Die Menstruation – Wesentliches Element des Frauseins ... - Schule.at
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KulturSoziologieW erkst<strong>at</strong>t Forschungsbericht <strong>Menstru<strong>at</strong>ion</strong><br />
Öffentlichkeitsarbeit kann sich vor allem als Gegenstr<strong>at</strong>egie zur p<strong>at</strong>hologisierenden Darstellung<br />
<strong>des</strong> Weiblichen und seiner Entfremdung durch die Werbung verstehen. Als<br />
Medien zu Inform<strong>at</strong>ion und Vermittlung positiver Bilder bieten sich Internet-Foren und Websites<br />
an. Artikel und Einschaltungen in verschiedenen Printmedien oder das Medium der<br />
Kino- und Fernsehwerbung könnten ebenso wie TV-Diskussionen oder Radio-Fe<strong>at</strong>ures<br />
einen Beitrag zu einem Perspektivenwechsel leisten. Zielführender als Belehrungen mit dem<br />
Zeigefinger ist es Fragen aufzuwerfen und die Reflexion anzuregen.<br />
6.2.6 Der Wissenschaftsbereich<br />
Einen wichtigen Beitrag zur Bewusstseinsarbeit und zur Stärkung der Frauen sehen Expertinnen<br />
in der Forschungstätigkeit zum Bereich Frauengesundheit mit nichtmedizinischem<br />
Fokus. Sie weisen auf den Bedarf an explor<strong>at</strong>iven Untersuchungen im Bereich der<br />
Salutogenese, über gesundheitsfördernde Bedingungen für Frauen und den Wandel <strong>des</strong><br />
Bil<strong>des</strong> vom Frauenkörper hin. <strong>Die</strong> Zusammenhänge der gesellschaftlich produzierten Korrekturbedürftigkeit<br />
<strong>des</strong> Frauenkörpers im aktuellen sozialen Kontext etwa wären eine<br />
interessante Forschungsfrage, die der Arbeit am weiblichen Selbstbewusstsein dienen<br />
könnte.<br />
6.2.7 Kunst und Kultur<br />
Kunst- und Kulturprojekte können durch Irrit<strong>at</strong>ionen Fragen aufwerfen und aufklärend wirken.<br />
Filme oder Jugendliter<strong>at</strong>ur, in denen <strong>Menstru<strong>at</strong>ion</strong> (nebenbei und selbstverständlich) them<strong>at</strong>isiert<br />
wird, könnten im selben Sinne wirksam sein. Zu denken ist etwa an Kunst-Plak<strong>at</strong>e, die<br />
neben den üblichen Werbungen affichiert sind. Besonders adäqu<strong>at</strong> für das Thema wäre ein<br />
Projekt, das mittels Klosprüchen oder Toilettenwerbung Impulse zum Umdenken setzt.<br />
Ein vortreffliches Beispiel für einen humorvollen Perspektivenwechsel ist der Spruch: „Als<br />
Gott den Mann erschuf, übte sie noch“. Wird mit Bildern vom weiblichen Genitale gearbeitet,<br />
sollte darauf geachtet werden, dass sie nicht voyeuristisch vereinnahmt werden können.<br />
Beim intern<strong>at</strong>ionalen Kongress über <strong>Menstru<strong>at</strong>ion</strong> und Endometriose wurde ein umfangreiches<br />
Kulturprogramm geboten. 9 Der jährlich st<strong>at</strong>tfindende kultur- und frauenpolitische<br />
Schwerpunkt „Frauenkultur in Villach“ stand unter dem Motto „Der weibliche (Lebens-)Zyklus<br />
als Thema in der Kunst“ und bot ein Rahmenprogramm zum Kongress unter dem Titel<br />
„Frauenblut“ mit Ausstellungen, The<strong>at</strong>er, Lesungen und Workshops. Auf dem R<strong>at</strong>hauspl<strong>at</strong>z<br />
wurde eine <strong>Menstru<strong>at</strong>ion</strong>shütte aufgestellt, um auf das Thema aufmerksam zu machen.<br />
Interessierte Frauen, Laufpublikum und Schulklassen kamen zu Besuch. 10<br />
Um zur Auseinandersetzung anzuregen, eignen sich auch provokante Akzente in der<br />
Öffentlichkeit etwa unter dem Motto: Schräg, witzig, irritierend, rot! Begleitend dazu könnten<br />
PassantInnen interviewt bzw. Reaktionen gefilmt werden. So könnten zum Beispiel rotbefleckte<br />
Hosen an neuralgischen Punkten in der Stadt aufgehängt, eine Schnur mit rot eingefärbten<br />
Tampons und Binden zwischen Bäumen gespannt oder eine männliche, menstruierende<br />
Skulptur mit einem witzigen Slogan aufgestellt werden.<br />
Es gibt einige Filmbeiträge zum Thema <strong>Menstru<strong>at</strong>ion</strong>, die dazu beitragen können, andere<br />
Sichtweisen zu entwickeln. Ein Beispiel ist der Film „Mondblut feiern <strong>–</strong> oder wie die Zürcherinnen<br />
zu ihren <strong>Menstru<strong>at</strong>ion</strong>shütten kamen“. Er wurde 1990 in Zürich gedreht und handelt<br />
von 13 <strong>Menstru<strong>at</strong>ion</strong>shütten mitten in Zürich. Der Film ist utopisch, wurde aber so gemacht,<br />
als würde es sich um eine reale Dokument<strong>at</strong>ion handeln. 11<br />
9<br />
6. Deutscher Endometriose-Kongress, 28.9.- 1.10.2005 Villach; weitere Inform<strong>at</strong>ionen unter:<br />
http://www.endometriose-villach.<strong>at</strong>/<br />
10<br />
Weitere Inform<strong>at</strong>ionen unter: www.menstru<strong>at</strong>ionshuette.<strong>at</strong><br />
11<br />
Film von Be<strong>at</strong>rice Breitschmid, 22 min., farbig, Video S-VHS oder VHS<br />
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