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Zu einheitlichen Abitur-Standards<br />
Zwingend notwendig<br />
Von unserem Redaktionsmitglied<br />
RALF OSTERMANN<br />
Kommentare<br />
Jedes Jahr das Gleiche: Abiturienten in NRW müssen<br />
sich für ihr Reifezeugnis rechtfertigen. Der Vorwurf: Ihr<br />
Abitur sei weniger wert als das in Bayern oder Baden-<br />
Württemberg. Mit dem unguten Gefühl, womöglich ein<br />
Zeugnis von minderer Qualität in der Tasche zu haben,<br />
ist in wenigen Jahren Schluss. Dafür werden einheitliche<br />
Standards sorgen, für die sich die Kultusminister jetzt<br />
endlich ausgesprochen haben.<br />
Das war überfällig. Es wird höchste Zeit, dass mehr<br />
Vergleichbarkeit und damit mehr Gerechtigkeit bei der<br />
Hochschulreife Einzug halten. Der Notendurchschnitt<br />
auf dem Abiturzeugnis entscheidet schließlich über den<br />
Zugang zu Studienfächern mit Numerus Clausus. Da ist<br />
es zwingend notwendig, dass die Kriterien für die Notenvergabe<br />
objektiv, einheitlich und nachvollziehbar sind.<br />
Der geplante zentrale Aufgabenpool trägt dafür Sorge.<br />
<strong>Die</strong> Einführung eines Zentralabiturs hingegen – so<br />
reizvoll der Begriff auch klingen mag –, bringt mehr<br />
Nach- als Vorteile. Bundesweite Abschlussprüfungen an<br />
einem Tag wären erforderlich und damit einheitliche<br />
Schulferien von Flensburg bis Garmisch. Nicht nur auf<br />
den Autobahnen wäre Chaos programmiert.<br />
Zum Jahrestag der Fukushima-Katastrophe<br />
Warten auf den Wandel<br />
Von unserem Berliner Korrespondenten<br />
ANDREAS HERHOLZ<br />
Es war das japanische 9/11. <strong>Die</strong> Bilder des Super-Gaus<br />
von Fukushima gingen um die Welt. Trauer und Entsetzen,<br />
die ein Jahr danach wieder in Erinnerung gerufen<br />
werden. <strong>Die</strong> Katastrophe wirkt nach. <strong>Die</strong> Gedanken sind<br />
bei den Opfern.<br />
In Deutschland hat Fukushima eine Kehrtwende ausgelöst.<br />
Weg von der Atomkraft, hinein in die Energiewende.<br />
In einem atemberaubenden Tempo änderte die<br />
Bundesregierung ihren Kurs in Sachen Kernkraft. Über<br />
den Ausstieg und die Wende im Alleingang mag man<br />
streiten. Wie sinnvoll ist es, die modernen Kraftwerke<br />
hierzulande stillzulegen und den Strom aus anfälligen<br />
Atomreaktoren der Nachbarländer zu importieren? Wo<br />
bleibt der Klimaschutz, wenn künftig wieder auch verstärkt<br />
auf Kohlekraftwerke gesetzt werden muss? Wenn<br />
man sich jetzt allerdings für den Ausstieg und die Wende<br />
entschieden hat, muss man auch alles Notwendige tun,<br />
um diesen Wandel erfolgreich voranzubringen. <strong>Die</strong> entschlossene<br />
Umsetzung lässt weiter auf sich warten.<br />
Jeder Mensch hat etwas, das ihn antreibt.<br />
Wir machen den Weg frei.<br />
17 Mio. Mitglieder für die Volksbanken Raiffeisenbanken,<br />
17 Monate für Sie. <strong>Die</strong> Vereinten Nationen haben 2012 zum<br />
„Internationalen Jahr der Genossenschaften“ erklärt. Nutzen<br />
Sie die Kraft der Genossenschaft und gewinnen Sie als Mitglied<br />
17 Monate Zeit für alles, was Sie antreibt. 17 Monate,<br />
in denen wir Ihnen einen festen monatlichen Betrag zahlen,<br />
mit dem Sie Ihre laufenden Kosten und Ihren Lohn decken<br />
können. 17 Monate, in denen Sie sorgenfrei Ihrem Antrieb<br />
folgen können. Teilnahmebedingungen erhalten Sie in teilnehmenden<br />
Filialen und unter kraft-der-genossenschaft.de<br />
Volksbank<br />
Kultusminister<br />
Keine zentrale nationale Abiturprüfung – aber in allen Bundesländern gleich schwierige Abituraufgaben:<br />
Das ist das einstimmige Votum der Kultusminister. Bild: dpa<br />
Länder tun sich schwer mit<br />
dem vergleichbaren Abitur<br />
