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Geschichte der Kardiologie von Harvey bis Barnard ANTIQUARIAT ...

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Der Herzkatheterismus – eine Berliner Pioniertat<br />

45 DIEFFENBACH – CHOLERA-ARCHIV mit Benutzung amtlicher Quellen.<br />

Hrsg. <strong>von</strong> J. C. Albers u. a. 3 Bände. Mit gefalt. und grenzkolor. Karte. Pappbände <strong>der</strong><br />

Zeit. Berlin, Enslin, 1832–33. € 1.500.–<br />

Komplette Zeitschrift mit zahlr. Beiträgen über die Cholera in Ost- und Westpreußen, auch speziell<br />

in Danzig und Königsberg, sowie im Reg.-Bez. Liegnitz. – Die Beiträge stammen zum Teil <strong>von</strong><br />

den bedeutendsten deutschen Ärzten des 19. Jhdts., darunter Dieffenbach, Horn, Rust, Barez etc.<br />

Von großer Bedeutung ist die Arbeit <strong>von</strong> J. F. Dieffenbach (1792–1847), „Physiologisch-chirurgische<br />

Beobachtungen bei Cholera-Kranken“, mit <strong>der</strong> Beschreibung <strong>der</strong> Erstanwendung eines Herzkatheters!<br />

– Die Cholera, eine <strong>der</strong> großen Geißeln <strong>der</strong> Menschheit, war <strong>bis</strong> zum Anfang des 19.<br />

Jahrhun<strong>der</strong>ts auf Asien beschränkt geblieben. Über Polen und Ostpreußen kommend, erreichte im<br />

Frühjahr 1831 ein großer Seuchenzug Berlin. In nur vier Monaten fielen ihr 1417 Berliner zum<br />

Opfer. Dieffenbach hielt sich ständig in den fünf Berliner Cholera-Hospitälern auf. Seine Untersuchungen<br />

galten <strong>der</strong> Blutzirkulation <strong>der</strong> Patienten. Das Ergebnis seiner Arbeit ist die hier veröffentlichte<br />

Schrift in Band I auf den Seiten 86–105. Dieffenbach erregte mit diesem Bericht großes<br />

Aufsehen. Die Abhandlung wurde ins Französische übersetzt und mit <strong>der</strong> goldenen Monthyon-<br />

Medaille <strong>der</strong> französ. Akademie ausgezeichnet. Neu und wenig bekannt ist, daß Dieffenbach <strong>der</strong><br />

erste war, <strong>der</strong> einen arteriellen Herzkatheter schob. Auf <strong>der</strong> Suche nach einer Möglichkeit, die<br />

enormen Flüssigkeitsverluste bei <strong>der</strong> Cholera auszugleichen und das erlahmende Herz <strong>von</strong> innen<br />

her zu stimulieren, führte er nach tierexperimentellen Vorversuchen im Hospital des Med.–Rats<br />

Casper bei einer Todkranken über die linke Armarterie eine Sonde in das Herz ein. Erst ungefähr<br />

100 Jahre später erfolgte <strong>der</strong> bekannte Selbstversuch <strong>von</strong> Forssmann (siehe Kat.-Nr. 61). – „First<br />

recorded example of cardiac catheterization, performed during an unsuccessful attempt to obtain<br />

blood from a patient suffering from cholera“ (Garrison/Morton 2748.1).<br />

Seltener Son<strong>der</strong>druck aus <strong>der</strong> Bibliothek <strong>von</strong> Meyer Friedman<br />

46 DIEFFENBACH, JOHANN FRIEDRICH, Physiologisch-chirurgische Beobachtungen<br />

bei Cholera-Kranken. 22 Seiten. Berlin, Enslin, 1832. Mod. Pappband. –<br />

ANGEBUNDEN: DIEFFENBACH, J. F., Versuche über die Transfusion des Blutes<br />

in <strong>der</strong> Cholera. Seiten 129–141. (Berlin, Enslin, 1832). € 1.800.–<br />

I. Sehr seltener Separatdruck <strong>der</strong> berühmten Schrift aus dem Cholera-Archiv mit Dieffenbachs<br />

Erstbeschreibung eines Katheterversuchs. – II. Extrakt aus Heckers litt. Annalen, Bd. 22, Heft 2. –<br />

Ein eingebundener vor<strong>der</strong>er Umschlag mit eigenh. Widmung Dieffenbachs an seinen Schüler (Carl<br />

Emil) Gedike. – „Ich habe die Transfusion des Blutes in <strong>der</strong> Cholera versucht, damit auch dies<br />

Mittel geprüft würde. Es ist da<strong>von</strong> wenigstens eben so viel zu erwarten, als blindlings eine Medicament<br />

aus dem Arzneikasten herauszulangen, und es zu probieren. Das ist wohl in keiner Krankheit<br />

so oft geschehen, als in <strong>der</strong> Cholera; aber welche Krankheit hat je die Aerzte so sehr die Kleinheit<br />

menschlichen Wissens und die Schwäche <strong>der</strong> ärztlichen Kunst fühlen lassen!“. – „Dieffenbach<br />

hoffte, mit <strong>der</strong> Blutübertragung eine therapeutische Möglichkeit gefunden zu haben. Doch die<br />

erhoffte stimulierende Wirkung auf Herz und Nervensystem blieb aus“ (Genschorek). – Widmung<br />

im Oberrand geringfügig angeschnitten; beide Schriften in guter Erhaltung. Mit Exlibris des amerikanischen<br />

Kardiologen Meyer Friedman (1910–2001), Verfasser des Bestsellers ‘Type A Behavior<br />

and Your Heart’ (Der A-Typ und <strong>der</strong> B-Typ).<br />

47 DOBY, TIBOR, Discoverers of blood circulation. From Aristotle to the times of<br />

Da Vinci and <strong>Harvey</strong>. Preface by John F. Fulton. Mit zahlr. Abb. 9 Bll., 285 Seiten.<br />

Orig.-Leinen. London, New York & Toronto, Abelard-Schuman, 1963. € 40.–<br />

Erste Ausgabe. – „A lively history of the discovery of the circulation before and after <strong>Harvey</strong>“<br />

(Bedford Libr. 204).<br />

48 DOGIEL, JAN, UND CARL LUDWIG, Ein neuer Versuch über den ersten<br />

Herzton. Seiten 90–96 mit 1 Abb. Umschlag <strong>der</strong> Zeit. Leipzig, 1868. € 60.–

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