Welt der Wunder - DEMO
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Schutthalde aus Überresten des Sonnennebels. Aus dem<br />
entstanden vor etwa 4,5 Milliarden Jahren Sonne und<br />
Planeten. Auch zwischen den Bahnen von Jupiter und<br />
Mars kreist ein Asteroidengürtel mit etwa 300 000 be-<br />
kannten Himmelskörpern. Einzig die gigantische Schwer-<br />
kraft des Jupiters hielt die Brocken davon ab, sich zu ei-<br />
nem Planeten zusammenzuschließen.<br />
Und dies fasziniert die Wissenschaftler an Asteroiden<br />
beson<strong>der</strong>s: Sie stellen den Ursprung <strong>der</strong> Planetenbil-<br />
dung dar, sind unverfälschte Fossilien des Sonnensys-<br />
tems und bergen die Geheimnisse <strong>der</strong> Entstehung unse-<br />
rer <strong>Welt</strong> in sich. Und vielleicht auch des Lebens. Jetzt<br />
entdeckten NASA-Astronomen mithilfe von Infrarotauf-<br />
nahmen auf dem All-Brocken 24 Themis eine Hülle aus<br />
Eis und komplexen organischen Molekülen. Das erhär-<br />
tet die Theorie, <strong>der</strong>zufolge Asteroiden durch Einschläge<br />
VVasser auf die junge Erde gebracht haben könnten.<br />
Doch damit kommen wir zum akuten Problem — Stichwort<br />
Einschläge. Passieren Asteroiden o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e kleine Him-<br />
melskörper bei ihrem Umlauf um die Sonne die Erdbahn,<br />
werden sie als Erdnahe Objekte (engl.: near- Earth ob-<br />
jects, NE0s) bezeichnet. Die NASA hat 7166 entdeckt, die<br />
mehrere 100 Meter groß sind, davon sind 1134 sogenann-<br />
te Potentially Hazardous Objects, die für die Erde eine Be-<br />
drohung darstellen können, weil sie ihr in den nächsten<br />
Jahrzehnten sehr nahekommen und groß genug sind, um<br />
bei einem Einschlag einen halben Erdteil zu zerstören<br />
(Stand: Juli 2010). O<strong>der</strong> dessen Folgen ganze Gruppen<br />
von Tieren auslöschen könnten, wie es bei den Dinosau-<br />
riern vor 65 Millionen Jahren <strong>der</strong> Fall war. „Wir sind schlau-<br />
er als die Dinosaurier", betont <strong>der</strong> Astrophysiker John<br />
Sonne<br />
Grunsfeld und rechtfertigt so wohl auch die zusätzlichen<br />
sechs Milliarden Dollar, die die US-Regierung in den<br />
nächsten fünf Jahren in das NASA-Projekt investieren will.<br />
ES GILT: FESTHALTEN UND KEINE GROSSEN<br />
SPRÜNGE MACHEN!<br />
VVürden Menschen auf einem bedrohlichen Asteroiden<br />
landen, könnte man Informationen darüber sammeln, wie<br />
sich die potenzielle Planeten-Bombe umleiten ließe. Dafür<br />
liegen bei <strong>der</strong> NASA Dutzende Pläne und Szenarien in <strong>der</strong><br />
Schublade, eine davon: Mission B612. Danach soll ein<br />
atombetriebenes, unbemanntes Raumschiff an einen 200<br />
Meter langen Asteroiden andocken und ihn anschieben.<br />
Doch niemand weiß, wie ein Asteroid auf das Andocken<br />
reagiert. Da er wahrscheinlich aus Einzelbrocken besteht.<br />
ist das Risiko groß, dass er durch den Aufprall des Schif-<br />
fes in Tausend Teile zerfällt. Eine bemannte Mission könn-<br />
te klären, wie stabil <strong>der</strong> Asteroid wirklich ist.<br />
Und damit kommen wir wie<strong>der</strong> zum Astronauten Andrew<br />
MacLachlan, <strong>der</strong> auf <strong>der</strong> Asteroidenoberfläche hängt.<br />
<strong>Welt</strong>raumspaziergänge und Hüpfer, wie Neil Armstrong<br />
und Co. sie 1969 auf dem Mond vollführten, würden ihn<br />
unweigerlich in die Weiten des Alls katapultieren. Grund:<br />
Ein Asteroid hat eine extrem schwache Schwerkraft, die<br />
in ihrer Intensität sehr unregelmäßig ist. Ein größeres<br />
Raumschiff könnte wohl eher an den Brocken andocken<br />
o<strong>der</strong> nahebei kreisen, als direkt darauf zu landen. „Es ist<br />
Am 13. Juni brachte sie eine Probenkapsel zur Erde, <strong>der</strong>en Inhalt so<br />
wertvoll ist wie Gold und Diamanten: Sieben Jahre lang war die japanische<br />
Sonde „Hayabusa" unterwegs, im November 2005 stieß sie auf den<br />
Asteroiden 'tokawa hinab. Nach einigen Pannen (Kontrollsysteme fielen<br />
aus, die Landung gelang erst im zweiten Anlauf) konnte die Sonde beginnen,<br />
Bodenproben zu nehmen. Derzeit wird <strong>der</strong> Staub noch untersucht.<br />
ASTEROIDEN-TRIP<br />
Die Sonde „Hayabusa" verließ 2003<br />
die Erde (1), flog <strong>der</strong> 'tokawa-Bahn<br />
(weiß) entgegen (rote Flugbahn),<br />
landete dort 2005 (2), flog mit, bis<br />
<strong>der</strong> Asteroid 2007 auf einer erdnahen<br />
Position war (3), und kehrte 2010<br />
(orange Flugbahn) zur Erde<br />
zurück (4).<br />
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