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2. Lepra tuberosa.

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176 Pathol.-anatom. Untersuchungen. Lider und Conjunctiva.<br />

es an adenoides Gewebe erinnert. In einigen Schnitten sind viele kleine Gewebs-<br />

lücken, sodass das Bild demjenigen einer leprösen Milz sehr ähnlich ist. Die oben<br />

erwähnten kleinen Inseln können oft wie bacillenhaltige Ampullen der Lymphdrüsen<br />

aussehen. Die Blutgefässe sind nicht sehr zahlreich oder gross in diesem Abschnitte<br />

der Neubildung; an den Seiten, d. h. in den Papillen, zahlreicher als in der Mitte.<br />

Etwas in der Tiefe findet man Hohlräume mit bacillenhaltigen Endothelzellen, aber<br />

nur selten gelingt es, Blutkörperchen nachzuweisen, und ich glaube, dass sie besser<br />

als Lymphgefässe als wie Blutgefässe zu deuten sind. Ob daher die <strong>Lepra</strong>bacillen<br />

hier in einer engeren Beziehung zu dem Lymphstrom als dem Blutstrom stehen, wie<br />

ich den Eindruck bekommen habe, wage ich doch nicht zu behaupten, denn dann<br />

und wann kann man auch unzweifelhafte Blutgefässe mit Bacillen in den Endothelien<br />

finden.<br />

In dem zweiten, tieferen Teile des Stückes springt die geringe Anzahl gefärbter<br />

Kerne im Vergleich mit dem eben beschriebenen Teil sogleich in die Augen. Tritt<br />

der Fall ein, dass man in diesem Gewebe viele Gruppen und Inseln von grossen<br />

Epithelzellen findet, die mit den Zellen der Talgdrüsen grosse Ähnlichkeit haben, ist<br />

kein Zweifel übrig, dass man sich im Tarsus befindet und die Tarsaldrüsen vor sich<br />

hat. Das feste Bindegewebe des Tarsus bietet also dem Fortschreiten des leprösen<br />

Prozesses nicht Halt.<br />

Das Drüsenepithel bietet selten Degenerationszeichen dar, trotzdem die Drüsen<br />

von bacillenhaltigem Gewebe dicht umgeben sind, und sogar vereinzelte <strong>Lepra</strong>bacillen<br />

sich zwischen den Zellen finden können. Von Nerven lässt sich nichts mit Sicher­<br />

heit nachweisen, dagegen finden sich grosse, bluthaltige Gefässe auf der Grenze zu<br />

der oberflächlichen, adenoiden Lage der Neubildung.<br />

Das eben entworfene Bild findet sich mit kleinen bedeutungslosen Modifikationen<br />

in allen Fällen wieder, wo von makroskopischen Knoten die Rede sein kann. Nach<br />

dem Alter und der Grösse kann die Neubildung mehr in die Tiefe gehen oder sich<br />

ganz oberflächlich halten. Im letzten Falle kann sie eine eigentümliche makroskopische<br />

Form bekommen. Das Bindegewebe scheint eine grosse Dehnbarkeit zu haben, aber<br />

die Knoten werden keine Höhe erhalten, da sie bald gegen den beweglichen Bulbus<br />

stossen. Die Oberfläche wird dadurch abgeplattet, und der Knoten muss in die<br />

Breite wachsen, während der Ausgangspunkt in der Conjunctiva oft nicht breiter<br />

wird. Die Neubildung erhält dadurch das Aussehen eines kleinen Pilzes auf seinein<br />

Stiele mit flacher oder sogar konkaver Oberfläche gegen den Bulbus. Das Epithel<br />

kann hier verschieden sein, man findet es sowohl mehrschichtig, mit reichlicher Ver­<br />

hornung, als einen totalen Mangel derselben. Da die Bacillen im Gewebe sehr reichlich<br />

sind, werden sie in diesem letzten Falle massenhaft in den Konjunktivalsack entleert.

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