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Protokoll Sitzung der Vollversammlung der LK OÖ vom 11. Oktober ...

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Bei einem Spitzengespräch <strong>der</strong> Bauernvertretung mit dem Landwirtschaftsminister und dem<br />

Gesundheitsminister konnte Ende Juli erstmals eine leichte inhaltliche Annäherung erzielt<br />

werden. Weitere Gespräche auf Fachebene sowie eine politische Verhandlungsrunde für<br />

Anfang September wurden vereinbart. Im August hat <strong>der</strong> Gesundheitsminister dann einseitig<br />

und ohne unmittelbaren Anlass die Verhandlungen für beendet erklärt. Gesundheitsminister<br />

Stöger hat in einem Schreiben <strong>vom</strong> 19. August an Volksanwalt Kostelka die laufenden Verhandlungen<br />

mangels Einvernehmen mit <strong>der</strong> Landwirtschaft einseitig für beendet erklärt. Die<br />

Bauernvertretung hat in <strong>der</strong> Folge erst auf Umwegen von diesem Schreiben erfahren. Der<br />

<strong>vom</strong> Gesundheitsminister an den Tag gelegte politische Stil im Umgang miteinan<strong>der</strong> war<br />

völlig inakzeptabel, sodass seitens <strong>der</strong> Schweinebauern auf <strong>der</strong> Rie<strong>der</strong> Messe eine Protestaktion<br />

durchgeführt wurde. Dabei wurden die zentralen Anliegen <strong>der</strong> Schweinebauern auch<br />

an den Bundespräsidenten herangetragen. Auf Druck <strong>der</strong> Bauernvertretung wurden in <strong>der</strong><br />

Folge zumindest auf Beamtenebene wie<strong>der</strong> Gespräche mit dem Gesundheitsministerium<br />

aufgenommen.<br />

Freie Abferkelung nicht praxistauglich<br />

Internationale Studien zeigen nach wie vor, dass es kein praxistaugliches System <strong>der</strong> freien<br />

Abferkelung gibt. Es gibt auch keine wirklich wissenschaftlich fundierten Argumente für eine<br />

Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> <strong>der</strong>zeit EU-weit geltenden Haltungsvorschriften. Das Beispiel Schweden zeigt<br />

wohin <strong>der</strong> Weg eines vollständigen Ferkelschutzkorbverbotes führt. Dort ist die Eigenversorgung<br />

mit Schweinefleisch seit dem EU-Beitritt 1995 von 102 Prozent auf zuletzt 76 Prozent<br />

zurückgegangen. Entgegen den Behauptungen <strong>der</strong> Volksanwaltschaft gibt es <strong>der</strong>zeit in keinem<br />

weiteren EU-Land ein vollständiges Kastenstandverbot. Die Bauernvertretung drängt<br />

weiterhin mit Nachdruck auf die Fortführung <strong>der</strong> Verhandlungen sowie auf eine praxistaugliche<br />

politische Lösung des Problems. Im Hinblick auf die verpflichtende Einführung <strong>der</strong><br />

Sauengruppenhaltung ab 2013 haben noch viele Ferkelerzeuger einen entsprechenden Investitionsbedarf.<br />

Für diese betroffenen Betriebe muss nun endlich die dringend gefor<strong>der</strong>te<br />

Rechtssicherheit für die Wirtschaftlichkeit anstehen<strong>der</strong> Investitionen geschaffen werden.<br />

4. WIFO-Studie zu bäuerlichem Risikomanagement<br />

Die hohe Volatilität <strong>der</strong> Agrarmärkte hat zuletzt zu Diskussionen über den Ausbau des bäuerlichen<br />

Risikomanagements geführt. Im Zuge <strong>der</strong> bevorstehenden GAP-Reform sind für die<br />

zweite Säule neue Instrumente <strong>der</strong> Risikovorsorge bzw. <strong>der</strong> Einkommenssicherung in Vorbereitung.<br />

Das Lebensministerium hat als Grundlage für die anstehenden Diskussionen eine<br />

Studie zu Fragen des bäuerlichen Risikomanagements in Auftrag gegeben.<br />

Dabei hat sich gezeigt, dass ein mögliches Einkommenssicherungssystem für Einkommensrückgänge<br />

von mehr als 30 Prozent im Rahmen <strong>der</strong> Ländlichen Entwicklung kaum finanzierbar<br />

ist. Die Einführung eines <strong>der</strong>artigen Systems würde massive Einschnitte in ÖPUL-<br />

Zahlungen und die Bergbauern-Ausgleichszulage erfor<strong>der</strong>n.<br />

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