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2. Lepra tuberosa.

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Kap. IX. Affektionen der Conjunctiva. t<br />

ist mehr oder weniger glatt, bei älteren Patienten oft uneben, sammetartig, verdickt<br />

und die muco-purulente Sekretion ist massig.<br />

Natürlicherweise werden immer die an Ektropium leidenden Patienten ganz<br />

besonders zu Erkankungen der Conjunctiva geneigt sein. Bei solchen sieht man<br />

hier und da Exacerbationen der Conjunctivitis nach und nach sich zu einem<br />

rein blennorrhagischen Zustande entwickeln, der sich besonders durch drei Erscheinungen<br />

charakterisiert: massige Turgescenz der Conjunctiva, profuse Sekretion<br />

und ausgeprägte Chronicität (Nr. 482, 1113 und 1437). Was bei diesen schweren<br />

Fällen, welche sozusagen immer von komplizierenden, im Inneren des Auges mehr<br />

oder weniger entwickelten Leiden begleitet sind, den Eindruck einer bedeutenden<br />

Sekretion vermehrt, ist die reichliche Lakrymation, wahrscheinlich eine Reflexwirkung<br />

des irritativen oder inflammatorischen Zustandes im Inneren des Auges. ^In diesen<br />

Fällen ist die Absonderung des Auges so reichlich, dass das Kopfkissen des Patienten<br />

vollständig davon durchnässt wird.<br />

Wenn diese eben beschriebene Conjunctivitis sehr lange Zeit, bisweilen<br />

mehrere Jahre hindurch, gedauert hat, so ist das Gewebe so verändert worden, dass<br />

der Boden für ein weiteres Gedeihen und Wachstum der vorhandenen Bakterien<br />

absolut ungeeignet zu sein scheint.<br />

Während des Verlaufes des beschriebenen Leidens bleibt die Conjunctiva<br />

meistens lange Zeit rot. Auch erzeugten die Leiden des inneren Auges Hyperämie<br />

und etwas Anschwellung der Episklera; ist dann zugleich die Cornea zerstört,<br />

so nimmt ein derartig hyperämischer Bulbus fast das Aussehen von Muskelsubstanz<br />

an und ähnelt einem Stück rohen Fleisches, Nr. 95<strong>2.</strong><br />

Beginnt die Hyperämie zu schwinden, so zeigt sich dieses zuerst an dem meist<br />

schon atrophischen Bulbus, welcher nach und nach ein verhältnismässig weisses<br />

Aussehen darbieten kann, während die übrigen Teile der Conjunctiva noch lange<br />

rot bleiben und teilweise secernieren, sodass sich vertrocknete Krusten bilden, welche<br />

dem der zerstörten Cornea entsprechenden mittleren Teile des Bulbus adhärieren,<br />

Nr. 777.<br />

In der Regel geht nun im Laufe der Jahre die Hyperämie in der Conjunctiva<br />

palpebral. auch zurück, die muco-purulente Sekretion hört auf, die Succulenz des<br />

Gewebes schwindet, eine durchgängige Atrophie tritt ein, und schliesslich bietet sich<br />

eine Conjunctiva von folgendem, charakteristischen Ausseben dar: sie ist bleich<br />

glatt, glänzend, trocken. Die Atrophie, welche in der Regel in ihrer ganzen<br />

Ausdehnung die Palpebra trifft, wird von so bedeutender Schrumpfung des<br />

Gewebes begleitet, dass die Breite des die evertierte Palpebra in f. bedeckenden<br />

Teiles der Conjunctiva oft nicht mehr als zwei bis drei Millimeter beträgt; sie<br />

bildet einen sehr schmalen, trockenen und häufig blutleeren Streifen zwischen dem<br />

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