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2. Lepra tuberosa.

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Pathol.-anatom. Untersuchungen. Einleitung. 163<br />

mit der Histologie der <strong>Lepra</strong> vertraut sind, das Verständnis der <strong>Lepra</strong> im Auge selbst<br />

zu erleichtern. Denn die genannte Krankheit folgt in diesem Organe denselben<br />

Gesetzen wie im übrigen Körper, obwohl die anatomischen Verhältnisse im Auge<br />

bewirken, dass die <strong>Lepra</strong> an dieser Stelle gewisse Eigentümlichkeiten annimmt. —<br />

Die Litteratur über die vorliegende Frage habe ich nicht behandelt, da sie mir leider<br />

nicht vollständig zugänglich gewesen und meine Arbeit, ebenso wie die klinischen<br />

Untersuchungen des Herrn Dr. Borthen, ein Resultat eigener Beobachtungen ist.<br />

Bergen, im August 1898.<br />

Einleitung.<br />

H. P Lie.<br />

Wie die der <strong>Lepra</strong> sehr nahestehenden Krankheiten, die Tuberkulose und die<br />

Syphilis, kommt der Aussatz in vielen, vielgestalteten und weit verschiedenen klinischen<br />

Formen vor, und doch ist die Krankheit immer dieselbe, d. h. die Wirkung des in<br />

den Organismus eingedrungenen Krankheitserregers. Dieser ist nach unserem jetzigen<br />

Wissen, was die Tuberkulose und die <strong>Lepra</strong> betrifft, wie bekannt ein lebendiges<br />

Wesen, resp. der Tuberkelbacillus und der <strong>Lepra</strong>bacillus. Auch das Vorhandensein<br />

eines solchen Wesens ist in der Syphilis so wahrscheinlich wie überhaupt möglich,<br />

ohne bewiesen zu sein. Der Umstand, dass es ein lebendiges Wesen ist, das in den<br />

menschlichen Organismus eindringt, um seine Lebensbedingungen auf Kosten des<br />

Menschen zu suchen, giebt den Aufschluss, dass die genannten Krankheiten ein so<br />

vielgestaltetes Bild zeigen, ganz einfach und geradezu, denn abgesehen davon, dass<br />

die beiden Gegner im Kampfe ums Dasein in jedem Falle verschieden sein können<br />

oder vielmehr verschieden sind, da die lebendige Natur nur aus Individuen mit ihren<br />

individuellen Bedingungen für Entstehung und Entwickelung besteht, kann der<br />

Mensch im Verlauf der Krankheit unter Verhältnisse kommen, die einen günstigen<br />

oder ungünstigen Ausgang bedingen oder beeinflussen. Daher das wechselnde Bild<br />

der Krankheit. Nebenbei können natürlicherweise auch die Angriffspunkte des Er­<br />

regers Bedeutung haben, aber immer eine untergeordnete; denn die Krankheit, ein­<br />

mal da wirkt entweder direkt oder indirekt auf den Gesamtorganismus, selbst wenn<br />

die Lokalisationen verschiedene klinische Varianten hervorgerufen haben.<br />

Auf der anderen Seite ist es nach unserem jetzigen Wissen immer nur eine<br />

Form von Organismen, die die betreffende Krankheit hervorruft. Dieses bewirkt,<br />

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