Welt der Wunder - DEMO
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GESCHICHTE IM MOOR<br />
Immer wie<strong>der</strong> finden Torfstecher<br />
menschliche Überreste. Noch<br />
alltäglicher sind Tierleichen —<br />
Zeugen grausamer Tode im Moor.<br />
DIE MOORTAUSCHUNG<br />
Das ..Madchen von Windeby" wurde mit<br />
verbundenen Augen gefunden. Heute<br />
weiß man: Es ist die Leiche eines Jungen<br />
mit einem verrutschten Stirnband.<br />
s ist ein grausiger Fund, den Torfstecher 1952<br />
im Windeby-Moor bei Eckernförde machen:<br />
zwei Leichen. wohl ein Mann und eine Frau. Scheinbar<br />
hingerichtet wegen Ehebruch. Die Augen des einen Op-<br />
fers sind verbunden, das an<strong>der</strong>e trägt noch das Seil um<br />
den Hals. mit dem man es erwürgt hat. Inzwischen weiß<br />
man: Zwar wurden beide Leichen während <strong>der</strong> Römer-<br />
zeit im Moor versenkt, aber im Abstand von 200 Jahren.<br />
Die „Frau" war ein junger Mann, den man friedlich im<br />
Moor beerdigte. Doch <strong>der</strong> Mann starb tatsächlich eines<br />
gewaltsamen Todes. Immer wie<strong>der</strong> wurde den Göttern<br />
im Moor ein Menschenopfer dargebracht. Manchmal wa-<br />
ren es Verbrecher, doch meist junge, gesunde Männer<br />
und Frauen. Schon die Germanen wussten, dass das<br />
Moor die Leichen konserviert. Vielleicht sollten die Toten<br />
so auf ewig den Göttern dienen. Die Entstehung <strong>der</strong><br />
Moorleichen ist hochkompliziert. Der Prozess <strong>der</strong> Kon-<br />
servierung setzt nur ein, wenn die Opfer im Herbst o<strong>der</strong><br />
Frühjahr im Moor versinken. Dann sind die Temperatu-<br />
ren passend. Manche Moose son<strong>der</strong>n Substanzen ab,<br />
die Bakterien in <strong>der</strong> Leiche töten. An<strong>der</strong>e Moose produ-<br />
zieren Stoffe, die die Knochen auflösen und die Haut zu<br />
Le<strong>der</strong> gerben. So verän<strong>der</strong>te Leichen halten sich Jahr-<br />
tausende. Niemand weiß, wie viele Tote noch in den<br />
Mooren liegen und warum sie wirklich versanken.<br />
weit <strong>der</strong> wun<strong>der</strong> 21<br />
- Ahr