Organisationsgrundlagen: Bestimmungsfaktoren der ...
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überlassen, es gibt für alle Vorkommnisse Anweisungen, was zu tun ist – Bei uns ist alles sehr<br />
gleichförmig, es gibt viel Routine – Bei uns ist es so, dass nur einer entscheiden kann, und<br />
das ist <strong>der</strong> Vorgesetzte (Rosenstiel et al., 1982, S.432).<br />
Den Begriff „Betriebsklima“ erläutert Rosenstiel im Zusammenhang mit seinen Verfahren zur<br />
Erfassung des Betriebsklimas pragmatisch wie folgt: „Man versteht darunter die Atmosphäre<br />
im Betrieb, die zwischenmenschlichen Beziehungen allgemein o<strong>der</strong> man meint die<br />
Zufriedenheit <strong>der</strong> Mitarbeiter am Arbeitsplatz. Gelegentlich wird auch das Verhalten <strong>der</strong>er, die<br />
für das ‚Klima‘ im Betrieb verantwortlich sind, d.h. das Verhalten <strong>der</strong> Vorgesetzten o<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />
Unternehmensleitung darunter verstanden“ (Rosenstiel et al., 1982, S.438).<br />
Trotz <strong>der</strong> Unterschiede <strong>der</strong> Begriffe „Organisationsklima“ und „Betriebsklima“<br />
überlappen sie sich nahe liegen<strong>der</strong> Weise stark, wie bereits die wenigen Beispiele <strong>der</strong><br />
zahlreichen Begriffsbildungen zeigen. Die Abgrenzung des Begriffes „Unternehmenskultur“<br />
zu den beiden vorgenannten Begriffen ist hingegen wesentlich klarer möglich, was<br />
beispielsweise die Definitionen von Heinen und Bleicher zeigen: „Unternehmenskultur als<br />
Gesamtheit <strong>der</strong> unternehmensbezogenen Werte und Normen <strong>der</strong> Unternehmensmitglie<strong>der</strong>“<br />
(Heinen, S.26) o<strong>der</strong> „Organisationskulturen schaffen evolutorisch aus <strong>der</strong> Vergangenheit<br />
heraus ein Wert- und Normengefüge, welches das Verhalten im Rahmen gestalteter<br />
Organisationsstrukturen und bei Verän<strong>der</strong>ungen trägt“ (Bleicher, 1991a, S.761). Die Begriffe<br />
und Symbole <strong>der</strong> Unternehmenskultur zeigen an<strong>der</strong>e Ansätze <strong>der</strong> Betrachtungsweise, was<br />
sich zwangsläufig auch auf die Verfahren zur Messung <strong>der</strong> Unternehmenskultur im Rahmen<br />
<strong>der</strong> Organisationsanalyse auswirkt, d.h. die geeigneten Erhebungsweisen sind<br />
überwiegend qualitativer Art (s.a. Rosenstiel, 1992, S.355f.).<br />
Zusammenfassend kann zur Organisationsanalyse festgehalten werden: Die traditionelle<br />
Organisationsanalyse geht von einem engen Organisationsbegriff aus und ist daher<br />
unbefriedigend. Ein weiter und ganzheitlich geprägtes Organisationsverständnis<br />
erfor<strong>der</strong>t Organisationsanalysen, die solchen Vorstellungen gerecht werden, d.h. daher<br />
sollten Bereiche wie das Betriebs- und Organisationsklima und die Unternehmenskultur<br />
bei Organisationsanalysen als mögliche Inhalte eingebunden werden.<br />
5.3 Bereiche, Situationen und Ziele<br />
Die konkrete Art und Weise einer betrieblichen Organisationsanalyse wird durch die<br />
jeweilige Problemstellung bedingt, wobei bereits die genaue Problemerkennung<br />
analytische Vorgehensweisen erfor<strong>der</strong>n kann. Die Ziele von Organisationsanalysen werden in<br />
<strong>der</strong> Regel Organisationsverbesserungen sein. Sie können aber beispielsweise auch die<br />
Aufgabe haben, eingetretene Ergebnisse von Organisationsän<strong>der</strong>ungen aufzunehmen und zu<br />
bewerten. Ebenso ist es denkbar, im Zuge einer Unternehmensbewertung als<br />
wertbestimmenden Faktor den Zustand einer Organisation festzustellen.<br />
Durch analytische Vorstudien bietet sich die Klärung <strong>der</strong> Frage an, ob das richtige Problem<br />
verfolgt wird, welche Analysemethode sich anbietet und eine Lösungssuche überhaupt<br />
sinnvoll ist. Ferner wird man prüfen, ob tendenziell die Organisationslösungen in einer<br />
Umgestaltung o<strong>der</strong> einer Neugestaltung organisatorischer Verhältnisse liegen werden.<br />
Ebenso ist <strong>der</strong> Untersuchungsbereich abzugrenzen, beispielsweise welche Stellen,<br />
Abteilungen o<strong>der</strong> Arbeitsabläufe in eine Organisationsanalyse einbezogen werden. Durch<br />
Vorstudien wird man beispielsweise aber auch erkennen wollen, ob Lösungen in technischer,<br />
wirtschaftlicher und sozialer Hinsicht realisierbar erscheinen und welche erwünschten o<strong>der</strong><br />
unerwünschten Wirkungen davon ausgehen könnten. Gerade bei Vorstudien empfiehlt sich<br />
sehr oft eine ganzheitliche Vorgehensweise, mit <strong>der</strong> ein organisatorischer Analyse- und<br />
Gestaltungsprozess möglichst in einem gesamthaften Überblick erfasst werden kann.<br />
Natürlich verlangen nicht alle Organisationsprojekte eine Vorstudie, sei es weil die<br />
Aufgabenstellungen einfach und überschaubar sind, organisatorische<br />
Grundsatzentscheidungen bereits vorliegen o<strong>der</strong> es sich um organisatorische Folgeprojekte<br />
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