Organisationsgrundlagen: Bestimmungsfaktoren der ...
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Die Ein-Mann-Spitze ermöglicht eine starke Machtposition für die Gesamtleitung des<br />
Betriebes, <strong>der</strong> als begrenzende Gegenkraft ein wirksamer Aufsichtsrat o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>es<br />
Aufsichtsgremium entsprechen sollte. Die Praxis zeigt allerdings, dass gerade bei<br />
dominanten Unternehmerpersönlichkeiten <strong>der</strong> Aufsichtsrat oft in eine schwache o<strong>der</strong> sogar<br />
klägliche Position gerät und keine ausgeglichenen Kräfteverhältnisse zwischen <strong>der</strong> Leitung<br />
und dem Aufsichtsorgan entstehen. Natürlich ist es möglich und vor allem wünschenswert,<br />
dass durch die Ein-Mann-Spitze ein kooperativer Führungsstil gepflegt wird und gute<br />
Konsenslösungen als fundierte Entscheidungsvorbereitungen unter einer möglichst breiten<br />
Einbeziehung <strong>der</strong> Beteiligten und Betroffenen angestrebt werden, um dann zügig und mutig<br />
durch die Ein-Mann-Spitze die notwendigen Entscheidungen zu treffen. Solche<br />
Konstellationen können für Betriebe sehr zweckmäßig sein. Wie wahrscheinlich sie in <strong>der</strong><br />
Praxis sind sei dahingestellt. Die Unternehmensspitze darf dann allerdings nicht dazu neigen<br />
reife Entscheidungen unnötig aufzuschieben, <strong>der</strong> Verantwortung auszuweichen o<strong>der</strong><br />
Entscheidungen auf Kollegien u.Ä. abzuschieben.<br />
Kollegiale Entscheidungsorgane funktionieren in <strong>der</strong> Regel nur dann gut, wenn die<br />
menschlichen Verhältnisse zwischen den Entscheidungsträgern gut sind und sehr klare<br />
Kompetenzregelungen bestehen. Die Gefahr von Entscheidungsverschleppungen und<br />
des Verlustes an unternehmerischem Elan sind in Kollegien nicht zu unterschätzen.<br />
Kollegien können selbstverständlich auch ihre Stärken haben, beispielsweise beim<br />
Analysieren komplexer Probleme, dem Abwägen verschiedener Lösungsmöglichkeiten<br />
und durch höheren Entscheidungsmut, <strong>der</strong> durch die Anonymität des Einzelnen in <strong>der</strong><br />
Gruppe geför<strong>der</strong>t wird. Schließlich ist auch eine Mischung von Ein-Mann-Spitze und Kollegium<br />
vorstellbar (s.a. Gasser, S.117ff.).<br />
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