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Protokoll Sitzung der Vollversammlung der LK OÖ vom 11. Oktober ...

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Ferkel pro Zuchtsau und Jahr mehr an Erdrückungsverlusten bei freien Ferkelsystemen festzustellen<br />

sind. 26 internationale Studien gibt es zu diesem Thema. 23 davon zeigen, dass<br />

die Verluste in freien Abferkelsystemen einfach höher sind. Es gab Berechnungen <strong>der</strong> Landwirtschaftskammern<br />

Oberösterreich, Nie<strong>der</strong>österreich und Steiermark über die wirtschaftlichen<br />

Auswirkungen eines Verbots des Ferkelschutzkorbes. Die Mehrkosten an<strong>der</strong>er Systeme<br />

würden etwa 10 – 11 Euro je Ferkel betragen und es sind diese Mehrkosten am freien<br />

Markt nicht erwirtschaftbar. Es geht hier um Abschreibungszeiträume von 22 – 25 Jahren,<br />

die notwendig sind, wenn Ställe gebaut und Tiere gehalten werden. Nur mit <strong>der</strong>artigen Nutzungsdauern<br />

können die Kosten erwirtschaftet werden.<br />

Der Landwirtschaft wurde ja immer wie<strong>der</strong> vorgeworfen, man bewege sich keinen Millimeter.<br />

Das stimmt nicht! Tatsächlich hat die VÖS folgenden Vorschlag erarbeitet: Künftig soll bei<br />

Investitionen bei Neu- und Umbauten auch <strong>der</strong> Deckbereich in Gruppenhaltung auszuführen<br />

sein. Die EU-Richtlinie sieht ja vor, dass <strong>der</strong> Ferkelschutzkorb 7 Tage vor <strong>der</strong> Geburt bis<br />

4 Wochen danach und 28 Tage nach <strong>der</strong> Belegung erlaubt ist. Wenn man das mit dem Produktionsrhythmus<br />

hochrechnet, sind es um die 155 Tage pro Jahr, in denen die Muttersau im<br />

Schutzkorb stehen darf. Unser Vorschlag geht so weit, dass man diese Phase auf etwa<br />

95 Tage verkürzt, das ist eine Verkürzung um mehr als ein Drittel! Es bringt mich persönlich<br />

zur Weißglut, wenn Minister Stöger trotzdem behauptet, die Landwirtschaft würde sich nicht<br />

bewegen und keine vernünftigen Vorschläge machen. Das kann man so in dieser Form nicht<br />

stehen lassen!<br />

Die Verhandlungen sind wie<strong>der</strong> ins Laufen gekommen, allerdings tritt man dabei auf <strong>der</strong> Stelle.<br />

Das Gesprächsklima hat sich zwar verbessert, inhaltlich gibt es aber keinen Millimeter<br />

Bewegung. Wenn es in den nächsten Wochen keine Lösung gibt, dann wird wahrscheinlich<br />

<strong>der</strong> Gang zum Verfassungsgerichtshof <strong>der</strong> nächste Schritt sein. In diesem Verfahren kann<br />

vor dem Höchstgericht vermutlich auch das Landwirtschaftsministerium seine Argumente<br />

und Stellungnahmen entsprechend einbringen. Man müsste dazu auch weitere wissenschaftliche<br />

Gutachten einholen. Der Weg zum Verfassungsgerichtshof ist aus meiner Sicht nur die<br />

zweite Wahl, <strong>der</strong> wichtigste und erste Schritt wäre eine politische Lösung. Ich ersuche hier<br />

alle, diesbezüglich tätig zu werden. Die Stimmung im Schweinebereich ist völlig gekippt, die<br />

Zukunftsaussichten sind sehr schlecht. Es geht letztlich mit dem Ferkelschutzkorb um den<br />

Schutz des Lebens <strong>der</strong> Ferkel und es geht auch darum, dass Eigenversorgung und Nahversorgung<br />

aufrecht bleiben. Für diese zwei großen Ziele kämpfen wir auch künftig.<br />

Es ist eine politische Festlegung seitens <strong>der</strong> SPÖ, hier die Landwirtschaft ins Eck zu treiben.<br />

Das können wir uns so nicht gefallen lassen. Es hat in Deutschland in Zeiten von Rot-Grün<br />

schon einmal so eine Phase gegeben und es sank dort die Produktion auf 85 Prozent des<br />

Inlandsbedarfs. Erst später wurden diese Dinge wie<strong>der</strong> bereinigt. Ich fürchte allerdings, wenn<br />

hier in Österreich etwas schief läuft, dass wir mit unseren Strukturen eine <strong>der</strong>artige Aufwärtsbewegung<br />

wie Deutschland nicht mehr schaffen würden. Ich ersuche auch beson<strong>der</strong>s<br />

die an<strong>der</strong>en Fraktionen, ganz massiv zu helfen, dieses Problem einer Lösung zuzuführen.<br />

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