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Wenn die Späne fliegen<br />
Aus dem schweren Baumstamm möchte Thomas Warschkow vier Pilze entstehen lassen. Ganz wichtig ist<br />
dabei die richtige Ausrüstung mit Schnittschutzhose sowie einem Helm und der Brille, die vor herumfliegenden<br />
Spänen schützen soll. Bilder: Schröder<br />
Motorsägen und<br />
Kunst passen<br />
nicht zusammen?<br />
Thomas Warschkow<br />
aus Ennigerloh<br />
beweist das<br />
Gegenteil. Er<br />
verwandelt mit der<br />
Motorsäge schlichte<br />
Baumstämme in<br />
kunstvolle Figuren.<br />
Thomas Warschkow hat vor sechs<br />
Jahren mit der Kettensägenkunst<br />
begonnen.<br />
Von unserem Redaktionsmitglied<br />
VANESSA SCHRÖDER<br />
Ein schneller Armzug nach hinten,<br />
und schon brummt die Motorsäge<br />
in den Händen von Thomas<br />
Warschkow. Der wuchtige<br />
Baumstamm liegt bereit. Es kann<br />
also losgehen. <strong>Die</strong> Späne fliegen,<br />
und das Stück Holz verwandelt<br />
sich mit jedem Schnitt mehr in<br />
eine interessante Figur. „Es ist ein<br />
bisschen anstrengend, irgendwo<br />
ist es auf gewisse Art Sport. Aber<br />
es ist wie mit allen Dingen: So<br />
lange sie Spaß machen, sind sie<br />
nicht wirklich anstrengend“,<br />
beschreibt Warschkow die körperlichen<br />
Herausforderungen<br />
beim Schnitzen mit der Motorsäge<br />
– seinem besonderen Hobby.<br />
Aber es ist nicht nur Sport, sondern<br />
auch Kunst – eine robuste. In<br />
Fachkreisen heißt das Schnitzen<br />
mit Motorsägen Carving. Warschkow<br />
hat es vor sechs Jahren für<br />
sich entdeckt. „Ich war damals<br />
<strong>Die</strong> Holzschnitzerei mit der<br />
Motorsäge sei in Deutschland<br />
eher unbekannt, glaubt Thomas<br />
Warschkow. Wenn man sich genauer<br />
damit beschäftige, gebe es<br />
zwar etliche Künstler aus diesem<br />
Bereich. Auch aus Ennigerloh<br />
stammt zum Beispiel Martin Zeisel,<br />
mit dem Warschkow bereits<br />
einige Projekte gemeinsam angegangen<br />
ist. Erstens gibt es aller-<br />
Hintergrund<br />
bei einer Ausstellung eines Freundes,<br />
und da war ein Motorsägenkünstler<br />
vor Ort. Damals ist der<br />
Span auf mich übergesprungen“,<br />
sagt er lächelnd. Begeistert habe<br />
ihn vor allem, zu sehen, was man<br />
mit Motorsägen alles machen<br />
könne. Warschkow: „Dann habe<br />
ich mich reingekniet. Mir macht<br />
es Spaß, mit Holz zu arbeiten,<br />
weil es ein Naturprodukt und jedes<br />
Stück einzigartig ist.“ Das<br />
stelle eine gewisse Herausforderung<br />
dar.<br />
Deswegen steht auch am Anfang<br />
einer jeden Arbeit zunächst<br />
einmal die Betrachtung des Rohmaterials,<br />
also des Stamms.<br />
Wichtig sei dabei vor allem, dass<br />
dieser einiges an Masse mitbringt.<br />
Denn: „Kleiner wird er sowieso.“<br />
Am liebsten schnitzt Thomas<br />
Warschkow Adler, aber auch Pilze<br />
oder Vogelhäuschen gehören zu<br />
seinem Repertoire. Wer möchte,<br />
kann Wünsche für Figuren abgeben.<br />
„Ich bin kein Meister, aber es<br />
dings nicht unbedingt viele in der<br />
näheren Umgebung. Und zweitens<br />
beschränke sich das Wissen<br />
über diese Kunst und die Künstler<br />
