Welt der Wunder - DEMO

LUFT-NETZWERK
In jeder Lunge sind ca. 300
Millionen Alveolen für den
Gasaustausch zwischen
Blut und Lunge zuständig
Unsere Lunge ist eines der komplexesten
Organe: Mit jedem Atemzug füllen sich mikro-
skopisch kleine Bläschen, die Alveolen, mit
Luft. Von diesen Alveolen wandert der Sauerstoff
durch eine Trennschicht in die haarfeinen
Kapillaren des Blutgefäßsystems. Diese Mem-
bran ist gerade einmal 0.1 bis 1,5 Mikrometer
dick. Vorgänge, die sich darin abspielen, lassen
sich deshalb so gut wie gar nicht direkt untersu-
chen. Jetzt gelang US-Forschern ein originalge-
treuer Nachbau einer solchen Struktur in einem
radiergummigroßen Kunststoffblock. Zwei
Schichten lebendigen Gewebes — menschliche
Epithel- und Endothelzellen — wurden dabei auf
eine Silizium-Membran platziert, während ein
Kulturmedium die Blutbahn nachahmte. Damit
ließ sich testen, wie Lungenzellen auf Bakterien
und andere Eindringlinge reagieren. Mit dem
Chip werden Labortests mit Umweltgiften,
Nanopartikeln und Medikamenten einfacher —
und sie kommen ohne Versuchstiere aus.
Warum bekommen
Insekten kein
Schleudertrauma?
Durch Beschleunigung wirkt eine Last namens g-Kraft auf
den Korper ein. Unser Kreislauf hält sie ab einer Hohe
von 8 g nicht lange aus, denn das Blut wird in eine
Halfte unseres Korpers gepresst, was die Gefaße zum
Platzen bringt. Insekten dagegen halten Beschleunigun-
gen bis 400 g aus. Anstelle eines Blutkreislaufs haben
sie nur ein Gefäß, in dem ihre Organe wie in einem
Hohlraum schwimmen. Das ermöglicht es zum Beispiel
der Schaumzikade (Foto), bei einem Sprung mit 400 g zu
beschleunigen. Zudem haben Insekten den Winzig-
Vorteil: Je kleiner der Korper, desto weniger Kraft wirkt
bei der Beschleunigung auf ihn ein.
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FALT-GENIE
IST ONLINE
Vielleicht
wird der Aids-
Impfstoff hier
entdeckt:
www.fold.it
Rettet ein Online-Spiel Leben?
Proteine sind die Arbeitstiere in jeder Zelle: Nährstoffe etwa gelangen
nur nach ihrer Aufspaltung durch Proteine ins Blut. Diese langkettigen
Aminosäuren existieren in unzähligen Varianten. Sie falten sich, um
eine möglichst kompakte Form zu erreichen. Kennt man die Faltmög-
lichkeiten eines Proteins, lassen sich damit Arzneien entwickeln, die
gezielter Viren bekämpfen als bisher. Beim von US-Forschern entwi-
ckelten Online-Spiel „Foldit" machten sich rund 60000 User weltweit
auf die Suche nach der optimalen Falttechnik: An virtuellen Proteinen
wackelten sie an Molekül-Ästen, schafften neue Verbindungen oder
öffneten Verschlüsse. Das Verblüffende: Die geballte Intuitionskraft der
Masse war dabei sehr viel kreativer als der beste Computer.
Beseitigt ein Ballon Müll?
Weltraumschrott besteht aus Überbleibseln von Satelliten und
Raketenendstufen im Erdorbit: Das sind 60 000 rasend schnelle
Geschosse, die Satelliten und Raumschiffe gefährden. US-
Entwickler planen jetzt, Satelliten mit Airbag-gleichen Ballons
auszustatten. Am Ende seiner Dienstzeit pumpt der Satellit seinen
Ballon mit Helium auf. Der bläht sich bis auf 37 Meter auf und
kann einen 1200-Kilogramm-Trabanten so gut abbremsen, dass er
binnen eines Jahres aus einer 830 Kilometer hohen Umlaufbahn
in die Erdatmosphäre abtaucht und dort gefahrlos vergluht.
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