Organisationsgrundlagen: Bestimmungsfaktoren der ...
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etrieblichen Funktionsbereichen o<strong>der</strong> Arbeitsabläufen, wie beispielsweise Einkauf, Lager,<br />
Vertrieb, Rechnungswesen, Fertigung und Arbeitsvorbereitung u.Ä. (Hartmann, S.149ff.).<br />
einem weiten Organisationsbegriff gehen das Schemata <strong>der</strong> Ziel- und Situationsanalyse<br />
von Bleicher aus, das vier wichtige Zielbereiche enthält und als Hilfsmittel bei <strong>der</strong><br />
Vorbereitung betrieblicher Organisationsanalysen verwendet werden kann. Die Zielbereiche<br />
und ihre Teilziele stehen in Wechselbeziehungen, die harmonisch, neutral o<strong>der</strong><br />
konkurrenzierend sein können. Durch die jeweilige Gewichtung von Teilzielen ist die<br />
Optimierung <strong>der</strong> Zielvorgaben für eine Organisationsanalyse anzustreben. Die<br />
Zielvorgaben im Einzelnen sind vor ihrer Festlegung mit den jeweiligen Situationen des<br />
Betriebes abzustimmen, für den die Organisationsanalyse durchgeführt werden soll.<br />
Zielanalysen sind also mit entsprechenden Situationsanalysen zu verknüpfen, um<br />
Organisationsanalysen gemessen an den jeweiligen Problemstellungen die bestmögliche<br />
Orientierung für ihre Inhalte und die Art und Weise <strong>der</strong> Durchführung zu geben (Bleicher,<br />
1991, S.42ff.). Die Abbildungen 9 und 10 zeigen die Ziel- und Situationsanalyse <strong>der</strong><br />
Organisationsanalyse.<br />
Organisationsanalysen sind regelmäßig Teil eines Problemlösungsprozesses und<br />
daher diesem bestmöglich einzufügen. Die Sinnhaftigkeit und Qualität einer<br />
Organisationsanalyse wird daher zunächst dadurch bestimmt, ob die Ziele und<br />
Problemsituationen als Ausgangspunkt <strong>der</strong> Analyse „richtig“ bestimmt wurden, beispielsweise<br />
auch mit Hilfe <strong>der</strong> erwähnten Vorstudien o<strong>der</strong> dem vorgenannten Verfahren. Ist das <strong>der</strong> Fall,<br />
kann eine gute Organisationsanalyse die solide Basis für organisatorische Verän<strong>der</strong>ungen<br />
sein, aber auch für an<strong>der</strong>e Zwecke, wie beispielsweise eine Effizienzprüfung <strong>der</strong> Organisation<br />
o<strong>der</strong> ein Mittel <strong>der</strong> Erfolgskontrolle nach realisierten Reorganisationsmaßnahmen. Die<br />
Abbildung 11 und 10 zeigen die Zusammenhänge auf, wobei aus ihnen auch hervorgeht, dass<br />
alle Elemente eines Verän<strong>der</strong>ungsprozesses miteinan<strong>der</strong> in einer Wechselbeziehung stehen,<br />
<strong>der</strong>en mitschreitende Beachtung bei ablaufenden Organisationsprozessen und -gestaltungen<br />
wesentlich ist und ein Merkmal ganzheitlicher Vorgehensweise darstellt. Die Durchführung von<br />
Organisationsanalysen kann inzwischen durch eine umfangreiche und teilweise sehr fundierte<br />
Fachliteratur wirksam unterstützt werden, wie das auch für zahlreiche an<strong>der</strong>e fachliche<br />
Analysegegenstände <strong>der</strong> Betriebswirtschaft gilt.<br />
5.4 Techniken<br />
Bei Organisationsanalysen werden verschiedenste Erhebungstechniken eingesetzt, um<br />
organisatorisch relevante Informationen zu sammeln. Die Erhebungen betreffen systematisch<br />
betrachtet vorzugsweise Elemente (Aufgaben, Aufgabenträger, Sachmittel, Informationen)<br />
und Beziehungen (Aufbau und Ablauf, Prozesse, Mengen, Zeiten, Ort, Ziel), wobei die<br />
substanziellen Inhalte heute tendenziell wesentlich umfangreicher sind als bei früheren<br />
Organisationsanalysen, die von einem vergleichsweise engen Organisationsverständnis<br />
ausgingen.<br />
Organisatorische Erhebungstechniken haben ebenso wie Organisationsanalysen selbst am<br />
häufigsten den Zweck, organisatorische Gestaltungen vorzubereiten, die naturgemäß mit<br />
Än<strong>der</strong>ungen verbunden sind. Daraus können Verunsicherungen und Abwehrmaßnahmen<br />
resultieren, die Erhebungen erheblich erschweren können, beispielsweise durch bewusste<br />
und unbewusste Manipulationen, via Auslassungen, Übertreibungen, Verfärbungen u.Ä.<br />
Die Gefahr <strong>der</strong> Manipulation von Erhebungsergebnissen wird beson<strong>der</strong>s dann bestehen,<br />
wenn zur Erhebung Personen befragt werden. Der Erheber kann durch eine offene und<br />
umfängliche Information über den Sinn und Zweck <strong>der</strong> Organisationsanalyse sowie die<br />
Vorgehensweise versuchen bei <strong>der</strong> Auskunftsperson Vorbehalte und Ängste abzubauen, um<br />
dadurch eine positive Zusammenarbeit zu erreichen (s.a. Schmidt, 1980, Sp.660f.<br />
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