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Die Menstruation – Wesentliches Element des Frauseins ... - Schule.at

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KulturSoziologieW erkst<strong>at</strong>t Forschungsbericht <strong>Menstru<strong>at</strong>ion</strong><br />

Einleitung<br />

hochhäuser wie birnen, rote fassaden<br />

jeden mond ein fest zu ehren <strong>des</strong> v<strong>at</strong>ers und <strong>des</strong> sohnes<br />

in den kirchen rote götter<br />

hymnen an das blut<br />

männer, ein mal auf der Stirn, in heiligen hallen<br />

auserwählte frauen im bett<br />

mit männern, die bluten<br />

Das Echo auf das Forschungsvorhaben spiegelt wider, wie die <strong>Menstru<strong>at</strong>ion</strong> von Frauen im<br />

Alltag <strong>des</strong> 21. Jahrhunderts erlebt wird und welche Bewertungen mit weiblicher Körperlichkeit<br />

verbunden sind. <strong>Die</strong> Reaktionen lagen zwischen Peinlichkeit und völliger Verständnislosigkeit<br />

darüber sich mit einer Them<strong>at</strong>ik zu beschäftigen, die „nicht der Rede wert“ sei,<br />

und Neugierde und Interesse, über etwas alltäglich Erlebtes und Eigenes Neues zu erfahren.<br />

<strong>Die</strong> eine Position vertritt die Meinung, Frauen nehmen das Bluten in Kauf, weil sie Kinder<br />

wollen, und erachten die <strong>Menstru<strong>at</strong>ion</strong> danach als entbehrliches Übel. Sie liegen damit nicht<br />

weit entfernt von der Meinung mancher Wissenschafter, dass die <strong>Menstru<strong>at</strong>ion</strong> einer der<br />

größten Irrtümer der N<strong>at</strong>ur sei und daher hormonell beseitigt werden soll. <strong>Die</strong> andere Position<br />

begrüßt die differenzierte Auseinandersetzung mit einem zu lange tabuisierten Thema,<br />

in der manche die Chance für einen Perspektivenwechsel sehen. Viele Frauen haben sich<br />

Gedanken gemacht, wie sie ihren Töchtern einen n<strong>at</strong>ürlichen und zwanglosen Zugang<br />

ermöglichen könnten. Bei näherer Erläuterung stieß die Fragestellung <strong>des</strong> Forschungsprojekts<br />

mehrheitlich auf äußerst positive Resonanz.<br />

1. Inhalt und Ziele der Studie<br />

Zentrales Anliegen der Untersuchung war es, die Bedingungen zu erforschen, die Frauen<br />

und Mädchen darin unterstützen, die <strong>Menstru<strong>at</strong>ion</strong> als wesentlichen Bestandteil ihres <strong>Frauseins</strong><br />

positiv in ihre Identität zu integrieren. Dabei ging es darum, die persönlichen Probleme,<br />

Bedürfnisse und Wünsche der Befragten zu erfassen sowie nützliche und unterstützende<br />

Maßnahmen und Hilfestellungen zu entwickeln.<br />

Folgende zentrale Fragestellungen wurden im Rahmen <strong>des</strong> Forschungsprojekts untersucht:<br />

• Wie erleben Frauen unterschiedlicher Gener<strong>at</strong>ionen ihre Menarche und <strong>Menstru<strong>at</strong>ion</strong> und<br />

wie wirkt sich das soziale Umfeld auf ihr Erleben aus?<br />

• Welche Probleme und Bedürfnisse haben Mädchen vor und während der <strong>Menstru<strong>at</strong>ion</strong>?<br />

• Welche Art von Unterstützung könnte ihnen helfen, ihre <strong>Menstru<strong>at</strong>ion</strong> positiv in die weibliche<br />

Identität zu integrieren?<br />

Der empirische Forschungszugang zielt darauf ab, die theoretische Diskussion über die<br />

soziale Normierung von Rollen- und Geschlechtszuschreibungen auf die Ebene der vitalen<br />

Erfahrung der Frauen im soziokulturellen Kontext zurückzuholen. Im Interesse einer positiven<br />

Einstellung zur weiblichen Identität ist eine grundlegende Auseinandersetzung mit den<br />

die weibliche Zyklizität betreffenden soziokulturellen Einstellungsmustern von Nöten. Eine<br />

solche kann in Verbindung mit Aufklärung und Bewusstseinsarbeit eine Neubewertung einleiten<br />

und Möglichkeiten für einen anderen, konstruktiven, der Gesundheit förderlichen Umgang<br />

eröffnen. <strong>Die</strong> Ergebnisse sollen auch dazu dienen, <strong>Menstru<strong>at</strong>ion</strong> als Thema in der<br />

Frauengesundheitsforschung zu forcieren.<br />

<strong>Die</strong> vorliegenden Ergebnisse und Maßnahmen sollen einen gesellschaftlichen und persönlichen<br />

Perspektivenwechsel hin zu einer positiven Integr<strong>at</strong>ion der weiblichen Zyklizität anregen.<br />

Allein durch das Reden über dieses Tabuthema kommt ein Veränderungsprozess in<br />

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