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Das Projekt abba - Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung

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Emotionale Erschöpfung und psychosomatische Beschwerden<br />

Als wichtige Indikatoren für den Gesundheitszustand der ARGE-Beschäftigten wurden im Rahmen<br />

der Befragungen die emotionale Erschöpfung als unmittelbare Beanspruchung und körperliche,<br />

psychische und psychosomatische Beschwerden als Beanspruchungsfolgen ermittelt.<br />

Beide Werte lagen im Normbereich. Der Wert für die emotionale Erschöpfung war jedoch für<br />

alle Beschäftigten erhöht. Er muss kritisch betrachtet werden, dient er doch als Frühindikator für<br />

Burnout. „Ausgebrannt“ sind Beschäftigte, vor allem in sozialen Berufen, wenn sie in einem<br />

dauernden Gefühl der Überforderung leben und das Verhältnis von Leistung und Erfolg als unbefriedigend<br />

empfinden. Je unrealistischer die Erwartungen an die Tätigkeit und je ungünstiger<br />

die institutionellen Bedingungen, desto schneller zeigen sich Burnout-Symptome. In beiden Befragungen<br />

konnten die wechselseitigen Zusammenhänge zwischen den Belastungsfaktoren<br />

Bedeutung der Arbeit, quantitative und emotionale Anforderungen sowie den Entwicklungsmöglichkeiten<br />

und der erlebten emotionalen Erschöpfung nachgewiesen werden.<br />

Diese besorgniserregende Entwicklung konnte in den ARGEn vorerst aufgehalten werden – der<br />

Wert für die emotionale Erschöpfung ist im Vergleich zur Erstbefragung gesunken. Maßnahmen<br />

zur Verbesserung der Arbeitssituation (z. B. Einstellung von Personal, Abbau von Überstunden,<br />

Verbesserung der Arbeitsprozesse) sowie zur Stärkung persönlicher Ressourcen (z. B. kollegiale<br />

Beratung, Supervision, Seminare zum Stress<strong>abba</strong>u) haben dazu einen wichtigen Beitrag geleistet.<br />

Übergriffe und Bedrohungen<br />

Die verschiedenen Formen der Bedrohung in den ARGEn wurden über den FoBiK-Fragebogen<br />

und zusätzlich über Fragen zu sicherheitsrelevanten Aspekten ermittelt. Im Vergleich zur Erstbefragung<br />

sind die Zahlen zum Übergriffsgeschehen an den Arbeitsplätzen der ARGE insgesamt<br />

zurückgegangen. Trotzdem erleben die Beschäftigten noch immer täglich Verweigerungshaltungen<br />

seitens der Kunden oder sind mit alkoholisierten beziehungsweise unter Drogen stehenden<br />

Personen konfrontiert. Randale oder Sachbeschädigungen kommen in den Gebäuden<br />

der ARGE durchschnittlich zweimal im Monat vor. Extreme Formen der Gewalt wie körperliche<br />

Übergriffe, Angriffe mit Waffen und Werkzeugen, Bombendrohungen oder Geiselnahmen kommen<br />

vor, sind jedoch äußerst selten (einmal im Jahr). Deutlich abgenommen haben nach Aussagen<br />

der Beschäftigten verbale Aggressionen (Kunde schreit herum, beleidigt und beschimpft<br />

Sachbearbeiter).Diese sind von erlebten dreimal (141) auf zweimal wöchentlich (94) zurückgegangen.<br />

Auch das Sicherheitsgefühl der Beschäftigten hat sich positiv verändert: 37 % der Befragten<br />

gaben bei der Zweitbefragung an, sich nie unsicher oder bedroht zu fühlen (im Vergleich zu 30<br />

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