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GENOSSENSCHAFTEN SIND „IN“

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60<br />

Von der Einzelmaßnahme zum zielgerichteten Vorgehen<br />

Personalentwicklung &<br />

Mitarbeiterqualifizierung<br />

Im Blickpunkt Personal<br />

GL&Lev kontakt 04/12<br />

Von HELMUT RUCKRIEGEL<br />

Jedes Unternehmen, das etwas<br />

auf sich hält, sagt, dass es Personalentwicklung<br />

betreibt. Häufig ist<br />

es dann aber so, dass einfach ‚nur‘<br />

Seminare gebucht werden – und<br />

fertig ist die Personalentwicklung.<br />

Was genau ist Personalentwicklung<br />

dann eigentlich?<br />

Einfache Frage – einfache Antwort:<br />

Personalentwicklung umfasst die<br />

Summe aller Maßnahmen, die zur Förderung<br />

und Weiterentwicklung der Mitarbeiter<br />

beitragen, um insbesondere die Einsatz-<br />

und Verwendungsmöglichkeiten kurz-,<br />

mittel- und langfristig sicherzustellen und<br />

auszubauen.<br />

Eine systematische Personalentwicklung<br />

betrachtet dabei immer die Organisation<br />

und die Mitarbeiter. Welche Ziele hat das<br />

Unternehmen? Was kann man gut, wo<br />

muss man besser werden? Welche Anforderungen<br />

ergeben sich daraus für die Mitarbeiter?<br />

Welche Stärken hat der einzelne Mitarbeiter,<br />

welchen individuellen Qualifikationsbedarf<br />

hat er? In welchen Bereichen soll er<br />

sich weiterentwickeln?<br />

MITARBEITER<br />

Können (Kenntnisse, Fähigkeiten, Fertigkeiten)<br />

Wollen (Einsatzbereitschaft, Motivation)<br />

potenzial (Entwicklungsmöglichkeiten)<br />

MASSNAHMEN<br />

Qualifikationserhaltung<br />

Qualifikationsanpassung<br />

Qualifikationssteigerung<br />

Warum sind Qualifizierungsmaßnahmen<br />

oft nicht erfolgreich?<br />

Keine Maßnahme kann erfolgreich sein,<br />

wenn der Qualifikationsbedarf nicht richtig<br />

helmut Ruckriegel<br />

Personalmanager<br />

PersonalCoachingKöln<br />

ermittelt und die Lernziele nicht mit dem<br />

Mitarbeiter vereinbart sind. Um passgenaue<br />

Maßnahmen festlegen zu können, muss<br />

zunächst der Bereich des Könnens geprüft<br />

werden. Qualifikationsmängel können in<br />

der Regel schnell durch die Betrachtung<br />

von Arbeitsdurchführung und -ergebnissen<br />

lokalisiert werden. Eine entsprechende<br />

Maßnahme zum Qualifikationserhalt kann<br />

eine jährliche Schweißer-Schulung sein, zur<br />

Qualifikationsanpassung könnte es sich um<br />

eine Anwenderschulung für Software handeln.<br />

Die vermittelten Kenntnisse können<br />

dann grundsätzlich rasch umgesetzt werden.<br />

Es ist dabei aber immer auch im Auge<br />

zu behalten, wie gut der Mitarbeiter neue<br />

Sachverhalte überhaupt erlernen kann.<br />

Geht es hingegen um eine Vorbereitung<br />

auf zukünftige Anforderungen oder gar um<br />

die Aufstiegsqualifizierung mit dem Ziel<br />

der Übertragung weiterführenden Aufgaben,<br />

sollte zusätzlich Klarheit über die Arbeits-<br />

und Lernmotivation sowie über die<br />

vorhandenen Potenziale des Mitarbeiters<br />

bestehen.<br />

Wie kann das so genannte Potenzial<br />

eines Mitarbeiters schlüssig ermittelt<br />

werden?<br />

Dies ist das anspruchsvollste Feld in der Mitarbeiterförderung.<br />

Ausgehend von der Geschäftstätigkeit<br />

des Unternehmens, seinen<br />

Kernkompetenzen und dem besonderen<br />

Etwas, das es vom Wettbewerb positiv abhebt,<br />

sind die Anforderungen zu definieren,<br />

die notwendig sind, um als Mitarbeiter in<br />

diesem Unternehmen effizient und erfolgreich<br />

zu sein. Es gibt also nicht das Potenzial<br />

an sich. Es gibt jedoch einige Eigenschaften<br />

und Fähigkeiten, über die jeder grundsätzlich<br />

verfügen muss, um neue Aufgaben<br />

oder eine Leitungsfunktion übernehmen<br />

zu können. Dazu gehören unter anderem<br />

Lernfähigkeit, Gestaltungs- und ggf. Führungsmotivation<br />

sowie eine ausgeprägte<br />

Fähigkeit zur Informationssuche, -verarbeitung<br />

und -weitergabe.<br />

Zunächst sind also die Erfolgsfaktoren zu<br />

definieren. Aus den Leistungen des Mitarbeiters<br />

müssen dann – unter Berücksichtigung<br />

der Erfolgsfaktoren – zutreffende<br />

Einschätzungen über sein voraussichtliches<br />

Leistungsvermögen in anspruchsvolleren<br />

Arbeitssituationen abgeleitet werden. Da<br />

die vorhandenen Informationen für diese<br />

Einschätzungen aber häufig nicht ausreichen,<br />

sind mittels geeigneter Verfahren<br />

zusätzliche Erkenntnisse zu gewinnen. Das<br />

können Arbeitsproben, Fallstudien, strukturierte<br />

Interviews oder Testverfahren sein.<br />

Mit zutreffenden Potenzialeinschätzungen<br />

können falsche Aufgabenzuordnungen<br />

oder Fehlbesetzungen wirksam verhindert<br />

werden.<br />

Lohnt sich dieser zeitlich nicht<br />

unerhebliche Aufwand?<br />

Ja, denn nur gute Vorbereitung führt zum<br />

Erfolg. Dies beachten wir schließlich bei jeder<br />

Kaufentscheidung, bei jeder Investition.<br />

Weiterbildung nach dem „Gießkannen-<br />

Prinzip“ oder mit mangelndem Bezug zur<br />

Funktion führt zudem zu Frustration beim<br />

Mitarbeiter und zu einer vermeidbaren<br />

Geldausgabe.<br />

Abraham Lincoln, US-amerikanischer Präsident<br />

(1809-1865) soll einmal gesagt haben:<br />

If I had eight hours to chop down a tree,<br />

I’d spend six hours sharpening my ax.<br />

Wenn ich acht Stunden Zeit hätte, einen<br />

Baum zu fällen, würde ich davon sechs Stunden<br />

investieren, um meine Axt zu schärfen.<br />

Fazit: Eine systematische Qualifizierungsplanung<br />

hilft, Ihre Mitarbeiter für aktuelle<br />

und zukünftige Aufgaben fit zu machen –<br />

damit man dem Wettbewerb immer einen<br />

Schritt voraus ist.<br />

Wenn im Text die männliche Form gewählt ist, so geschieht<br />

dies allein aus sprachlichen Gründen. Es sind immer Frauen<br />

und Männer gleichermaßen gemeint.

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