Welt der Wunder - DEMO

ein bisschen so, als wolle man einen komplizierten Bil-
lardstoß ausführen, während jemand am Tisch ruckelt",
beschreibt NASA-Projektleiter Joseph Nuth das hoch
komplizierte Manöver.
Astronauten müssten sich mit Spikes, Raketen-Jetpacks
oder Netzen auf der Oberfläche halten können. Und man
verliert auf einem unregelmäßig geformten und wild rotie-
renden Himmelskörper leicht die Orientierung: Die „Tage"
sind viel kürzer, die Sonne würde nur so über den nur ei-
nige Hundert Meter breiten Horizont rasen. „Wir haben
nicht genügend Daten, um einen Menschen guten Gewis-
sens dort hinaufzuschicken", sagt Daniel Scheeres von
der University of Colorado, der die chaotischen Orbits von
Asteroiden simulierte. Ist eine Asteroidenmission also ein
hochriskantes Himmelfahrtskommando, von dem man die
Finger lassen sollte?
„Wenn Menschen kein Erdnahes Objekt anfliegen kön-
nen, dann schaffen sie es auch nicht bis zum Mars", sagt
der Astronautik-Professor Ed Crawley vom Massachu-
setts Institute of Technology. Im Vergleich zu Missionen
zum Mond oder zum Mars wird dabei sehr viel weniger
Treibstoff verbraucht, weil sich das Gefährt beim Start
nicht mühsam aus dem Schwerefeld eines Planeten he-
rauskatapultieren muss. Auch die erdnahe Bahn des
UNSANFTE
LANDUNG
Beim ersten Landeanflug
(links) war der
Öffnungsmechanismus
des Probenbehälters
defekt. Erst die zweite
Landung ermöglichte
Bodenkontakt — und
wertvolle Proben.
AUSFÄLLE UND
VERLUSTE
Der Aufprall sorgte für
ein Leck im Treibstofftank.
Zudem verlor die
Sonde einen Teil der
Kommunikation, auch
die Landesonde „Minerva"
verschwand unwiederbringlich
im All.
Asteroiden wäre energetisch günstig. „Man springt qua-
si auf, wenn er sich der Erde nähert, bleibt einige Wochen
und springt dann wieder ab", sagt der frühere NASA-
Astronaut Ed Lu. Der Himmelskörper selbst wäre ein idea-
les Trainingsgelände für künftige Marsmissionen: Mit den
dort vorhandenen Stoffen, wie Wasserstoff, Kohlenstoff
oder Eisen, lässt sich etwa die Energiegewinnung auf
einem fremden Himmelskörper erproben. Und wo soll es
hingehen? Derzeit stehen 42 Asteroiden, die im Zeitfens-
ter um das Jahr 2025 auf einer günstigen Position liegen,
bei der NASA in der engeren Auswahl. Der konkreteste
Plan, „Flexible Path", hat den fußballfeldgroßen Asteroi-
den 1999 A010 im Visier, der zunächst unbemannt, dann
bemannt angeflogen und genau erforscht werden soll.
Schon macht sich Pionierstimmung bei den Raumfah-
rern breit „,Apollo 8' sollte eigentlich nie zum Mond flie-
gen", erinnert sich NASA-Ingenieur Rob Landis, „aber die
NASA sagte: ,Was, wenn wir's trotzdem machen?' Ich
denke, eine Asteroidenmission wäre ,Apollo 8' der nächs-
ten Generation." Ein kleiner, aber bedeutender Schritt vor
dem großen Sprung zum Mars. ASTRID KEBLER
ASTEROIDEN-ÜBERWACHUNG
http://www.jpInasa.govi‘.. oulvvatch/index.cfm
htfp://impact. arc.nasa.gov/
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STAUB-
ENTNAHME
6. November 2005:
Nachdem eine kleine
ugel auf die Oberflähe
geschossen woren
war, saugte eine
Düse den aufgewirbelten
Staub auf--