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Heft 1 1-64 - Anwaltsblatt

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Im Auftrag des<br />

Deutschen Anwaltvereins<br />

herausgegeben von den<br />

Rechtsanwälten:<br />

Felix Busse<br />

Dr. Michael Kleine-Cosack<br />

Wolfgang Schwackenberg<br />

Schriftleitung:<br />

Rechtsanwältinnen /Rechtsanwälte an<br />

der Schwelle des dritten Jahrtausends<br />

Rechtsanwalt Dr. Michael Streck, Köln,<br />

Präsident des Deutschen Anwaltvereins<br />

Dr. Peter Hamacher<br />

Udo Henke<br />

Rechtsanwälte<br />

Bonn, Adenauerallee 106<br />

Jahrgang 50<br />

Januar 2000 AQl<br />

Liebe Frau Kollegin, lieber Herr Kollege,<br />

natürlich weiß ich, dass wir noch nicht an der<br />

Schwelle eben dieses dritten Jahrtausends stehen, dass<br />

nämlich die Art der Jahreszählung uns diesen Tag ein<br />

Jahr vorzieht. Aber da der Tag ein Mythos ist, sind solche<br />

Präzisierungen belanglos. Wir haben tatsächlich das<br />

dritte Jahrtausend betreten. Was soll ich Ihnen sagen,<br />

kurz und wesentlich auf der Seite 1 der Nr. 1 des <strong>Anwaltsblatt</strong>es<br />

2000?<br />

Der Atem der Zeit bleibt kurz. Die Rechtsmittelreform<br />

wird von der Bundesjustizministerin Prof. Dr.<br />

Däubler-Gmelin dringend gefordert. Wir stellen uns den<br />

Themen auf einem groß angelegten Forum Anfang Februar<br />

in Berlin. Damit nicht genug, die Justizministerin<br />

hat bereits die zweite Phase eingeläutet; die Reform des<br />

Strafprozesses liegt uns mit ersten Gutachten vor. Wir<br />

müssen die inzwischen Land für Land eingeführten<br />

zwingenden Streitschlichtungsversuche vor der ersten<br />

Instanz bewältigen. Dazu kommen die Realitäten der<br />

Insolvenzreform. Arbeits-, sozial- und steuerrechtlich<br />

lässt uns die Freie Mitarbeit nicht los. Die Umsetzung<br />

der Niederlassungsrichtlinien bringt uns den ausländischen<br />

Anwalt, die ausländische Anwältin aus den EG-<br />

Ländern als voll berechtigten Kollegen.<br />

Die Reform der Juristenausbildung drängt – oder beginnt<br />

ihr die Luft auszugehen? Das Jurastudium alleine –<br />

ohne postuniversitäre Ausbildung – soll den Volljuristen<br />

hervorbringen, der auf dem Arbeitsmarkt sodann zwar<br />

von jedem Arbeitgeber, sei es Justiz, sei es Verwaltung,<br />

sei es Wirtschaft, handverlesen ausgesucht werden kann,<br />

dem jedoch der Anwaltsmarkt als Rechtsanwältin und<br />

Rechtsanwalt vollständig offen steht. In unmittelbarem<br />

Nachrichten für die Mitglieder<br />

des Deutschen Anwaltvereins e. V.<br />

Schulterschluss fordern dagegen DAV und BRAK nach<br />

der Universität eine leistungskontrollierte Anwaltsausbildung.<br />

Kommt die Ausbildungsreform, haben wir gute<br />

Chancen, diese Forderung umzusetzen. Das Problem<br />

liegt bei den Universitäten. Versagen sich die Universitäten<br />

dem Anspruch der Justizministerinnen und<br />

Justizminister, könnte die Reform auf der Strecke bleiben.<br />

Geschädigt wäre die Anwaltschaft, die weiter Auf-

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