Behörden MAGAZIN - Gemischter Chor der Polizei Berlin e. V.
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Mit einem Kurzfilm über Hooligans will die<br />
<strong>Polizei</strong> Zugang zu gewaltbereiten Jugendlichen<br />
finden. Vor allem Sozialarbeiter sollen<br />
«Heimspiel» bei ihrer Arbeit einsetzen. Doch<br />
können Prügelszenen Leben retten?<br />
Stuttgart (dpa/lsw) - Die Szenen, mit denen<br />
<strong>der</strong> Kurzfilm «Heimspiel» einsteigt, sind brutal:<br />
Zwei Schläger-Gruppen treffen sich auf<br />
einem abgelegenen Hof und verprügeln sich<br />
gegenseitig. Fäuste fliegen, Knochen knirschen,<br />
es fließt Blut. Immer und immer wie<strong>der</strong><br />
tritt und schlägt Andreas Vossen (gespielt<br />
von Wotan Wilke Möhring) auf seinen Gegenüber<br />
ein, er wirkt aggressiv und völlig außer<br />
Kontrolle. Ausgerechnet mit diesem Film will<br />
die <strong>Polizei</strong> in Baden-Württemberg jugendliche<br />
Gewalttäter zum Nachdenken bringen.<br />
«Ich finde es mutig von den Beamten, das<br />
Thema so anzugehen», sagte Innenminister<br />
Reinhold Gall (SPD) am Freitag bei <strong>der</strong> Vorstellung<br />
<strong>der</strong> Präventionskampagne in Stuttgart.<br />
«So einen Film kann man nicht für sich<br />
stehen lassen - da muss man drüber sprechen,<br />
<strong>der</strong> muss erklärt werden.» Der Streifen<br />
soll daher bundesweit vor allem von Sozial-<br />
66 DAS BEHÖRDEN<strong>MAGAZIN</strong> April/2012<br />
arbeitern und Streetworkern <strong>der</strong> Mobilen Jugendarbeit<br />
eingesetzt werden: Gemeinsam<br />
mit gewaltbereiten o<strong>der</strong> an Gewalt gewöhnten<br />
Jugendlichen wollen die Mitarbeiter den<br />
Film anschauen und anschließend darüber<br />
diskutieren.<br />
«Heimspiel» ist ursprünglich als Abschlussarbeit<br />
von Bogdana Vera Lorenz an <strong>der</strong> Internationalen<br />
Filmschule (ifs) in Köln<br />
entstanden. Dort wurde <strong>der</strong> Film bereits im<br />
November vorgestellt. Die Regisseurin erzählt<br />
die Geschichte ohne erhobenen Zeigefinger:<br />
Der Ethiklehrer Andreas Vossen lebt nach<br />
außen hin ein angepasstes und ruhiges<br />
Leben - doch in seiner Freizeit sucht er den<br />
Adrenalin-Kick in Schlägereien mit an<strong>der</strong>en.<br />
Als eines Tages einer <strong>der</strong> Prügel-Gegner als<br />
Schüler in seiner Klasse auftaucht, wird Vossen<br />
in die Enge getrieben - es beginnt ein<br />
Zweikampf mit tragischen Folgen.<br />
Die Hoffnungen <strong>der</strong> <strong>Polizei</strong> in den Film sind<br />
groß: Damit soll eine Zielgruppe angesprochen<br />
werden, zu <strong>der</strong> sie selbst oft nur wenig<br />
Zugang hat. Zwar sei die Jugendgewalt in<br />
Baden-Württemberg seit Jahren zurückgegangen,<br />
sagte Gall. «Gleichwohl zeigt die<br />
Medizinische Versorgung Ingolstadt<br />
Facharzt für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie<br />
und plastische Operationen<br />
Dr. med. Dr. med. dent.<br />
Jürgen Weisser<br />
Belegarzt am Klinikum ° 3D-Kieferdiagnostik ° Implantologie<br />
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Realität, dass eine Gruppe stark kriminalitätsbelasteter<br />
Jugendlicher für eine Vielzahl<br />
von Gewalttaten verantwortlich ist.» Mit drei<br />
bis sieben Prozent liege die Zahl <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>holungstäter<br />
relativ hoch. Und für viele dieser<br />
Jugendlichen stelle die <strong>Polizei</strong> ein Feindbild<br />
dar.<br />
Sozialministerin Katrin Altpeter (SPD) hat den<br />
Film gemeinsam mit ihrer Tochter und <strong>der</strong>en<br />
Freunden angeschaut. «Danach blieb es erst<br />
einmal ruhig», sagte sie. Nur langsam habe<br />
sich eine vielschichtige Diskussion über das<br />
Thema entwickelt. Auch sie setzt beim Einsatz<br />
des Filmes auf die Streetworker: «Hier<br />
bestehen die notwendigen Kontakte und das<br />
notwendige Vertrauen.»<br />
Clemens Beisel von <strong>der</strong> Landesarbeitsgemeinschaft<br />
Mobile Jugendarbeit gibt ihr nach<br />
ersten eigenen Erfahrungen mit dem Film<br />
Recht: «Die Jugendlichen sind offen für das<br />
Medium Film», sagt Beisel, <strong>der</strong> als Streetworker<br />
in Pforzheim arbeitet. «Wenn wir damit<br />
einen Jugendlichen dazu bringen, bei einem<br />
am Boden liegenden Menschen nicht noch<br />
einmal nachzutreten - dann haben wir ein<br />
Leben gerettet.»<br />
ZAHNARZTPRAXIS AM KREUZTOR<br />
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