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Kurz & knapp - e-paper-Login - Die Glocke

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Kunst und Motorsäge<br />

passen gut zusammen<br />

H Hier auf dem Land<br />

HGraugans<br />

a Lebensraum:<br />

Zug- und Standvogel,<br />

der unter<br />

anderem in der<br />

Emsniederung<br />

brütet und am<br />

Niederrhein sowie<br />

Frankreich<br />

überwintert<br />

a Aussehen: 75 bis 90 Zentimeter<br />

lang, heller als anderen Gänsearten,<br />

dicker Hals, helle Vorderflügel,<br />

Bauch mit schwarze Flecken<br />

a Vorkommen: häufig<br />

a Brutzeit: Mitte März bis April<br />

HUferschnepfe<br />

a Lebensraum:<br />

schätzt Feuchtwiesengebiete<br />

zum Brüten,<br />

überwintert in<br />

Afrika<br />

a Aussehen: 35<br />

bis 40 Zentimeter<br />

großer, eleganter<br />

Watvogel, Männchen haben<br />

in der Balzzeit einen orange<br />

bis rot gefärbtem Hals, Brust und<br />

Kopf, der Körper ist grau, die Unterseite<br />

weiß<br />

a Vorkommen: regelmäßig<br />

a Brutzeit: April bis Juli<br />

HBekassine<br />

a Lebensraum:<br />

Zug- und seltener<br />

Brutvogel in<br />

der Emsniederung<br />

a Aussehen: 25<br />

bis 28 Zentimeter<br />

große<br />

Schnepfenart,<br />

auffällig langer Schnabel, gräulicher<br />

Oberkörper, verhältnismäßig<br />

kurze Beine<br />

a Vorkommen: selten<br />

a Brutzeit: ab März<br />

HRohrdommel<br />

a Lebensraum: in Mitteleuropa<br />

vorkommender<br />

reiherartiger Vogel,<br />

die früher<br />

gebrütet hat<br />

a Aussehen: erreicht<br />

eine Körpergröße<br />

von 70<br />

bis 80 Zentimetern,<br />

gedrungene<br />

Gestalt mit kurzem,<br />

dicken Hals und kurzen<br />

Beinen, grün-gelber Schnabel<br />

a Vorkommen: selten<br />

a Brutzeit: Mitte April bis Mai<br />

HKiebitz<br />

a Lebensraum:<br />

überwintert an<br />

Nordseeküstenund<br />

Frankreich<br />

und brütet in unseren<br />

Breiten, ist<br />

einer der frühesten<br />

Rückkehrer<br />

a Aussehen: taubengroßer<br />

Vogel mit vergleichsweise<br />

kurzen Beinen, Männchen<br />

haben schimmernde Oberflügel,<br />

einen weißen Bauch und eine<br />

schwarze Brust, auffällig: Haube<br />

a Vorkommen: regelmäßig<br />

a Brutzeit: ab Mitte März<br />

HBruchwasserläufer<br />

a Lebensraum: Durchzügler, der<br />

in Skandinavien brütet und hier<br />

Rast macht<br />

a Aussehen:<br />

20 Zentimeter<br />

lang, gepunkteter,<br />

brauner Rücken,<br />

heller<br />

Bauch<br />

a Vorkommen:<br />

regelmäßig<br />

a Brutzeit: ab<br />

Ende April<br />

HNachtigall<br />

a Lebensraum: Zugvogel, der im<br />

Winter in Afrika,<br />

ab dem Frühjahr<br />

hier anzutreffen<br />

ist<br />

a Aussehen: zirka<br />

17 Zentimeter<br />

groß, hellbraune<br />

Schwanzfedern,<br />

die Unterseite ist gelbbräunlich<br />

a Vorkommen: selten<br />

a Brutzeit: Mitte April bis Mai<br />

am Wochenende<br />

Samstag/Sonntag, 10./11. März 2012<br />

<strong>Die</strong> ersten Zugvögel sind<br />

zurück. In der Rietberger<br />

Emsniederung erholen sie<br />

sich vom ersten Teil ihrer<br />

langen Reise, bevor sie<br />

weiterziehen. Oder sie bleiben<br />

gleich hier. Bernhard Walter<br />

hat viele von ihnen beobachtet.<br />

Bildschirmarbeit: den<br />

Augen eine Pause gönnen<br />

H Gesundheits-Journal<br />

Mit dem Fernglas<br />

unterwegs:<br />

Vogelkundler<br />

Bernhard Walter<br />

hat in der<br />

Rietberger<br />

Emsniederung<br />

schon viele<br />

Entdeckungen<br />

gemacht.<br />

Bilder:<br />

Borgmann (4)<br />

Walter (6),<br />

dpa (1)<br />

<strong>Die</strong> Zugvögel kommen<br />

Von unserem Redaktionsmitglied<br />

MIRCO BORGMANN<br />

Früh aufstehen? Ornithologe<br />

Bernhard Walter verneint.<br />

„Das müssen Sie<br />

nur, wenn Sie Singvögel<br />

beobachten möchten“, erklärt der<br />

Vogelkundler, zugleich Geschäftsführer<br />

der Biologischen<br />

Station Gütersloh/Bielefeld.<br />

„Zugvögel sind den ganzen Tag<br />

über unterwegs“, stellt er fest,<br />

während er mit dem Fernglas das<br />

Geschehen in der Rietberger<br />

Emsniederung beobachtet.<br />

Der laute Ruf der Graugänse ist<br />

unüberhörbar. Außergewöhnlich<br />

viele haben sich bereits auf den<br />

Feuchtwiesen des Naturschutzgebiets<br />

niedergelassen. „Zugvögel<br />

kommen nicht nur aus Afrika.<br />

Sie legen auch kürzere Distanzen<br />

zurück“, sagt Walter. „Zum Beispiel<br />

überwintern sie in Frankreich,<br />

Belgien, den Niederlanden<br />

oder Ungarn.“ <strong>Die</strong> Gänse verschlägt<br />

es im Winter zumeist nach<br />

Frankreich oder an die Nordseeküste.<br />

Jetzt sind sie wieder zurück.<br />

Auch wenn es bis zum offiziellen<br />

Frühlingsanfang am 20. März<br />

noch ein paar Tage sind: In der<br />

Rietberger Emsniederung haben<br />

die Kraniche bereits den Wechsel<br />

<strong>Die</strong> Ems zwischen Steinhorster Becken und Rietberger Gartenschaupark<br />

