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Geschichte der Kardiologie von Harvey bis Barnard ANTIQUARIAT ...

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wirkte. Recklinghausen (1833–1910) zählt zu den bedeutendsten Pathologen seiner Zeit. – „Von<br />

Recklinghausen befasste sich zunächst mit <strong>der</strong> Hämochromatose und führte diesen Fachbegriff in<br />

die Medizin ein. 1862 zeigte er, dass Bindegewebsräume durch Lymphgefäße drainiert werden und<br />

darin amöboide Zellen (Gewebsmakrophagen) vorkommen, die er korrekt den Leukozyten zuordnete.<br />

Er begründete die Methode <strong>der</strong> Silberfärbung zum Nachweis <strong>von</strong> Zellverbindungen und<br />

schuf die Grundlagen für die späteren Arbeiten Julius Friedrich Cohnheims (1839–1884), <strong>der</strong> zu<br />

jener Zeit junger Assistent war, zur Leukozytenmigration und Entzündung. In Würzburg zeigte<br />

<strong>von</strong> Recklinghausen erstmals die Bedeutung <strong>von</strong> bakteriellen Infiltraten in Blutgefäßen. In Straßburg<br />

befasste er sich vor allem mit <strong>der</strong> Pathologie des Herzkreislaufsystems. 1881 schrieb er den<br />

klassischen Artikel über die Neurofibromatose, die Neurofibromatose Typ 1 (Neurofibromatose<br />

Recklinghausen, Recklinghausensche Krankheit), die nach ihm benannt ist“ (wikipedia). – Mit<br />

gutem Literaturverz. – Einband etw. beschabt, Gelenke oben und unten angebrochen, Deckel<br />

etw. fleckig; innen etw. gebräunt. – Hirsch-H. IV, 742. – Beiliegt ein Son<strong>der</strong>druck <strong>von</strong> v. Recklinghausen<br />

(mit hs. Vermerk a. d. Umschlag: „vom Verfasser“): Bemerkungen zur Abhandlung des<br />

Herrn Dr. W. Hertz über ältere Trombenbildungen im Herzen. 1885.<br />

Die erste erfolgreiche Herznaht<br />

191 REHN, LUDWIG, Fall <strong>von</strong> penetriren<strong>der</strong> Stichverletzung des rechten Ventrikel’s.<br />

Herznaht. Seiten 1048–49, in: Centralblatt für Chirurgie, Jg. 23, No. 44. Rückenbroschur<br />

in Leinen-Kassette. Leipzig, Breitkopf & Härtel, 1896. € 450.–<br />

Erstdruck. – Erste Mitteilung überhaupt über die erste erfolgreich durchgeführte Herznaht an<br />

einem 22-jährigen, <strong>der</strong> einen perforierenden Stich mit einem Küchenmesser in den rechten Ventrikel<br />

erhalten hatte. Dieser sensationelle Eingriff am zuckenden menschlichen Herzen stellt den<br />

Beginn <strong>der</strong> Herzchirurgie dar! – Der Bericht stützt sich auf eine Demonstration Rehns im Rahmen<br />

einer Vorstellung <strong>der</strong> mustergültigen Einrichtungen <strong>der</strong> chirurg. Abt. des städt. Krankenhauses<br />

anläßlich <strong>der</strong> Versammlung <strong>der</strong> Gesellschaft deutscher Naturforscher und Ärzte in Frankfurt/Main<br />

vom 21. <strong>bis</strong> 26. Sept. 1896. – Am Ende des Berichts „begückwünsccht Czerny (Heidelberg) im<br />

Namen <strong>der</strong> Kollegen Herrn Rehn zu dem Erfolg, <strong>der</strong> beweise, dass man sich auch an die <strong>bis</strong>her für<br />

unangreifbar gehaltenen Verletzungen des Herzens mit chirurgischem Eingriff heranwagen dürfe,<br />

und hofft, dass man aus diesem Falle weitere Erfolge gewinnen werde“. – Ein ausgearbeiteter<br />

Bericht nach einem Vortrag am 22. April 1897 vor den Mitglie<strong>der</strong>n <strong>der</strong> deutschen Gesellschaft für<br />

Chirurgie erschien im Archiv für klin. Chirurgie 1897. – Garrison/Morton 3023.<br />

192 REILINGH, J. A. DE VRIES, Die Blutdruckmessung. Ihre Technik und praktische<br />

Verwertung für Aerzte und Studierende. Übers. <strong>von</strong> L.L. Kleintjes. VIII, 162<br />

Seiten. Gr.-8°. Halbleinen mit Rückentitel. München, Müller & Steinicke, 1918.<br />

€ 80.–<br />

Erste deutsche Ausgabe. – Der Verf. war Prof. an <strong>der</strong> Universität zu Gent. – Namensstemp. a. d.<br />

Titel.<br />

Remak’s ganglion<br />

193 REMAK, ROBERT, Neurologische Erläuterungen. Seiten 463–472 mit einer<br />

gefalt. Kupfertafel, in: Archiv für Anatomie, Physiologie und wissenschaftl. Medicin,<br />

hrsg. <strong>von</strong> Joh. Müller, Jg. 1844. Pappband <strong>der</strong> Zeit mit Rückenschild. Berlin, Veit &<br />

Comp., 1844. € 300.–<br />

Erstdruck. – „Remak was the first to describe the intrinsic ganglia of the heart“ (Garrison/Morton<br />

806). – „Robert Remak is remembered for discovering and naming – in 1842 – the three germ layers<br />

of the early embryo: the ecto<strong>der</strong>m, the meso<strong>der</strong>m and the endo<strong>der</strong>m. He discovered the nonmedullated<br />

nerve fibres in 1838, and in 1844 the nerve cells of the heart, called Remak’s ganglia. He<br />

was also a pioneer in the use of electrotherapy for the treatment of nervous diseases.“ (whonamedit.com).<br />

– Remak (1815–1865), ein Schüler Johannes Müllers und Assistent Schönleins, war Priv.–<br />

Dozent und ab 1859 Prof. an <strong>der</strong> Berliner med. Fakultät. Es bedurfte einer beson<strong>der</strong>en „Cabinets-

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