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Protokoll Sitzung der Vollversammlung der LK OÖ vom 11. Oktober ...

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den. In Zukunft wird <strong>der</strong> Weg auch für die Landwirtschaft nicht einfacher, weil das Geld nicht<br />

in jenem Umfang vorhanden ist wie wir uns das wünschen.<br />

Wenn das EU-Grundsatzpapier einmal vorgestellt ist, wissen wir auch, dass <strong>der</strong> Spielraum<br />

für Än<strong>der</strong>ungen wohl kein allzu großer sein wird. Es wird maßgeblich an uns liegen, wie wir<br />

uns in Oberrösterreich dazu stellen werden. Es gibt in Österreich im Agrarbereich den Westen<br />

und es gibt den Osten Österreichs, wir in Oberösterreich stehen in <strong>der</strong> Mitte. Wir können<br />

uns ziehen lassen von den stark grünlandbetonten Län<strong>der</strong>n im Westen o<strong>der</strong> den stark<br />

ackerbetonten Län<strong>der</strong>n im Osten. Das Match wird lauten: Oberösterreich gegen die an<strong>der</strong>en<br />

Bundeslän<strong>der</strong> und nicht: Österreich gegen die EU.<br />

In <strong>der</strong> letzten Programmplanungsperiode haben sich die westlichen Bundeslän<strong>der</strong> in <strong>der</strong><br />

ersten Säule nicht sehr gut eingebracht, weil bei <strong>der</strong> Flächenprämie für sie nicht viel zu holen<br />

war. In <strong>der</strong> zweiten Säule haben die westlichen Bundeslän<strong>der</strong> den Topf aber fast völlig ausgeräumt.<br />

Auch hier werden wir ein gewisses Miteinan<strong>der</strong> brauchen, damit wir die Prämien<br />

bekommen, die wir haben wollen. Wenn die Prämie sinkt, kann es nicht so sein, dass die<br />

Prämien in einer Schieflage hinsichtlich <strong>der</strong> Produktionszweige heruntergehen, son<strong>der</strong>n nur<br />

dass die Prämie allgemein sinkt. Ansonsten wären wir massiv in einer inneragrarischen Verteilungsdiskussion<br />

drinnen.<br />

Wir haben in vielen Bereichen Probleme, insbeson<strong>der</strong>e auch im Tierschutz. Die Medien erklären<br />

auch, dass sie nicht die Bauern, son<strong>der</strong>n den Tierschutz unterstützen. Das hängt<br />

auch mit den Werbemitteln, die die Medien über die Tierschutzorganisationen bekommen,<br />

zusammen. Es wird beispielsweise <strong>vom</strong> Verein gegen Tierfabriken ganz intensiv am Stephansplatz<br />

in Wien mit einer riesigen Werbewand, auf <strong>der</strong> täglich die Ferkelschutzkörbe zu<br />

sehen sind, geworben. Dort wird für eine Landwirtschaft geworben, wie wir sie uns nicht vorstellen<br />

können. Wir bewegen uns ja in <strong>der</strong> Europäischen Union und wir brauchen in <strong>der</strong> EU<br />

auch gleiche Wettbewerbsbedingungen. Ein Wissenschaftler hat kürzlich gemeint, es sei<br />

hochinteressant, dass sich die Bundesregierung überhaupt nicht um Lebensmittelsicherheit<br />

kümmert, obwohl ja die Lebensmittelvorräte, die wir weltweit haben, zwischenzeitlich sehr<br />

gering geworden sind. Warum haben nicht die Minister, und hier beson<strong>der</strong>s Bundesminister<br />

Stöger, die Lebensmittelproduktion im eigenen Land als wichtiges Ziel im Auge? Bei <strong>der</strong><br />

Energie will man energieautark sein, auch am Arbeitsmarkt will man viel Eigenes machen,<br />

nur bei <strong>der</strong> Lebensmittelproduktion soll es offenbar an<strong>der</strong>s sein. Gerade hier brauchen wir<br />

aber Geschlossenheit. Der Lebensmittelbereich gerät angesichts <strong>der</strong> steigenden Weltbevölkerung<br />

immer mehr unter Druck. Hier erwartet uns ein Verteilungskampf. Der Verteilungskampf,<br />

den wir beim Zucker in Ansätzen bereits gesehen haben, den haben wir zukünftig<br />

auch in an<strong>der</strong>en Bereichen.<br />

Wir brauchen Ideen und Diskussionen in <strong>der</strong> <strong>Vollversammlung</strong>, am Ende brauchen wir aber<br />

Geschlossenheit, wenn es um bäuerliche Anliegen geht. Ich appelliere insbeson<strong>der</strong>e an die<br />

Kollegen von <strong>der</strong> Sozialdemokratie, hier für bäuerliche Anliegen einzutreten und mit <strong>der</strong> Arbeiterkammer<br />

und AK-Direktor Werner Muhm das Gespräch zu suchen.<br />

Die Arbeiterkammer will die Pauschalierungsverordnung wegbringen, Ich gehe davon aus,<br />

dass das ideologische Angriffe sind. Das Finanzministerium will ja Pauschalierungssysteme<br />

auch im gewerblichen Bereich ausweiten, weil sie sich einfach bewähren. Gerade das zeigt,<br />

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