Berlin (dpa). Das Abitur soll<br />
künftig von der Nordsee bis zu den<br />
Alpen vergleichbar sein. Bundesweite<br />
Bildungsstandards und ein<br />
Aufgabenpool mit gemeinsamen<br />
Bewertungsvorgaben sollen ein<br />
einheitliches Niveau für die Reifeprüfung<br />
garantieren. Hartnäckig<br />
hält sich seit Jahren das Gerücht,<br />
dass in dem einen Bundesland das<br />
Abitur viel leichter zu haben ist<br />
als in dem anderen.<br />
Wissenschaftliche Belege dafür<br />
gibt es nicht – selbst wenn Bildungspolitiker<br />
dies bisweilen gern<br />
in Interviews behaupten. Denn<br />
Pisa, Vera und Iglu sowie viele andere<br />
ländervergleichende Leistungstests<br />
gibt es für Grundschüler<br />
und für 15-Jährige – bislang<br />
aber nicht für Abiturienten.<br />
Fast euphorisch sprach der Präsident<br />
der Kultusministerkonferenz<br />
(KMK), Hamburgs Bildungssenator<br />
Ties Rabe (SPD), am Freitag<br />
in Berlin von einem Durch-<br />
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Mitgliedschaft:<br />
jetzt profitieren<br />
und gewinnen.<br />
Politik<br />
bruch und einem als „fast historisch<br />
zu bezeichnenden gemeinsamen<br />
Weg zu einem vergleichbaren<br />
Abitur“. Andere aus der Ministerrunde<br />
blieben eher verhalten.<br />
Im Abiturstreit sei in den vergangenen<br />
Monaten „medial genug<br />
heiße Luft“ verbreitet worden.<br />
Und schließlich sei der KMK-Beschluss<br />
über die gemeinsamen Bildungsstandards<br />
für das Abitur inzwischen<br />
drei Jahre alt. Doch 16<br />
Kultusminister brauchen eben für<br />
manche Dinge etwas mehr Zeit.<br />
Alles soll nun besser werden.<br />
Gut 15 Millionen Euro wollen die<br />
Kultusminister für die Entwicklung<br />
von Abitur-Bildungsstandards<br />
und „Kompetenzmodellen“<br />
bis 2015 investieren. Das ländereigene<br />
Institut zur Qualitätsentwicklung<br />
im Bildungswesen in<br />
Berlin soll in den Ländern entwickelte<br />
Abituraufgaben auf ihre<br />
bundesweite Eignung prüfen,<br />
dazu Leistungskriterien vorgeben<br />
und dann die Aufgaben in einen<br />
Online-Netzwerke<br />
Pool einspeisen, aus denen sich die<br />
Länder bedienen können.<br />
Aber ohne Kontrolle beziehungsweise<br />
Prüfung durch gemeinsame<br />
Aufgaben betrachtet<br />
Rabe die Bildungsstandards als<br />
„blutleer“. Denn schließlich erfährt<br />
sonst niemand, ob im Unterricht<br />
nach den Standards tatsächlich<br />
auch unterrichtet wird.<br />
Sechs Bundesländern ging die<br />
Diskussion der vergangenen Jahre<br />
innerhalb der KMK nicht<br />
schnell genug voran. Bayern, Niedersachsen,<br />
Schleswig-Holstein,<br />
Mecklenburg-Vorpommern,<br />
Sachsen sowie Hamburg drohten<br />
zeitweise mit einem Alleingang<br />
und trieben die Entwicklung eines<br />
eigenen Aufgabenpools voran.<br />
Ungeachtet des jetzt einstimmigen<br />
Beschlusses in der KMK<br />
wollen einige von ihnen dennoch<br />
schon 2014 starten. Andere überlegen<br />
noch. Der Weg bis zu einem<br />
vergleichbaren Abitur ist wirklich<br />
lang. Karl-Heinz Reith<br />
Auf mehr Datenschutz in Online-Netzwerken wie Facebook dringt Justizministerin<br />
Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP). Künftig solle<br />
der Nutzer mit einem extra Klick selbst entscheiden, ob er mit der Datennutzung<br />
für vertragsfremde Zwecke einverstanden sei. „Das darf<br />
nicht mehr im Kleingedruckten verschwinden“, sagte sie. Viele Anbieter<br />
reichten die Daten an Dritte weiter, etwa für Werbung. Bild: dapd<br />
Trotz Forderungen<br />
Regierung hält an<br />
Praxisgebühr fest<br />
Berlin (dpa). Trotz der FDP-<br />
Forderung nach einem Aus für die<br />
Praxisgebühr müssen die Versicherten<br />
den Aufschlag beim Arzt<br />
