2. Lepra tuberosa.
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90 Kap. XII. Affektionen der Uvea. Anatomische Bemerkungen.<br />
Behandlung.<br />
Betreffs der Kornealflecken ist wohl gar nichts vorzunehmen.<br />
Da ein Lagophthalmus bei <strong>Lepra</strong>patienten nie in Heilung übergeht, so ist der<br />
gewöhnliche Folgezustand desselben, die Keratitis e Lagophthalmo, auch nicht zu<br />
vermeiden. Oft leiden dadurch die davon befallenen Augen trotz jahrelangen Bestehens<br />
nicht wesentlich, und man braucht deshalb auch nichts vorzunehmen. Wo aber ein<br />
Reizzustand fortbesteht, ist das einzig zu empfehlende wirksame Mittel eine Tarsoraphie<br />
(siehe Kapitel X).<br />
Als Palliativum gegen die Austrocknung während der Nacht habe ich feuchte<br />
Umschläge versucht. Die Patienten haben es aber nicht gelobt.<br />
Kapitel XII.<br />
Affektionen der Uvea.<br />
Anatomische Bemerkungen.*)<br />
.Ohne auf die ganze Anatomie der Uvea näher einzugehen, citiere ich nur, was<br />
mir für das hier in Frage stehende Kapitel von Interesse zu sein scheint.<br />
Die Iris, das Corpus ciliare und die Chorioidea bilden zusammen die mittlere<br />
Augenhaut, welche eine durch ihren Pigmentgehalt dunkelbraune Kugel darstellt.<br />
Wegen der Ähnlichkeit der dunklen Kugel, welche am Opticus wie an einem Stiele<br />
hängt, mit einer Weinbeere (uva) hat die mittlere Augenhaut den Namen Uvea,<br />
auch Tractus uvealis erhalten.<br />
Die hintere Fläche des Irisstromas wird von der hinteren Grenzmembran und<br />
der retinalen Pigmentschichte bedeckt. Diese reicht bis zum Pupillarrande, um welchen<br />
sie sich ein wenig auf die vordere Fläche der Iris hinüberschlägt und dadurch jenen<br />
schwarzen Saum bildet, den.man bei der Betrachtung der Iris von vorne längs des<br />
Pupillarrandes wahrnimmt. Die Pigmentschicht besteht aus zwei Lagen von Epithel-<br />
zellen, welche am Pupillarrande in einander übergehen. Beide zusammen<br />
stellen, wie die Entwickelungsgeschichte lehrt, die Fortsetzung der Netzhaut bis zum<br />
i) E. Fuchs, Lehrbuch d. Augenheilk. 6. Aufl. 1897, pag. 270 u. ff.