Welt der Wunder - DEMO

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Sie haben dieselben Gene wie alle anderen Zellen des Organismus. Aber embryonale Stammzellen (gr. Bild) nutzen die Gene nicht, die ihnen eine spezielle Funktion geben würden und die sie z. B. zu Leberoder Hautzellen machen würden — diese frühen Stammzellen können sich in jeden Zelltyp verwandeln. Welche chemischen Signale auf der Klaviatur unseres geheimnisvollsten Moleküls spielen, wird derzeit erforscht. Es ist nicht weniger als die Suche nach dem Geheimnis des Lebens 9/10 eda weit der wunder
Am Anfang entsteht der Körper allein aus „totipotenten" Zellen, d.h. aus Stammzellen, die sich in jedes Gewebe verwandeln können. Mit der Zeit spezialisieren sich die meisten Zellen für eine Aufgabe. Ihre DNA wird derart „geschal- tet", dass nur noch Gene aktiv sind, die der jeweilige Zelltyp braucht Bauchspeicheldrüsenzelle Aus den drei Keimblättern gehen Zellen hervor, die sich zunehmend spezialisieren ZELMACHSCHUB Im erwachsenen Körper sind es adulte Stammzellen, die jeweils bei bestimmten Gewebearten für frischen Zellnachschub sorgen Muskelzellen Knochenzellen . Stammzelle Blutgefäße Mit dem Körper wächst der „Stamm- baum" der Zellen; an dessen Ende stehen die Organe len der Fresszelle bestens als Todesnetz für Erreger — sie ist extrem klebrig, sodass sich viele Mikroben hilflos da- rin verheddern", berichtet Zychlinsky. Die Ausnahme sind bestimmte Bakterien, denen es mithilfe eines Enzyms gelingt, das Netz aufzulösen. Im Schlepptau hat das Fangnetz weitere Waffen: etwa die Histone. Das sind jene Eiweiße, die das Erbmolekül im Zellkern normaler- weise dicht packen und dafür sorgen, dass der sonst zwei Meter lange Molekülstrang in Form der Chromoso- men dort hineinpasst. Diese Verpackungsmoleküle werden jetzt dazu verwendet, die gefangenen Mikroben — Pilze, Bakterien oder Parasiten — zu zerstören. „Die DNA als Vernichtungsmaschinerie der Immunabwehr zu be- nutzen ist genauso überraschend wie überaus clever", sagt Infektionsbiologe Zychlinsky. „Denn als Fangnetz dämmt sie nicht nur die Ausbreitung der Entzündung ein, sondern schützt auch den Körper selbst." Schließlich geben die Fresszellen zusammen mit dem DNA-Netz Gifte ab, chemische Abwehrstoffe, um die Erreger zu töten. Und hochaktive Enzyme, die die toten Erreger zer- legen, damit sie vom Körper entsorgt werden können. Diese speziellen Eiweiße sind aber gleichzeitig auch gif- tig für das körpereigene Gewebe. Das DNA-Netz sorgt nun dafür, dass die Enzyme nur lokal wirksam werden und umliegende Körperzellen unversehrt bleiben. Die DNA — für Wissenschaftler das Wundermolekül schlechthin. Und nichts weniger als der Datenträger des mzelle ezialisierte Ile HEILUNGS-T Stammzellen- vermehrung spezialisierte Zellen erneuertes Gewebe Adulte Stammzellen sind die Handwerker des Körpers — sie ersetzen abgestorbene Zellen Jede Verletzung von Gewebe bedeutet, dass dort Zellen sterben Stammzellen vermehren sich rasant, lagern sich an der Verletzung an Die Stammzellenproduzieren jetzt den benötigten Zelltyp Das Gewebe hat sich dank neuer spezialisierter Zellen regeneriert Lebens: eine chemische Verbindung, die alle Informatio- nen für sämtliche Vorgänge einer Zelle und somit auch eines komplexen Organismus (inklusive Bauplan des Körpers) enthält. Im Vergleich zu Datenträgern der heu- tigen Computertechnik also noch immer ein wahres Wunder, von dem Ingenieure nur träumen können. Kein Computer speichert so effizient und langfristig Daten, und abgesehen davon enthält jene wundersame spiral- förmige chemische Verbindung sogar den Bauplan zur eigenen Vermehrung. „Die Erkenntnis aber, dass Zellen den Träger ihrer genetischen Informationen für Kamika- ze-Angriffe nutzen können, hat unsere Annahmen über das wohl geheimnisvollste Molekül des Universums geradezu erschüttert", sagt Michel Chignard. Mediziner und Forscher am Institut Pasteur in Paris. „Bisher kann- ten wir die DNA nur als Informationsträger, der diese Informationen zum Ablesen bereithielt und bei der Zell- teilung weitergab." Die neuen Erkenntnisse sollen vor allem für die Erforschung gefährlicher Autoimmuner- krankungen genutzt werden, bei denen Antikörper auch speziell das Erbgut der eigenen Zellen attackieren. Die Liste der Zutaten der DNA ist kurz: viel Kohlenstoff, Wasserstoff und Sauerstoff, reichlich Stickstoff, dazu Phosphor und etwas Schwefel. Schließlich Salze. eine Prise Kobalt, Zink und Mangan. Man könnte damit Felder düngen — oder eben Leben erschaffen. Das Fas- zinierende: Bis heute kennt niemand eine Antwort auf
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