auch künftig zahlen. „Pläne zur<br />
Abschaffung der Praxisgebühr<br />
gibt es in der Bundesregierung<br />
nicht“, stellte Regierungssprecher<br />
Steffen Seibert am Freitag<br />
klar. Überprüft werden solle aber<br />
– wie bereits im Koalitionsvertrag<br />
vereinbart – ob das Erhebungsverfahren<br />
für die Gebühr nicht<br />
unbürokratischer gestaltet werden<br />
könne. Am Donnerstag waren<br />
Forderungen unter anderem aus<br />
der FDP laut geworden, die Praxisgebühr<br />
abzuschaffen.<br />
Gesundheitsminister Daniel<br />
Bahr (FDP) lässt derzeit weiter<br />
eine Reform der Gebühr prüfen.<br />
„Das Gesundheitssystem muss<br />
weiter stabil und solide finanziert<br />
sein“, sagte der Minister. „Für<br />
mich ist wichtig, dass Versicherte<br />
und Patienten etwas von dem aktuellen<br />
Überschuss haben.“ Er<br />
sagte weiter: „In die Debatte<br />
kommt Bewegung. Wir werden in<br />
der Koalition darüber beraten.“<br />
Union und FDP streiten immer<br />
hitziger über die Verwendung der<br />
Milliardenreserven der Krankenkassen.<br />
Unionsfraktionschef Volker<br />
Kauder (CDU) brachte eine<br />
moderate Senkung der Beiträge<br />
ins Spiel. <strong>Die</strong> FDP-Fraktion will<br />
die Praxisgebühr abschaffen oder<br />
aussetzen. <strong>Die</strong> FDP-Fraktion<br />
sperrt sich gegen Kauders Vorstoß<br />
zur Senkung der Krankenkassenbeiträge.<br />
„Das hat keine Chance“,<br />
verlautete es am Freitag in Berlin<br />
aus FDP-Fraktionskreisen.<br />
Samstag, 10. März 2012<br />
Inland<br />
SPD kämpft<br />
für Frauenquote<br />
Berlin (dapd). <strong>Die</strong> Opposition<br />
kämpft nun parlamentarisch<br />
für mehr Frauen in den<br />
Führungsetagen deutscher<br />
Konzerne. <strong>Die</strong> SPD-Fraktion<br />
brachte am Freitag einen<br />
Gesetzentwurf in den Bundestag<br />
ein, der eine feste Quote<br />
von 40 Prozent für Frauen in<br />
Aufsichtsräten und Vorständen<br />
börsennotierter Unternehmen<br />
ab 2015 vorsieht. Linke und<br />
Grüne signalisierten Unterstützung.<br />
Koalition macht<br />
schlechten Eindruck<br />
Mainz (dapd). <strong>Die</strong> Bürger<br />
haben mehrheitlich keinen guten<br />
Eindruck von der Regierungskoalition<br />
aus Union und<br />
FDP. Wie aus dem am Freitag<br />
veröffentlichten ZDF-Politbarometer<br />
hervorgeht, wird das<br />
Verhältnis der Regierungsparteien<br />
untereinander von<br />
75 Prozent der Befragten als<br />
schlecht bewertet. Bundeskanzlerin<br />
Angela Merkel<br />
(CDU) erhält bei den Wählern<br />
dagegen die beste Bewertung<br />
seit gut zwei Jahren, was Sympathie<br />
und Leistung angeht.<br />
Ausland<br />
Bin Laden von<br />
Ehefrau verraten?<br />
Abbottabad (gl). Hat eine eifersüchtige<br />
Frau Osama bin Laden<br />
verraten? Zehn Monate<br />
nach dessen Tötung durch eine<br />
US-Spezialeinheit wird laut<br />
Medienberichten darüber spekuliert,<br />
ob der Al-Kaida-Chef<br />
von seiner ersten Ehefrau verraten<br />
wurde. Khairiah Saber<br />
soll eifersüchtig gewesen sein,<br />
weil Bin Laden in seiner Villa<br />
im pakistanischen Abbottabad<br />
mit ihr und zwei weiteren Ehefrauen<br />
zusammenlebte.<br />
Einigung über<br />
US-Militärgefängnis<br />
Kabul (dpa). Nach monatelangem<br />
Streit haben sich Afghanistan<br />
und die USA auf die<br />
Übergabe des umstrittenen<br />
US-Militärgefängnisses Bagram<br />
in afghanische Verantwortung<br />
verständigt. <strong>Die</strong> afghanische<br />
Regierung soll innerhalb<br />
der nächsten sechs<br />
Monate die vollständige Kontrolle<br />
über die Einrichtung<br />
nördlich von Kabul erhalten.<br />
Verleger und Geschäftsführer:<br />
Fried Gehring und Dirk Holterdorf<br />
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