2. Lepra tuberosa.
2. Lepra tuberosa.
2. Lepra tuberosa.
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
83<br />
Kap. XI. Affektionen der Cornea.<br />
gerade, sondern sehr häufig ganz unregelmässig ohne dabei von der Palp. sup.<br />
oder von der Palp. inf. herzurühren.<br />
Das Aussehen des Epithels ist sehr wechselnd. Wegen des mangelhaften Blinzeins<br />
und der daraus folgenden geringeren Befeuchtung wird, wie oben gesagt, das Epithel<br />
oft eine ganz trockene Oberfläche zeigen, auf welcher gewissermassen verschieden<br />
artige durch Einschrumpfungen hervorgerufene Zeichnungen erscheinen, Nr. 620.<br />
In anderen Fällen trifft man grössere oder kleinere inselartige Verdickungen des<br />
ab und zu ziemlich trüben Epithels an, das bei verschieden einfallendem Lichte ein<br />
sklerosiertes Aussehen darbieten kann, Nr. 967.<br />
In der Epithelbekleidung kann man häufig feinere oder grössere Gefässe wahr<br />
nehmen, welche nicht selten, besonders bei nicht gleichzeitiger Irritation des Limbus<br />
oder der benachbarten infrakornealen Partie der Conjunctiva, in keinem Zusammen<br />
hange mit dieser zu stehen scheinen. In ihren kleinsten Formen werden diese super<br />
fiziellen Gefässbildungen erst bemerkbar durch genauere Untersuchung und zwar<br />
mittelst seitlicher Beleuchtung durch die Lupe. Gewöhnlich werden sie aber auch<br />
bei unmittelbarer Betrachtung in die Augen fallen.<br />
Von diesen gewissermassen unbemerkbaren Formen an giebt es nun alle Grade<br />
der Gefässentwickelung, bis diese einen grösseren Teil der unteren Hälfte der Cornea<br />
gleich einem superfiziellen Pannus einnimmt.<br />
Hat die Gefässentwickelung einen solchen Grad erreicht, so zeigt sich in der<br />
Regel, dass auch das Kornealgewebe in seinen superfiziellen Lagen mitleidet, und<br />
man findet dann eine grössere oder kleinere, nicht immer und überall gleichartig<br />
saturierte Trübung; in diesen Trübungen wird sich dann auch eine grössere oder<br />
geringere Zahl solcher Gefässe vorfinden.<br />
Indessen wird man bei so vorgeschrittenen Zuständen beinahe immer eine Ver<br />
bindung zwischen den Gefässen der paunösen Partie und den mehr oder weniger<br />
injizierten Gefässen der Limbuspartie sehen, welche sich dann oft kontinuierlich in<br />
die Cornea hinüber zu ziehen scheinen.<br />
Es sind jedoch nicht allein feine Gefässe, die man unter diesen Umständen<br />
antrifft; öfters findet man grössere geradlinige oder geschlängelte Gefässe, sowohl<br />
Arterien als Venen, welche dann am häufigsten direkt von der Conjunctiva hinüber<br />
auf die Cornea zu ziehen scheinen.<br />
Die hier beschriebenen Zustände sind sehr variierend. Bisweilen sieht man<br />
eine neue Irritation, bisweilen vollständigen Rückgang einer solchen, bis wieder von<br />
neuem ein Recidiv eintritt. Es giebt durchaus keine Regelmässigkeit in diesen<br />
Erscheinungen. Bei einzelnen Individuen können die Intervalle jahrelang dauern,<br />
während bei anderen bisweilen eine Verschlimmerung im Frühjahr, z. B. bei starkem<br />
Lichte, vorzukommen scheint.