vor allem auf die besagte Szene.<br />
In den USA ist das laut<br />
Warschkow völlig anders. „Dort<br />
gibt es richtig Festivals für unsere<br />
Kunst. Es wäre natürlich schön,<br />
wenn das hier auch ein bisschen<br />
mehr so wäre“, meint er. (vs)<br />
Blütenstreifen für Nützlinge anlegen<br />
Nützlinge wie Marienkäfer,<br />
Florfliegen, Schlupfwespen und<br />
Schwebfliegen helfen sehr effektiv,<br />
Pflanzen gesund zu halten, indem<br />
sie ihre natürlichen Feinde<br />
fressen. Allerdings finden Nützlinge<br />
nicht in allen Gärten geeignete<br />
Lebensbedingungen. Um sie<br />
zu fördern, sollten Gartenbesitzer<br />
einen Blütenstreifen mit speziellen<br />
Nahrungspflanzen anlegen,<br />
raten die Experten von Ulmers<br />
Gartenkalender.<br />
Beliebte einjährige Blütenpflanzen<br />
sind Lein, Borretsch,<br />
Ringelblume, Sonnenblume, Lupine,<br />
Buchweizen, Phazelie,<br />
Mohn und Kornblume. Geeignete<br />
mehrjährige Arten sind Gelbund<br />
Weißklee, Schafgarbe, Wegwarte,<br />
Wilde Möhre, Wiesenflockenblume<br />
und Johanniskraut.<br />
Sinnvoll könne es auch sein, in<br />
einem Gemüsebeet einzelne<br />
Korb- und Doldenblütler stehen<br />
zu haben. <strong>Die</strong>se Pflanzen bieten<br />
besonders Blüten besuchenden<br />
nützlichen Insekten eine wichtige<br />
Adler schnitzt der Künstler aus<br />
Ennigerloh am liebsten.<br />
Warschkow fertigt nicht nur<br />
kunstvolle, sondern auch praktische<br />
Gegenstände.<br />
gibt schon Leute, die können<br />
wahnsinnige Dinge mit der Motorsäge<br />
machen. <strong>Die</strong> machen zum<br />
Beispiel aus fünf Meter hohen<br />
Bäumen Bären, die im Handstand<br />
stehen.“ Während er das sagt,<br />
merkt man ihm die Begeisterung<br />
an. Aber nicht nur die Größe der<br />
Figur ist entscheidend für die<br />
Schwierigkeit. Je filigraner und<br />
ausdrucksstärker eine Skulptur<br />
ist, desto anspruchsvoller sei auch<br />
die Arbeit. „Ich gehe da ganz entspannt<br />
ran. Was nichts wird, wird<br />
Brennholz und kommt in den<br />
Ofen“, sagt der Künstler.<br />
Wie lange er für seine Kunstwerke<br />
braucht, hänge natürlich<br />
stark von der jeweiligen Figur ab.<br />
Ein kleiner Pilz dauere bis zur<br />
Fertigstellung etwa eineinhalb<br />
Stunden, ein Adler hingegen<br />
kann durchaus vier bis fünf Stunden<br />
in Anspruch nehmen. Aber<br />
auch hier ist es wohl wie mit vielen<br />
Dingen: Wenn es Spaß macht,<br />
verfliegt die Zeit wie im Flug.<br />
In etwa eineinhalb Stunden ist<br />
ein unförmiger Stamm in so einen<br />
Pilz verwandelt.<br />
Zuchtpilze können auch roh genossen werden<br />
Gezüchtete Speisepilze müssen<br />
nicht immer gegart, gebraten<br />
oder gedünstet werden. Sie<br />
schmecken auch roh, wie der<br />
Bund Deutscher Champignonund<br />
Kulturpilzanbauer erläutert.<br />
Wichtig: <strong>Die</strong> Pilze sollten so<br />
frisch wie möglich sein. Fein ge-<br />
am Wochenende Hier auf dem Land<br />
Samstag, 10. März 2012<br />
hobelt seien rohe Shiitake-Pilze<br />
zum Beispiel köstlich im Salat.<br />
Um möglichst feine Scheiben zu<br />
erhalten, nimmt man am besten<br />
einen Trüffelhobel. Weitere<br />
Zuchtpilzsorten sind der Austernpilz,<br />
