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Das Projekt abba - Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung

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Rollenkonflikte wurden nach wie vor von allen Beschäftigtengruppen der ARGEn als deutlich<br />

negative Belastung erlebt. Sie resultierten häufig aus ungeklärten Kompetenzen, unklaren Absprachen<br />

zwischen Abteilungen (Doppelzuständigkeiten) oder wenig transparenten Verfahrensabläufen.<br />

Diese führen besonders bei vielfältigen oder komplexen Arbeitsprozessen, an denen<br />

unterschiedliche Funktionsbereiche beteiligt sind, an den Schnittstellen, zu hohen Spannungen<br />

und Reibungsverlusten.<br />

Besonders negativ erlebten die Beschäftigten der Vermittlungsabteilung die Rollenkonflikte. Die<br />

Kernproblematik besteht darin, dass sie einen gesetzlichen Vermittlungsauftrag haben, oft jedoch<br />

am Arbeitsmarkt und auch an der Bereitschaft der Klientel zur Arbeitsaufnahme scheitern.<br />

Rollenkonflikte entstehen außerdem dadurch, dass Sanktionen meist von der Vermittlungsabteilung<br />

ausgehen, aber von der Leistungsabteilung umgesetzt werden. Den Kunden diese Arbeitsteilung<br />

zu vermitteln, gehört zu den schwierigen Aufgaben.<br />

Die Ursachen für die ermittelten Rollenkonflikten in den ARGEn sind vorwiegend organisatorische<br />

Defizite. Trotzdem muss die Frage gestellt und beantwortet werden, ob hier „nur“ organisatorische<br />

Probleme vorliegen oder ob die Ursachen nicht auch in den persönlichen Beziehungen<br />

zwischen den beteiligten Personen zu finden sind.<br />

Quantitative Anforderungen<br />

Die Belastung durch die quantitativen Anforderungen, also durch die Arbeitsmenge, hat sich<br />

nach Angaben der Beschäftigten im Laufe des „<strong>abba</strong>“-<strong>Projekt</strong>s verbessert. Der Wert liegt zum<br />

Zeitpunkt der Zweitbefragung innerhalb des unkritischen Normbereiches. Zurzeit der Erstbefragung<br />

lag er leicht über der kritischen Grenze von 55. Allerdings muss das Ergebnis differenziert<br />

betrachtet werden, denn es handelt sich um einen Mittelwert, in den die Ergebnisse aus zwei<br />

Abteilungen eingeflossen sind. Während die Arbeitsmenge in der Vermittlungsabteilung kein<br />

Problem darstellte, waren die quantitativen Anforderungen für die Leistungsabteilung der zweitstärkste<br />

Belastungsfaktor. Zwar ist der Wert auch in dieser Abteilung zurückgegangen, er liegt<br />

aber deutlich über der kritischen Grenze von 55. Eine Erklärung hierfür ist, dass die Beschäftigten<br />

der Vermittlungsabteilung ihre Arbeitsmenge durch eigenständige Terminvereinbarung zum<br />

großen Teil selber steuern können. Die Beschäftigten der Leistungsabteilung dagegen werden<br />

in ihrer Arbeit von der Zahl der Antragsteller gesteuert, deren Anträge zeitnah bearbeitet werden<br />

müssen. Hinzu kommt, dass die Arbeiten der Leistungssachbearbeitung in den vergangenen<br />

Jahren zunehmend komplexer geworden sind und ursprünglich festgelegte Fallzahlen nicht<br />

mehr der Realität entsprechen.<br />

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