ist ein idealer Lebensraum für seltene Vogel- und Pflanzenarten.<br />

Nur an wenigen Stellen kommen Menschen bis an Ufer. Über eine ehemalige<br />

Bahntrasse führt ein Radweg bei Nadermanns Tierpark über<br />

den Fluss.<br />

Das Naturschutzgebiet Rietberger<br />

Emsniederung liegt größtenteils<br />

auf dem Gebiet der Stadt<br />

Rietberg. Zusammen mit den<br />

Rietberger Fischteichen rund um<br />

das Gut Rietberg und dem Steinhorster<br />

Becken zwischen Westerwiehe<br />

und Delbrück stellt die<br />

Feuchtwiesenfläche nördlich und<br />

südlich der Ems einen Lebensraum<br />

für seltene Vogel- und<br />

Pflanzenarten dar.<br />

<strong>Die</strong> Rietberger Emsniederung<br />

umfasst eine Fläche von<br />

428 Hektar. <strong>Die</strong> Biologische Station<br />

Gütersloh/Bielefeld erfasst<br />

in regelmäßigen Abständen den<br />

Vogelbestand und ist für die Pflege<br />

des Gebiets verantwortlich.<br />

Noch im Februar wurden die<br />

Weiden gestutzt, die als Brutund<br />

Lebensraum für Steinkäuze<br />

dienen.<br />

In enger Absprache mit den<br />

Natutschutzbehörden und der<br />

Biologischen Station werden die<br />

Wiesen teils mehr, teils weniger<br />

landwirtschaftlich genutzt. Un-<br />

Hintergrund<br />

der Jahreszeit angekündigt. „<strong>Die</strong><br />

Frühlingsboten machen schon<br />

seit Jahren hier auf ihrer Reise<br />

nach Ostdeutschland, Polen oder<br />

Skandinavien Station“, sagt<br />

Bernhard Walter. Vereinzelt wurden<br />

auch schon Bruten in Nordrhein-Westfalen<br />

beobachtet.<br />

„Dank der Naturschutzgebiete<br />

kommen immer mehr Kraniche“,<br />

stellt der Beobachter fest.<br />

Nach Ende der Kälteperiode im<br />

Februar hat sich auch in der Emsniederung<br />

einiges getan. „<strong>Die</strong><br />

Vögel spüren, wenn sich die Luft<br />

verändert, und kommen mit der<br />

Windströmung. Das ist für sie<br />

kraftsparender“, erklärt Bern-<br />

hard Walter. Bevor der Ornithologe<br />

zu seinem Fernglas greift, traut<br />

er seinen Ohren. „Da, ein lautes<br />

Rufen“, sagt Walter und setzt sein<br />

Fernglas an. Im Himmel machen<br />

zwei Kolkraben auf sich aufmerksam.<br />

Einer fliegt voran,<br />

kehrt aber immer wieder um.<br />

Nach ein paar Sekunden taucht<br />

ein zweiter Kolkrabe im Himmel<br />

auf. „Vögel kommunizieren über<br />

ihre Stimmen miteinander. Offenbar<br />

suchen sie noch einen Brutplatz.<br />

<strong>Die</strong> sind aber schon etwas<br />

spät dran“, sagt der Experte. Fast<br />

alle lassen sich an ihrem Gesang<br />

erkennen.<br />

Dann sind die beiden Kolk-<br />

Feuchtwiesen sind als<br />

Rückzugsgebiet ideal<br />

In der Rietberger Emsniederung<br />

sind viele Wege für Spaziergänger<br />

gesperrt oder enden in einer<br />

Sackgasse. „Viele Vögel sind<br />

sehr störanfällig“, sagt Bernhard<br />

Walter. „Deswegen sollte man auf<br />

den Wegen bleiben.“ <strong>Die</strong> Graugänse<br />

auf den Feldern scheinen<br />

seine Aussage zu bekräftigen.<br />

Kaum verlässt jemand die Straße<br />

nur um wenige Meter, beginnen<br />

sie lautstark zu protestieren. „<strong>Die</strong><br />

Vögel wissen genau, wo der Weg<br />

entlangläuft und wo die Menschen<br />

gehäuft auftreten. Kommt<br />

man ihnen zu nahe, schlagen sie<br />

Alarm“, betont der Vogelkundler.<br />

Im schlimmsten Fall würden die<br />

Tiere aus ihren Brutgebieten vertrieben.<br />