der Champignon, der<br />
Igelstachelbart, der Piopino und<br />
der Kräuterseitling.<br />
Beim Kauf sollten Verbraucher<br />
darauf achten, dass die Pilze unbeschädigt,<br />
prall und knackig<br />
sind. Bei Champignons sollten die<br />
Hüte geschlossen sein. Frische<br />
Pilze von guter Qualität duften<br />
angenehm aromatisch und frisch.<br />
Marienkäfer und<br />
Schwebfliege<br />
helfen, Pflanzen<br />
gesund zu halten.<br />
Bild: dpa<br />
Bei weißen Champignons empfiehlt<br />
der Verband einen Blick auf<br />
die Schnittfläche: Sie sollte möglichst<br />
weiß sein – dann ist der Pilz<br />
frisch. Finden sich an den Pilzen<br />
noch Reste von Torf oder Stroh,<br />
wischt man diese mit einem Tuch<br />
oder einer Pilzbürste ab. (dpa)<br />
Nahrungsquelle.<br />
Unter den Nützlingen gibt es<br />
nach Auskunft der Bayerischen<br />
Gartenakademie Räuber und Parasiten.<br />
Räuber benötigen zu ihrer<br />
Entwicklung Beutetiere, die<br />
sie jagen und verzehren. Hierzu<br />
zählen Marienkäfer, Raubwanzen,<br />
Raubmilben, Gallmücken<br />
und Schwebfliegen. Viele Räuber<br />
erbeuten allerdings nur im Larvenstadium<br />
Schädlinge, während<br />
sich die erwachsenen Tiere von<br />
Honigtau, Nektar und Pollen ernähren.<br />
Parasiten entwickeln sich in einem<br />
Wirtstier und töten es damit<br />
ab. Bei den Parasiten wirken ausschließlich<br />
die Larven gegen<br />
Schädlinge. Beispiele sind<br />
Schlupfwespen und parasitische<br />
Nematoden. (dapd)<br />
Bauern-Wetter<br />
Tiere stecken Nasen in die Luft<br />
Stephanie Strotdrees, Harsewinkel:<br />
„Wir können es gar nicht<br />
mehr abwarten, endlich nach<br />
draußen zu gehen. Auch die Tiere<br />
stecken schon ihre Nasen an<br />
die frische Luft. Doch dafür<br />
wächst noch nicht genug, und es<br />
ist nachts noch zu kalt. So müssen<br />
sich die Tiere noch gedulden.<br />
Noch zwei Sonnentage, und wir<br />
können das Sommergetreide<br />
säen. Unsere Sandböden kann<br />
man nämlich schon befahren.<br />
Ansonsten müssen wir noch mal<br />
die Weiden kontrollieren und<br />
schauen, ob die Zaunpfähle den<br />
Winter überstanden haben.“<br />
(mbo)<br />
Sommerblüher schneiden EsistZeit<br />
Im März geht die Gartensaison<br />
richtig los: Der Frühling<br />
zieht ein, und die warmen Temperaturen<br />
öffnen nach und nach<br />
die Knospen der Frühblüher. Bevor<br />
aber die ersten Triebe und<br />
Knospen der im Sommer blühenden<br />
Gehölze wie Sommerflieder<br />
und Hortensien zu wachsen<br />
beginnen, sollten die Pflanzen<br />
jetzt zurückgeschnitten<br />
werden. „Der Klematis etwa<br />
braucht so einen frühen<br />
Schnitt“, sagt Isabelle Van<br />
Groeningen von der Königlichen<br />
Gartenakademie in Berlin-Dahlem.<br />
„Für den Schnitt von früh<br />
blühenden Gehölzen wie Forsythien<br />
muss man warten bis nach<br />
der Blüte, sonst werden ja die<br />
Blütenanlagen entfernt.“<br />
Auch die Geranien, die drin-<br />
Damit Hortensien im Sommer hübsch blühen, sollten sie jetzt geschnitten<br />
werden. Bild: dpa<br />
Buch-<br />
Tipp<br />
Hobbygärtner<br />
möchten<br />
so lange wie<br />
möglich von<br />
einem schön<br />
blühenden<br />
