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Protokoll Sitzung der Vollversammlung der LK OÖ vom 11. Oktober ...

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Präsident ÖR Hannes Herndl:<br />

Die <strong>Vollversammlung</strong>s-Termine sind abgestimmt auf die <strong>Sitzung</strong>en auf Wiener Ebene, damit<br />

wir hier sehr aktuell über die österreichische Entwicklung berichten können. Natürlich ist es<br />

schade, dass die <strong>Vollversammlung</strong> heute am <strong>11.</strong> <strong>Oktober</strong>, genau einen Tag vor dem<br />

12. <strong>Oktober</strong>, dem Datum <strong>der</strong> Verlautbarung <strong>der</strong> legislativen Vorschläge, stattfindet. Es war<br />

aber kurzfristig nicht zu än<strong>der</strong>n. Bei <strong>der</strong> nächsten <strong>Vollversammlung</strong> wird aber ausgiebig Gelegenheit<br />

sein, all das intensiv zu diskutieren.<br />

Hinsichtlich <strong>der</strong> von dir angesprochenen Größenstrukturen und <strong>der</strong> Wi<strong>der</strong>stände <strong>der</strong> Bevölkerung<br />

habe ich auch hier in Oberösterreich bereits große Sorgen. In manchen Orten ist es<br />

schon jetzt wegen des Wi<strong>der</strong>standes <strong>der</strong> Bevölkerung fast nicht mehr möglich, Stallbauvorhaben<br />

zu realisieren. Hier kommen wir zu einem Punkt, wo wir uns als Gesellschaft fragen<br />

müssen, ob uns heimische Produktion und heimische Betriebe in <strong>der</strong> Tierhaltung wichtig sind<br />

o<strong>der</strong> ob man das nicht haben will. Werden Stallungen auf <strong>der</strong> grünen Wiese geplant, dann<br />

sagt oft <strong>der</strong> Naturschutz dazu nein. Es darf nicht sein, dass hier ein aktives Bauernvertreibungsprogramm<br />

gestartet wird. Eine gewisse Entwicklung hin zu größeren Tierbeständen<br />

muss aber für Betriebe möglich sein, auch wenn ich mit dir einer Meinung bin, Herr KR Graf,<br />

dass wir nicht Strukturen wie in Deutschland haben wollen.<br />

KR ÖR Ing. Josef Mauhart:<br />

Kollege Ing. Franz Graf hat bereits einiges zur Zuckermarktordnung gesagt. Ich schließe<br />

mich seinen Ausführungen vollinhaltlich an. Das Beispiel <strong>der</strong> Zuckermarktordnung ist symptomatisch<br />

dafür, wie reglementierte Produktionsbereiche durch verfehlte Liberalisierungsschritte<br />

geschädigt werden. Auch in an<strong>der</strong>en Bereichen könnten Liberalisierungsschritte<br />

deutlich schlechte Auswirkungen haben. Wir sollten uns den Zucker als warnendes Beispiel<br />

vor Augen halten. KR Graf hat die Situation aus meiner Sicht pointiert dargestellt. Es soll hier<br />

aber auch die Historie aufgezeigt und erläutert werden, wie Verfahrensschritte bei sog. Liberalisierungsschritten<br />

gesetzt werden.<br />

Die EU war vor <strong>der</strong> Zuckermarktreform und Österreich war vor dem EU-Beitritt jeweils Nettozuckerexporteur.<br />

Dies resultierte daraus, dass die Zuckerquote auf Weißzucker angelegt<br />

war. Die Unsicherheit betreffend Zuckergehalt und Ertrag ist zum Zeitpunkt <strong>der</strong> Kontrahierung<br />

sehr groß, es geht hier um Schwankungen von 30 – 40 %. Natürlich ist je<strong>der</strong> Produzent<br />

den Weg gegangen, die Quote entsprechend zu kontrahieren. Hat es ein gutes Jahr gegeben,<br />

führte dies naturgemäß zu Exporten. In <strong>der</strong> österreichischen Ära wurde daraufhin die<br />

nächste Quote gekürzt, man hat versucht, die Produktionsmengen damit einzupendeln. Nach<br />

dem EU-Beitritt hat sich dieses System tendenziell dahin verschoben, dass die EU tatsächlich<br />

ein Zuckerexporteur wurde. Die Zuckerproduzenten und die Zuckerindustrie hatten Interesse,<br />

die Anlagen entsprechend auszulasten. Seitens <strong>der</strong> Anbauverbände und seitens <strong>der</strong><br />

Zuckerproduzenten wurde halbherzig und zu spät begonnen, Reformschritte einzuleiten. Das<br />

ist aus meiner Sicht etwas, das wir künftig auch in an<strong>der</strong>en Bereichen beachten müssen.<br />

Wenn ein entsprechen<strong>der</strong> Reformbedarf vorliegt, ist es wichtig, maßvoll, aber zur rechten<br />

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