Behörden MAGAZIN - Gemischter Chor der Polizei Berlin e. V.
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ten vorerst ausgesetzt. «Wir dürfen auf keinen<br />
Fall zulassen, dass die bürgerlichen Freiheiten<br />
und <strong>der</strong> freie Zugang zu Informationen in irgendeiner<br />
Weise bedroht sind», erklärte <strong>der</strong><br />
tschechische Ministerpräsident Petr Necas.<br />
Brüssel hielt sich am Freitag mit Reaktionen<br />
zurück. «Die EU-Kommission kann die Entscheidungen<br />
<strong>der</strong> Mitgliedsstaaten, wie sie<br />
mit Acta umgehen, nur zur Kenntnis nehmen»,<br />
sagte eine Kommissionssprecherin auf<br />
Anfrage. Der Sprecher von EU-Digitalkommissarin<br />
Neelie Kroes betonte: «ACTA wird nicht<br />
verän<strong>der</strong>n, wie wir das Internet täglich erleben.»<br />
Ziel des Vertrages sei es, ein ausgeglichenes<br />
Spielfeld für EU-Exporteure zu<br />
schaffen.<br />
<strong>Berlin</strong> (dpa) - EU-Kommissarin Viviane Reding<br />
hat die Dringlichkeit <strong>der</strong> geplanten Reform des<br />
europäischen Datenschutzrechts bekräftigt.<br />
Die <strong>der</strong>zeitigen nationalen Regelungen in den<br />
verschiedenen europäischen Län<strong>der</strong>n würden<br />
Unternehmen keine Rechtssicherheit bieten,<br />
sagte Reding am Freitag in <strong>Berlin</strong>. Die verschiedenen<br />
Rechtslagen stellten «Barrieren<br />
und administrativen Ballast» dar, die zu einer<br />
«regelrechten Blockade des Binnenmarkts»<br />
führten, so die EU-Grundrechtekommissarin.<br />
Künftig solle deshalb eine Regel für einen gemeinsamen<br />
Binnenmarkt gelten und eine Datenschutzbehörde<br />
als Anlaufstelle dienen. Vor<br />
allem kleine und mittelständische Betriebe<br />
würden dadurch entlastet, es müssten nicht<br />
mehr «Tonnen von Papier ausgefüllt» werden,<br />
sagte Reding. Bei <strong>der</strong> Ausgestaltung<br />
sollten die besten in den jeweiligen EU-Län<strong>der</strong>n<br />
geltenden Regeln zusammengeführt<br />
und auf eine gemeinsame Basis gestellt werden.<br />
«Der deutsche Datenschutz gilt als beson<strong>der</strong>s<br />
hoch.» Mit einem einheitlichen<br />
EU-weiten Datenschutzrecht könnten 2,3<br />
Milliarden Euro pro Jahr eingespart werden.<br />
Die Vorschläge <strong>der</strong> EU-Kommissarin zu einem<br />
europaweit einheitlichen Datenschutz-Regelwerk<br />
waren zuvor vielfach auf Kritik gestoßen.<br />
Nach Auffassung des Datenschutz-<br />
Bundesbeauftragten Peter Schaar ist <strong>der</strong> geplante<br />
Rechtsrahmen zwar eine gute Grundlage<br />
- die aber noch verbessert werden<br />
müsse. Als «naiv» und technisch überhaupt<br />
nicht machbar kritisierte Sebastian Nerz von<br />
<strong>der</strong> Piratenpartei das geplante «Recht auf<br />
Vergessen» im Internet.<br />
Reding setzt sich dafür ein, dass im Internet<br />
veröffentlichte persönliche Daten etwa auf<br />
Gut fur Munchen<br />
München liegt uns am Herzen.<br />
Als „Die Bank unserer Stadt“ engagieren wir uns auf vielfältige Weise, um das Leben in<br />
München noch ein bisschen lebenswerter zu gestalten. Wir för<strong>der</strong>n Kultur, Sport<br />
und leisten dort einen sozialen Beitrag, wo die Möglichkeiten des Einzelnen o<strong>der</strong><br />
des Gemeinwesens an Grenzen stoßen – das ist gut für München!<br />
www.sskm.de/gut<br />
Facebook auf Wunsch auch wie<strong>der</strong> gelöscht<br />
werden können. Knapp 79 Prozent <strong>der</strong> Bürger<br />
in Deutschland hätten den Eindruck, den<br />
Überblick über die eigenen Daten verloren zu<br />
haben, sagte Reding. Persönliche Daten gehörten<br />
<strong>der</strong> Person. Sie müsse auch entscheiden<br />
können, was damit gemacht werde und<br />
für die Weitergabe ein ausdrückliches Einverständnis<br />
geben.<br />
Ziel des EU-Datenschutzes sei es vor allem<br />
auch, Transparenz herzustellen über die den<br />
Fluss <strong>der</strong> persönlichen Daten. Ein Recht auf<br />
die Löschung von persönlichen Daten auf Sozialen<br />
Plattformen wie Facebook hält Cornelia<br />
Tausch vom Verbraucherzentrale<br />
Bundesverband für dringend erfor<strong>der</strong>lich.<br />
Dies könne zum Beispiel durch einen Button<br />
auf <strong>der</strong> Website realisiert werden, sagte<br />
Tausch.<br />
Ausdrücklich ausgenommen sollen nach Angaben<br />
von Reding allerdings Unternehmen<br />
aus dem Direktmarketing sein, die etwa für<br />
Zeitungsverleger eine wichtige Rolle bei <strong>der</strong><br />
Werbung von Neukunden spielen. «Wir wollen<br />
solchen Unternehmen wie Verlagen das<br />
Geschäft nicht unnötig erschweren.» Für<br />
diese Fälle sei eine Zwischenlösung geplant.<br />
DAS BEHÖRDEN<strong>MAGAZIN</strong> April/2012 31