Organisationsgrundlagen: Bestimmungsfaktoren der ...
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Interviews wie<strong>der</strong>um versucht werden eine positive Atmosphäre zu schaffen, beispielsweise<br />
um spätere Gespräche und weitere Kontakte zu erleichtern.<br />
Bei Organisationsanalysen wird es oft notwendig sein Einzelgespräche o<strong>der</strong> so genannte<br />
Diagnosegespräche zu führen, wobei es sich dabei jedoch um keine Interviews im Sinne <strong>der</strong><br />
vorgenannten Erhebungstechnik handelt.<br />
Einzelgespräche ermöglichen einen guten Zugang zu Personen, die von<br />
Organisationsgestaltungen berührt werden und sich beispielsweise in Gruppengesprächen,<br />
Sitzungen u.Ä. nicht gerne äußern möchten. Bei Einzelgesprächen sollte <strong>der</strong> Gesprächsführer<br />
möglichst einen guten Überblick über die voraussichtlichen Gesprächsinhalte haben. Inwieweit<br />
Einzelgespräche mehr o<strong>der</strong> weniger strukturiert durchgeführt werden, welcher<br />
Gesprächsrahmen gewählt wird usw. muss auf Grund des Zweckes und <strong>der</strong> Situation eines<br />
konkreten Gespräches bestimmt werden (s.a. Baumgartner et al., S.126f.).<br />
Diagnosegespräche erfolgen meist gezielter als Einzelgespräche, knüpfen häufig an<br />
konkrete Problemstellungen an, z.B. bei Unzufriedenheiten, bevorstehenden Verän<strong>der</strong>ungen<br />
u.Ä., und versuchen eine mögliche Verän<strong>der</strong>ungsbereitschaft zu eruieren. Folgende<br />
generellen Fragestellungen kennzeichnen Diagnosegespräche: Welche Probleme gibt es? –<br />
Wie wirken relevante Umwelten auf eine Organisation ein? – Weshalb wird das Problem nicht<br />
gelöst? – Gibt es Vorstellungen für Problemlösungen? – Was passiert, wenn alles so bleibt,<br />
wie es ist? – Wie viel Zeit steht für eine Problemlösung zur Verfügung? – usw. (Graf-<br />
Götz/Glatz, S.66).<br />
Fragebogen sind bei Organisationsanalysen eine häufig eingesetzte und wichtige<br />
Erhebungstechnik. Dabei dominieren in <strong>der</strong> Praxis geschlossene Fragen mit vorgegebenen<br />
Antwortmöglichkeiten, da dadurch die Fragebogenauswertung erheblich erleichtert wird.<br />
Fragebogen bieten sich vor allem für die Erhebung quantitativer Sachverhalte an, wobei die<br />
jeweilige Thematik eine größere Zahl an Befragten betreffen sollte (repräsentative Ergebnisse,<br />
Erhebungsaufwand). Die Fragen sollen möglichst wenig erklärungsbedürftig sein und<br />
vorzugsweise auf <strong>der</strong> rationalen Ebene liegen. Für einen Ergebnisvergleich ist es vorteilhaft,<br />
wenn <strong>der</strong> Kreis <strong>der</strong> Befragten möglichst homogen ist.<br />
Die Durchführung von Fragebogenaktionen ist in <strong>der</strong> Regel aufwändig und daher nur<br />
vertretbar, wenn eine größere Zahl von Befragten einbezogen wird. Die Untergrenze sollte<br />
aus diesen und methodischen Gründen etwa bei 20 Befragten liegen. Sie kann natürlich dann<br />
unterschritten werden, wenn sich keine alternative Erhebungstechnik anbietet, also<br />
beispielsweise Interviews nur sehr schwer und aufwändig zu realisieren sind, wie<br />
beispielsweise durch die Notwendigkeit größere räumliche Distanzen zu überwinden. Der<br />
Bestimmung des Kreises <strong>der</strong> Befragten kommt sehr große Bedeutung zu, und zwar um<br />
einen repräsentativen Querschnitt an Befragten zu erreichen, eine we<strong>der</strong> zu niedrige noch<br />
überhöhte Zahl an Befragten zur Sicherung <strong>der</strong> Aussagekraft sowie die Vermeidung<br />
überhöhter Kosten zu gewährleisten. Die Vorbereitungsarbeiten sind häufig schwierig,<br />
einmal da oft ausreichende Unterlagen fehlen und zum Zweiten die professionelle Erstellung<br />
von Fragebogen sehr gute sozial-empirische und methodische Fachkenntnisse voraussetzen.<br />
Aus diesem Grund werden gelegentlich bei <strong>der</strong> Ausarbeitung <strong>der</strong> Fragebogen und den<br />
entsprechenden Vorarbeiten für die Durchführung <strong>der</strong> Fragebogenaktion probehalber<br />
Interviews und testweise Fragebogenaktionen durchgeführt (Pretests), bevor die eigentlichen<br />
Fragebogen erstellt werden und zum Einsatz gelangen.<br />
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