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Geschichte der Kardiologie von Harvey bis Barnard ANTIQUARIAT ...

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50<br />

171 MOLESCHOTT, JACOB, Der Vagus als Bewegungsnerve (sic!) des Herzens<br />

gegenüber den neuesten Angriffen vertheidigt. Erschienen in: Wiener Medizinische<br />

Wochenschrift, 12. Jg., Nrn. 39 und 40. Folio. Lose Bogen. Wien, Seidel, 1862.<br />

€ 60.–<br />

Reizvolle wissenschaftliche Auseinan<strong>der</strong>setzung mit Schiff, <strong>von</strong> Bezold u. a.; „Es kam mir nicht<br />

unerwartet, dass <strong>der</strong> Versuch, die auf den Kopf gestellte Lehre über die Innervation des Herzens<br />

durch den Vagus wie<strong>der</strong> auf ihre natürlichen Füsse zu bringen, in <strong>der</strong> physiologischen Literatur<br />

einige Unruhe hervorrufen werde“. – Moleschott (1822–1893), Hauptvertreter des physiologischen<br />

Materialismus, lehrte Physiologie an den Universitäten Heidelberg, Zürich und Turin.<br />

Sitz und Ursachen <strong>der</strong> Krankheiten<br />

172 MORGAGNI, GIOVANNI BATTISTA, De sedibus, et causis morborum per<br />

anatomen indagatis. libri quinque. Dissectiones, et animadversiones, nunc primum<br />

editas complectuntur propemodum innumeras, medicis, chirurgis, anatomicis profuturas.<br />

4 in 2 Bänden. 2 Bll., CXLIII, 222 Seiten; 2 Bll., 310 Seiten; 1 Bl., 442 Seiten; 1 Bl.,<br />

351 Seiten. 4°. Geflammte braune Le<strong>der</strong>bände <strong>der</strong> Zeit mit 2 Rückenschildchen und<br />

reicher floraler Rückenvergoldung. Löwen, Typographia Academica, 1766–1767.<br />

€ 1.400.–<br />

„By this great work, one of the most important in the history of medicine, Morgagni was the true<br />

foun<strong>der</strong> of mo<strong>der</strong>n pathological anatomy“ (Garrison/Morton 2276 zur Ausg. 1761).<br />

„Morgagni (1682–1771) war Professor <strong>der</strong> Anatomie in Padua und ein erfahrener Kliniker und<br />

identifizierte als erster den mit vielen Krankheiten verbundenen symptomatischen Zustand. Theophilus<br />

Bonetus hatte bereits in seinem 1679 in Genf erschienenen ‘Sepulchretum’ dreitausend<br />

Leichenschauprotokolle aus dem 16. und 17. Jahrhun<strong>der</strong>t gesammelt. Morgagni fand ihre Kürze<br />

und Ungenauigkeit unbefriedigend und begann eigene schriftliche Aufzeichnungen über Obduktionsbefunde<br />

zu sammeln und herauszugeben. Sein Buch ‘Anatomische Untersuchung <strong>der</strong><br />

Ursprünge und Ursachen <strong>von</strong> Krankheiten’ enthält protokollarische Berichte über eine große<br />

Anzahl <strong>von</strong> Obduktionen, die <strong>von</strong> ihm selbst, seinem Lehrer Valsalva und an<strong>der</strong>en Mitglie<strong>der</strong>n<br />

seines Kreises durchgeführt wurden. Morgagni verglich die klinischen Symptome mit den Obduktionsbefunden<br />

und schuf so die Grundlage <strong>der</strong> pathologischen Anatomie. Das Studium erkrankter<br />

Organe verdrängte schließlich die althergebrachte Humoralpathologie. Ohne die Fortschritte <strong>der</strong><br />

Physiologie in dem unmittelbar voraufgegangenen Zeitabschnitt hätte es Morgagni nicht gelingen<br />

können, ‘den anatomischen Gedanken in die Medizin einzuführen’ (Virchow). Ohne Kenntnis <strong>der</strong><br />

normalen Organfunktion, das heißt <strong>der</strong> Physiologie, kann es keine Kenntnis <strong>von</strong> Erkrankungssymptomen<br />

geben. Morgagnis Klassifikation war mithin mehr eine Ordnung <strong>von</strong> Symptomen als<br />

<strong>von</strong> Krankheiten. Das Buch enthält eine Anzahl glänzen<strong>der</strong> Beschreibungen neuer Krankheiten,<br />

<strong>von</strong> denen einige <strong>bis</strong> heute klassisch geblieben sind, vor allem die Krankheitsbeschreibungen <strong>von</strong><br />

Herz, Blutgefäßen, Lunge und Kehlkopf. Er beschrieb syphilitische Gehirntumoren (gummata),<br />

zeichnete eine Fall <strong>von</strong> Herzblock (Stokes-Adams-Krankheit) auf, [etc.]“ (Carter/Muir, Bücher die<br />

die Welt verän<strong>der</strong>n, 206). – „Morgagni’s contribution to the un<strong>der</strong>standing of disease may well<br />

rank with the contribution of Vesalius in anatomy and <strong>Harvey</strong> in physiology“ (Heirs of Hippocrates<br />

3 792). – LeFanu weist im Katalog <strong>der</strong> Lilly Library darauf hin, daß die Erstausgabe <strong>von</strong> Morgagnis<br />

Werk im selben Jahr wie das große Werk Auenbruggers über die Percussion erschien: „The<br />

age of observation had arrived“.<br />

Die dekorativen Einbände gering berieben, 1 Kopfschnitt etw. fleckig; innen gleichmässige, nicht<br />

störende Bräunung. – Waller 6674. Wormer 175 ff. Bedford 898 ff. (spätere Ausgaben). Willius/Dry<br />

304 ff. Willius/Keys 171 ff. Vgl. Dibner, Heralds of Science, 125.<br />

Müller-Manöver<br />

173 MÜLLER, JOHANNES, Handbuch <strong>der</strong> Physiologie des Menschen. Mit<br />

1 lithogr. Tafel. VI, 867; VI, 247 Seiten, 1 Bl., Seiten 249–502, 1 Bl., Seiten 505–780, 1 Bl.<br />

Mod. Pappbände mit Rückenschild. Koblenz, Hölscher, 1838–40. € 750.–

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