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2. Lepra tuberosa.

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<strong>Lepra</strong> <strong>tuberosa</strong>. Kap. XXIV Hornhautflecken. 131<br />

Am häufigsten wird der obere Teil der Hornhaut affiziert; in den ganz typischen<br />

Fällen sieht man denselben nach unten durch eine bisweilen ziemlich gerade, hori­<br />

zontale, in anderen Fällen durch eine mehr zackige Linie begrenzt, deren Lage durch<br />

den während des Offenstehens der Lidspalte normal gestellten freien Rand des oberen<br />

Lides bestimmt wird. Die Grenzlinie fällt somit nach oben zwischen den Limbus<br />

und den oberen Pupillarrand.<br />

In den am weitest entwickelten Fällen ist manchmal eine Niveaudifferenz<br />

zwischen dem kranken oberen, scharf abgegrenzten und dem übrigen Teile der Horn­<br />

haut erkennbar. So erinnere ich mich, dass bei einer jetzt verstorbenen Patientin,<br />

Nr. 1548, in beiden Augen die übrigens ganz ebene Oberfläche der ganz symmetrischen<br />

kranken Partien oberhalb der scharf markierten Grenzlinie ein wenig niedriger lag,<br />

wie die Oberfläche der übrigen Hornhaut.<br />

Die Tiefe der oben erwähnten grauen Farbe, welche die erkrankte Partie zeigt,<br />

nimmt gegen die untere Begrenzungslinie allmählich ab. Ist nun diese nicht ganz<br />

deutlich ausgesprochen, so überwiegt das normale Hornhautgewebe mehr und mehr;<br />

die Flecken finden sich mehr zerstreut vor, und werden zuweilen nach und nach so<br />

klein, dass die kleinsten nur bei schräger Beleuchtung zu sehen sind.<br />

Die kranken Partien bieten durchaus nicht immer ein so typisches Bild dar.<br />

Im Gegenteil, obwohl der obere Teil der Hornhaut gewöhnlich immer stärker als die<br />

anderen Teile erkrankt ist, so findet man doch häufig eine grössere oder geringere<br />

Zahl von Flecken auch in den übrigen Teilen der Hornhaut zerstreut vor; im Centrum<br />

zeigt sich jedoch immer die geringste Anzahl. In einem Falle, Nr. 1429, nahmen<br />

diese Flecken die ganze Peripherie der Cornea mit Ausnahme der inneren unteren<br />

Quadranten halbmondförmig ein, und zwar in einer Breite von ungefähr 1—2 Milli­<br />

meter. In diesem Falle waren die Flecken auch im Centrum der Cornea zu finden.<br />

Trotzdem betrug die Sehschärfe 5 /6. Ist das Leiden sehr ausgebreitet, dann zeigt<br />

ein grösserer Teil der Hornhaut ein mattes Aussehen. Genügend durchsichtig, um<br />

die Iris zu sehen, bleibt sie aber immer.<br />

Die neuen Infiltrate, mögen sie vereinzelt stehen oder konfluieren, zeigen sowohl<br />

am Rande als auch im Grunde ein matteres Aussehen, als wenn sie in Rückbildung<br />

begriffen oder abgelaufen sind, und spiegeln nicht.<br />

Fehlt, was nicht selten der Fall ist, die Ciliarinjektion, so ist das sich darbietende<br />

Bild der Krankheit äusserst merkwürdig und mit anderen Hornhautaffektionen gar<br />

nicht zu vergleichen.<br />

Im regressiven Stadium hellt sich der erkrankte Teil der Hornhaut all­<br />

mählich auf. Das Hornhautgewebe wird durchsichtiger, und die einzelnen Flecken<br />

verlieren ihr früheres mattes Aussehen, wobei die kleinsten ganz verschwinden<br />

können, die übrigen aber Spuren hinterlassen, indem sie nach meiner Ansicht mit<br />

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