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2. Lepra tuberosa.

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Kap. VIII. Lagophthalmus paralyticus. — Blinzeln und Schliessen der Augen. 71<br />

Genüge darlegen, dass das Blinzeln von einer Kontraktion des Muse, orbicularis<br />

und nicht von der Senkung des Muse, levator palp. abhängig ist, denn in letzterem<br />

Falle müsste sich ja eine, wenn auch nur schwache Andeutung von Blinzeln am<br />

linken Auge bemerkbar machen, was aber durchaus nicht der Fall war.<br />

Als Gegenstück zu dem eben angeführten Beispiele muss indessen ein anderer<br />

Patient erwähnt werden, Nr. 967, bei welchem, genau wie im ersten Falle, auf der<br />

linken Seite Lagophthalmus — bei normaler Funktion des Augenlides auf der<br />

rechten Seite — auftrat. Bei diesem war das Blinzeln des rechten Auges immer, wie<br />

gewöhnlich, von einer Senkung des oberen Augenlides und einer leichten Bewegung<br />

des Bulbus nach aufwärts am linken Auge begleitet. Man kann hieraus vielleicht<br />

schliessen, dass der Zustand bei jenem erstgenannten Patienten eine Ausnahme ist.<br />

Ich habe den bestimmten Eindruck hinsichtlich des Blinzeins der anästhetischen<br />

Patienten gewonnen, dass in vielen Fällen in den Orbicularisf asern der Palpebra<br />

sup., im Muse, ciliaris Albini die Wirksamkeit des Tonus, wie schwach diese<br />

auch sein mag, länger bewahrt bleibt, als in der Palp. inf. Ich will nicht gerade<br />

behaupten, dass sich dies unbedingt immer so verhält, ich will aber zur Unterstützung<br />

meiner Behauptung folgendes anführen: erstlich sind die Muskeln beider Augen­<br />

lider ziemlich unabhängig von einander, was ja, streng genommen, bekräftigt, dass<br />

nichts meiner Annahme im Wege steht; zweitens wird — gleicher Grad von pare-<br />

tischem Zustande in beiden Augenlidern vorausgesetzt — der geschwächte Muskel<br />

selbstverständlich leichter das obere Augenlid abwärts, als das untere aufwärts ziehen;<br />

drittens hat ein intelligenter Lagophthalmiker sich dahin ausgesprochen, dass er<br />

das Gefühl habe, als ob das Blinzeln eine Willensäusserung bei ihm sei, durch welche<br />

er bei dem beschwerlichen Schliessen seiner Augen das obere Augenlid herabziehe,<br />

während gleichzeitig der Bulbus in die Höhe gezogen werde.<br />

Was die Häufigkeit des Blinzeins anlangt, so ist diese sehr verschieden<br />

sowohl hinsichtlich der Zahl wie der Regelmässigkeit, ohne dass es mir gelungen<br />

ist, eine deutliche Ursache hierfür zu finden. Die Wiederholung des Blinzeins variierte<br />

von 20 mal bis herab zu 6 mal pro Minute.<br />

Nach einer mit 10%iger Mydrinlösung zur Untersuchung über das Verhältnis<br />

der Pupille vorgenommenen Einträufelung verringerten sich die Zuckungen bei einem<br />

Patienten, Nr. 1368, von 21 mal auf 12mal pro Minute; bei einem anderen dagegen<br />

vermehrten sie sich von 10 mal bis 16 mal pro Minute.<br />

Bei einem Patienten, Nr. 1437, dessen rechtes atrophisches Auge vollständig<br />

kollabiert, und dessen linkes stark angegriffen war — Lagophthalmus cum<br />

Ectropio, Keratoconjunctivitis mit dickem Borkenbelag, Iridocy clitis und<br />

beginnender Atrophie des vordersten Teiles des Bulbus — hatte das Blinzeln fast

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