2. Lepra tuberosa.
2. Lepra tuberosa.
2. Lepra tuberosa.
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Kap. XL Affektionen der Cornea. ot<br />
Obschon man nun sowohl die schweren kornealen und, wie oben ausgeführt,<br />
die schweren konjunktivalen Leiden nach meiner Ansicht bei ernsten Leiden im<br />
Uvealtraktus als symptomatische oder sekundäre betrachten muss, besteht<br />
doch ein Unterschied zwischen den erstgenannten beiden Affektionen darin, dass<br />
nämlich die Konjunktivalaffektion eine schlimme Koincidenz bei Kornealleiden, das<br />
Umgekehrte aber durchaus nicht der Fall ist.<br />
Es besteht keine gegenseitige Beziehung zwischen den Affektionen beider Augen.<br />
Beide Augen können ungefähr gleichzeitig in demselben Masse ergriffen sein, Nr.<br />
1262, Nr. 1547.<br />
Gewöhnlich ist aber doch ein bisweilen sogar bedeutender Unterschied in der<br />
Intensität der Affektionen beider Seiten vorhanden, Nr. 620; ja es ist sogar nicht<br />
selten, dass das eine Auge ganz gesund aussieht, während das andere ziemlich stark<br />
angegriffen ist, Nr. 967.<br />
Die Affektion in ihrer leichtesten Form, die ja oft nur in einer ganz schwachen<br />
Veränderung des Epithels des Limbus corneae besteht, kann sehr leicht<br />
ganz übersehen werden, da sie durch die Feuchtigkeit des Auges verdeckt wird, ganz<br />
besonders wenn diese reichlich vorhanden ist. Sie wird dann erst vollkommen<br />
deutlich erkannt, wenn das Auge durch Abwischen, durch Starren oder durch<br />
anhaltenderes Offenstehen, wie z. B. wenn die Augen während des Schlafes nicht<br />
geschlossen werden können, einer Verdunstung ausgesetzt ist, welche hinreicht, die<br />
Oberfläche des Auges ganz trocken zu legen, Nr. 1223.<br />
Gewöhnlich wird sich im weiteren Verlaufe eine Alteration des Kornea 1-<br />
epithels in grösserer oder geringerer Ausdehnung von selbst einstellen.<br />
Bei ganz frischen Irritationszuständen wird das Epithel sich uneben, wie eine<br />
mit Nadelstichen durchbohrte Fläche, zeigen; diese Erscheinung wird eintreten,<br />
gleichviel ob eine zufällig auftretende Affektion die vorher intakte oder die infolge<br />
von oft wiederkehrenden chronischen Irritationszuständen geschwollene Epithel<br />
bedeckung angreift. Sind solche vorübergehende Irritationszustände nicht vorausge<br />
gangen, so sieht man eine ganz unversehrte, wenn auch häufig mehr oder weniger<br />
verschwollene, unebene Epithelbekleidung, deren Bild ein sehr verschiedenes sein<br />
kann. So wird z. B. in der Regel die obere Hälfte der Cornea teilweise ein ganz<br />
helles, unbeschädigtes, teilweise ein mehr oder weniger verändertes Epithel auf<br />
weisen, welches beinahe immer weniger geschädigt ist, als der untere, entzündete<br />
Teil derselben. Andererseits kann auch die ganze Kornealoberfläche ergriffen sein,<br />
oder es ändert sich nahe am Limbus ein kleiner affizierter Teil mit einigen gräulichen<br />
näheliegenden Flecken, nicht unähnlich den Maculae nach skrofulösen Keratitiden,<br />
Nr. 1547. Die Grenze oder Trennungslinie zwischen den beiden Teilen fällt erstlich<br />
in den verschiedenen Fällen nie an ein und dieselbe Stelle, zweitens ist sie nicht