Die Menstruation – Wesentliches Element des Frauseins ... - Schule.at
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KulturSoziologieW erkst<strong>at</strong>t Forschungsbericht <strong>Menstru<strong>at</strong>ion</strong><br />
pret<strong>at</strong>ionen im öffentlichen Diskurs zu positionieren. <strong>Die</strong> Nähe zu den Massenmedien ist in<br />
der modernen Gesellschaft einer der wichtigsten Machtfaktoren. Über die Medien werden die<br />
als verbindlich geltenden Werte und Normen transportiert. Sie prägen die allgemeinen Verhaltensmuster<br />
und die Erwartungen an die verschiedenen Rollen, etwa an die Geschlechtsrollen.<br />
<strong>Die</strong>jenigen Persönlichkeitsanteile der einzelnen RollenträgerInnen, die zu den gesellschaftlichen<br />
Rollenzuschreibungen im Widerspruch stehen, werden weitgehend unbewusst<br />
gehalten bzw. werden sie von den Individuen als persönliches Versagen empfunden. Das<br />
Beharren auf den abweichenden Persönlichkeitsaspekten würde die Einzelnen in Konflikt mit<br />
den herrschenden gesellschaftlichen Kräften bringen. <strong>Die</strong> nonkonformen Anteile werden daher<br />
großteils vertuscht und verschwiegen. Dadurch entsteht Vereinzelung und Entsolidarisierung.<br />
Unterdrückung individueller Bedürfnisse zugunsten allgemeiner Interessen ist eine unumgängliche<br />
Begleiterscheinung der Vergesellschaftung. Das Ausmaß der erforderlichen<br />
(Selbst)Unterdrückung ist allerdings für die verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen,<br />
abhängig von der Machtverteilung, unterschiedlich. Kann die notwendige Unterdrückung<br />
nicht durch entsprechende gesellschaftliche Gr<strong>at</strong>ifik<strong>at</strong>ionen ausgeglichen werden und wächst<br />
der innere Widerspruch im Subjekt und in der Gesellschaft über das erträgliche Ausmaß hinaus,<br />
wird der Mensch krank und die Gemeinschaft gefährdet. <strong>Die</strong> qualit<strong>at</strong>iven Forschungsmethoden<br />
dienen dazu, einen Teil dieser unbewussten und mit Schuldgefühlen verbundenen<br />
Aspekte ins öffentliche Bewusstsein zu bringen und damit die Interessen jener gesellschaftlichen<br />
Gruppen zur Geltung zu bringen, deren Zugang zum öffentlichen Diskurs eingeschränkt<br />
ist. Um die Voraussetzungen dafür zu schaffen, unbewusste bzw. schambeladene<br />
Persönlichkeitsaspekte zur Sprache zu bringen, bedarf es eines entsprechenden Forschungszugangs.<br />
Maßgeblich ist vor allem eine vertrauliche, entspannte und akzeptierende<br />
Gesprächs<strong>at</strong>mosphäre, eine offene Haltung auf Seiten der ForscherInnen, die auch nonkonforme,<br />
widersprüchliche und unangenehme Meinungen und Einstellungen zulässt, und<br />
ausreichend Zeit. Der Wert qualit<strong>at</strong>iver Forschung ist daher nicht quantit<strong>at</strong>iv zu erfassen. Er<br />
bemisst sich nicht an der Größe der Untersuchungsgruppe, sondern an der Qualität der<br />
Untersuchungsmethoden, insbesondere der Befragungen nach oben stehenden Kriterien,<br />
einer entsprechenden Auswahl der Befragten und einer umfassenden Interpret<strong>at</strong>ion der<br />
Texte sowie laufender Reflexion im Team. <strong>Die</strong> Ergebnisse qualit<strong>at</strong>iver Studien geben keine<br />
st<strong>at</strong>istische Repräsent<strong>at</strong>ivität wieder, sondern machen anhand von exemplarischen Fällen<br />
typische Einstellungs- und Verhaltensmuster sichtbar. Individuen, die in einem gemeinsamen<br />
gesellschaftlich-kulturellen Kontext sozialisiert wurden, weisen neben den individuellen<br />
Aspekten eine weitreichende Gemeinsamkeit an Meinungen, Haltungen und Verhaltensweisen<br />
auf. <strong>Die</strong> Personen für die Untersuchung werden nicht zufällig, sondern nach bestimmten<br />
für die Forschungsfrage relevanten Kriterien gezielt ausgewählt. Inhalte, Denk- und<br />
Gesprächsstrukturen der einzelnen Texte sind daher nicht rein subjektiv und beliebig,<br />
sondern typisch für die spezifische Gruppe und verweisen auf generelle Bewertungen und<br />
Handlungsmuster.<br />
3.3 Forschungsablauf<br />
Aufgrund <strong>des</strong> begrenzten Budgets für dieses Forschungsprojekt musste auf Einzelinterviews<br />
mit Priv<strong>at</strong>personen verzichtet werden. Daher wurden Frauen und Mädchen im Gruppensetting<br />
befragt. Zur Erfassung persönlicher Meinungen und Einstellungen wurde zudem auf<br />
die Erfahrungen von Expertinnen sowie auf verfügbare Forschungsberichte zurückgegriffen.<br />
Dadurch dass im Rahmen der einschlägigen Bildungstätigkeit eines Mitglieds <strong>des</strong> Forschungsteams<br />
außerhalb <strong>des</strong> Projekts Mädchen zum Forschungsthema befragt wurden,<br />
konnten zudem Synergien genutzt werden.<br />
Untersuchungssample<br />
Im Rahmen <strong>des</strong> Projekts wurden insgesamt 32 Personen befragt: 10 Expertinnen aus dem<br />
Frauengesundheitsbereich und eine aus der Mädchenarbeit in Einzelinterviews, 8 Mädchen<br />
im Rahmen einer moderierten Gruppendiskussion, 8 erwachsene Frauen in einer Gruppendiskussion,<br />
5 Pädagoginnen im Rahmen eines Workshops.<br />
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