Garten profitieren. Wie dies<br />
ohne viel Aufwand gelingt, zeigt<br />
der erfahrene Gärtner Andreas<br />
Barlage in seinem Buch „Ganzjährig<br />
schöne Beete“. Zahlreiche<br />
Beispiele mit Pflanzplänen und<br />
-listen, mehr als 100 Pflanzenporträts<br />
und Pflegetipps helfen<br />
dem Leser bei der Planung und<br />
Gestaltung der Beete.<br />
Damit man einen Garten zu<br />
allen Jahreszeiten in seiner Blütenpracht<br />
erleben kann, sollten<br />
sich die Pflanzen in den Blütezeiten<br />
ablösen, rät der Autor.<br />
a Zutaten (für 2 Personen):<br />
300 g Kabeljaufilet, Salz, Zucker,<br />
Pfeffer, 1 TL Senf, 200 g<br />
Zuckerschoten, 50 g Weißbrot, 5<br />
Stängel Petersilie, 1 Zweig Rosmarin,<br />
20 g Butter, 1 Knoblauchzehe,<br />
10 Stängel Schnittlauch,<br />
50 g frischer Meerrettich<br />
a Zubereitung: Den Kabeljau<br />
von beiden Seiten salzen und<br />
pfeffern, Gräten entfernen.<br />
Eine Seite mit Senf bestreichen.<br />
<strong>Die</strong> Zuckerschoten halbieren.<br />
In einen Topf geben, mit Salz<br />
und Zucker drei Minuten ziehen<br />
lassen. In einer Pfanne etwas<br />
Pflanzenöl erhitzen und den<br />
Fisch auf der Senfseite drei Minuten<br />
anbraten. Das Weißbrot<br />
in ein Zentimeter große Würfel<br />
schneiden. <strong>Die</strong> Petersilie-Blätter<br />
in Streifen schneiden. Nach<br />
drei Minuten den Kabeljau<br />
wenden, Rosmarin und Brot<br />
dazu geben. Eineinhalb EL<br />
Butter und die Petersilie dazugeben.<br />
Das Brot knusprig braten.<br />
<strong>Die</strong> Zuckerschoten mit et-<br />
nen überwintert<br />
haben,<br />
werden Anfang<br />
März hart<br />
zurückgeschnitten<br />
und<br />
umgetopft. Ab Ende März können<br />
Stecklinge gezogen werden.<br />
Das frühe Gemüse wie Bohnen,<br />
Salat, Kohl und Zwiebel wird<br />
nun in einem Beet auf der Fensterbank<br />
im warmen Zimmer gesät.<br />
Auch die Samen der ersten<br />
einjährigen Blumen wie Löwenmäulchen<br />
und Duftwicken kommen<br />
in die Erde, ebenfalls zunächst<br />
im Topf. „Ich säe von nun<br />
an alle drei bis vier Wochen ein<br />
bisschen was aus, so hat man<br />
länger Blühendes im Garten“,<br />
sagt Van Groeningen. (dpa)<br />
Pracht das ganze Jahr<br />
Um Kosten und Arbeit zu sparen,<br />
empfiehlt Barlage vor allem<br />
Pflanzen, die über lange Zeit im<br />
Beet bleiben –<br />
etwa Stauden,<br />
Zwiebelblumen<br />
oder Halbsträucher.<br />
<strong>Die</strong> zahlreichen<br />
Beetideen<br />
im Buch sind<br />
nach Standorten<br />
gegliedert.<br />
So eigne sich<br />
ein Sonnenplatz zum Beispiel<br />
für einen Garten im mediterra-<br />
nen Stil. (dapd)<br />
2<br />
Andreas Barlage: Ganzjährig<br />
schöne Beete, Gräfe und<br />
Unzer, 2011, 19,99 Euro, ISBN:<br />
978-3833822100<br />
Meerrettich-Kabeljau Pott-<br />
Kieker<br />
was Wasser,<br />
dem Rosmarin,<br />
einer ungeschältenKnoblauchzehe<br />
und der<br />
restlichen Butter in einen Topf<br />
geben und zwei Minuten köcheln<br />
lassen. Schnittlauch in<br />
Röllchen schneiden. Meerrettich<br />
schälen und reiben. Beides<br />
zu den Zuckerschoten geben.<br />
(dapd)<br />
Sorgt für Schärfe: Meerrettich.<br />
Bild: <strong>Die</strong>ter Kaiser/Pixelio