäßiger sind.<br />

Disparitäten in den betrieblichen Umwelten sind durchaus die Regel und veranlassen<br />

Organisationen zu selektiven Anpassungen, die sowohl dezentraler wie zentraler Natur sein<br />

können, entscheidend sind die jeweiligen unterschiedlichen Arbeitskonstellationen. Die<br />

Differenzierung <strong>der</strong> Organisation aufgrund von Disparitäten in <strong>der</strong> Umwelt kann sowohl<br />

vertikal als auch horizontal erfolgen. Eine Organisation kann beispielsweise gleichzeitig in<br />

verschiedenen Bereichen und auf unterschiedlichen Funktionsebenen eine zentrale und<br />

dezentrale Struktur haben.<br />

3.4 Macht<br />

Der Kontextfaktor Macht ist mit <strong>der</strong> strukturellen Organisation unauflöslich verbunden,<br />

da durch die Organisation Machtbeziehungen geschaffen und <strong>der</strong>en Dauer begründet werden<br />

sollen, wobei wie<strong>der</strong>um die Machtmöglichkeiten durch Freiräume des Handelns bestimmt<br />

werden. Durch Strukturen und Regeln werden die Bereiche bestimmt, in denen<br />

Machtbeziehungen und <strong>der</strong>en jeweilige Gestaltung vorgesehen sind. Die Quellen <strong>der</strong> Macht<br />

und die organisatorische Machtverteilung sind vielfältig und beruhen beispielsweise auf<br />

Weisungs- und Entscheidungsbefugnissen, <strong>der</strong>en Umfang durch die Bedeutung <strong>der</strong><br />

Aufgabe o<strong>der</strong> eines Funktionsbereiches bestimmt ist. Arbeitsteilige Aufgabenerfüllungen<br />

erfor<strong>der</strong>n eine unterschiedliche Ausstattung organisatorischer Einheiten mit Informationen,<br />

auch das ist eine Quelle und Form <strong>der</strong> Machtverteilung, die wie<strong>der</strong>um davon bestimmt wird,<br />

ob eine Stelle Informationen selbst beschaffen und generieren kann, was eine erhöhte<br />

Unabhängigkeit schafft, o<strong>der</strong> lediglich Informationen erhält, um sie weiterzuleiten.<br />

Machtrelevant ist ebenso, mit welcher Intensität Mitarbeiter einer Stelle über die Koordination<br />

und Verteilung von Ressourcen disponieren können und welche Mitwirkungsmöglichkeiten<br />

dabei für an<strong>der</strong>e betriebliche Bereiche organisatorisch festgelegt sind. Die organisatorischen<br />

Machtverteilungen werden für einzelne Organisationsmitglie<strong>der</strong> auch durch ihre<br />

Qualifikationen und betriebliche Sozialisation bestimmt, beispielsweise durch ein<br />

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