Wer sich im März mit dem<br />

Fernglas auf die Suche macht,<br />

kann viel beobachten. Als erstes<br />

kehrten die Brachvögel und Kie-<br />

ter anderem gilt ein Grünlandveränderungs-<br />

und Entwässerungsverbot,<br />

um den Feuchtwiesen-Lebensraum<br />

für seltene Vogelarten<br />

zu erhalten. Im Gegenzug<br />

haben die Landwirte die<br />

Möglichkeit, im Rahmen des VertragsnaturschutzesAusgleichszahlungen<br />

zu beantragen, weil<br />

sie auf Düngung und Pflanzenschutzmittel<br />

verzichten und.<br />

Außer der Nutzung als Rastund<br />

Brutgebiet kommen<br />

38 Pflanzenarten in der Rietber-<br />

bitze nach Ende der Frostperiode<br />

in die Emsniederung zurück. „Als<br />

nächstes erwarten wir Watvögel<br />

wie Wald- und Bruchwasserläufer<br />

sowie Grünschenkel“, sagt<br />

Bernhard Walter. „Etwa ein Drittel<br />

der Brachvögel ist schon da.“<br />

Ende März folgen Uferschnepfe<br />

und Bekassine.<br />

Auch bei den Singvögeln tut<br />

sich etwas: „Ich habe schon die<br />

ersten Feldlerchenschwärme gesehen“,<br />

erklärt der Ornithologe.<br />

Insgesamt 82 Brutvogelarten hat<br />

die Biologische Station hier festgestellt.<br />

„Selbst Nachtigall und<br />

Pirol haben hier noch ein Zuhause<br />

gefunden. „<strong>Die</strong> Feuchtwiesengebiete<br />

sind selten geworden. So<br />

wurde der Lebensraum vieler Vögel<br />

durch die starke Bewirtschaftung<br />

in den vergangenen Jahren<br />

mehr und mehr verdrängt“, sagt<br />

der Vogelliebhaber.<br />

ger Emsniederung vor, die auf<br />

der Roten Liste stehen, weil ihre<br />

Art gefährdet ist. Dazu gehören<br />

laut Bezirksregierung Detmold<br />

Fieberklee, Wasserfeder und<br />

Sumpf-Blutauge.<br />

Ein Radweg führt auf einer<br />

ehemaligen Bahntrasse durch<br />

das Naturschutzgebiet. Ein idealer<br />

Ausgangsgpunkt für Exkursionen<br />

ist der Parkplatz „An den<br />

Teichwiesen“ in Rietberg (hinter<br />

dem Gartenschaupark-Gelände).<br />

(mbo)<br />

raben in Richtung Nordwesten<br />

verschwunden. <strong>Die</strong> Graugänse<br />

übernehmen mit ihren Rufen wieder<br />

das Regiment. <strong>Die</strong> Wiesen, die<br />

unmittelbare Nähe zu den Rietberger<br />

Fischteichen und zur Ems<br />

sind ein idealer Lebensraum für<br />

die Tiere, die zurzeit noch gehäuft<br />

auftreten. „Später trennen sie<br />

sich und leben paarweise. Sie sind<br />

treu. Wenn ihm nichts zustößt,<br />

behalten sie ihren Partner ein Leben<br />

lang“, erklärt Bernhard Walter.<br />

Einer ihrer wenigen natürlichen<br />

Feinde ist der Fuchs. „Darum<br />

gehen sie mit den Jungen<br />

aufs Wasser. Da kommt er nicht<br />

hin.“<br />

Feuchtgebiete wie diese sind typisch<br />

für die Emsniederung.<br />

Tipp<br />

Auf die Spuren von Schnepfen<br />

und Bekassinen können<br />

sich Interessierte am Donnerstag,<br />

3. Mai, in der Emsniederung<br />

begeben. Ab 18 Uhr werden<br />

die Brutgebiete von Uferschnepfe,<br />

Kiebitz und Großem<br />

Brachvogel besucht. Festes<br />

Schuhwerk und Fernglas sollte<br />

jeder mitbringen. Treffpunkt<br />

ist der Parkplatz am Bauhof/<br />

Seecafé, An den Teichwiesen,<br />

Rietberg. Eine Anmeldung ist<br />

nicht erforderlich.<br />

<strong>Die</strong> Weiden in der Emsniederung<br />

sind gestutzt. <strong>Die</strong> Flächen sind<br />

allein der Natur überlassen.

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