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2. Lepra tuberosa.

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Kap. XII. Affektionen der Uvea. Entzündung der Iris. „Iritis uveenne." 93<br />

Besserung nimmt die Sehkraft wieder zu und beim Rückfalle wieder ab. Obwohl<br />

die Sehstörung sich wieder völlig heben kann, bleibt sie doch öfters bestehen. So<br />

zeigte ein Patient, Nr. 1410, nach der „Uveite irienne" auf einem Auge Visus = 1,<br />

auf dem anderen = 0,1.<br />

Indem nun während der Entwickelung einer solchen Sehstörung das Auge im<br />

übrigen reizlos und gewöhnlich schmerzlos ist, bemerkt man bei sorgfältigster Unter­<br />

suchung, dass die oft überaus klein gewordene ganz runde und reflektorisch starre<br />

Pupille an der Linse adhäriert. Die Adhärenzen, anfangs durch Mydriatica lösbar,<br />

ohne Mydriatica oft unsichtbar, bleiben doch gewöhnlich bestehen. Bisweilen kann<br />

man eine feine grauliche Membran zwischen Pupillarrand und Linse, besonders bei<br />

etwas älteren Fällen, bemerken.<br />

Unter diesen Verhältnissen behält aber die Iris immer ihr völlig<br />

normales, spiegelndes Aussehen, und zwar ganz unverändert, eine<br />

lange Reihe von Jahren hindurch.<br />

Dies interessante Verhalten der Iris in den genannten Fällen könnte vielleicht<br />

allein hinreichen, um für diese den von Grandclement, seiner Beschreibung gemäss,<br />

vorgeschlagenen Namen Iritis uveenne oder Uveite irienne in Erinnerung und<br />

in Anwendung zu bringen 1 ).<br />

Abweichend von dem Grandclementschen Krankheitsbild ist z. B. die<br />

Dauer der Affektion in den von mir bei <strong>Lepra</strong>patienten beobachteten Fällen. Die<br />

Dauer scheint sich bei diesen beinahe immer über Wochen auszudehnen. Dabei<br />

brauchen keineswegs beide Augen auf einmal affiziert zu werden; ebenso scheint ein<br />

Alterieren in beiden nicht stattzufinden.<br />

Recidive des beschriebenen Krankheitszustandes mit erneuerter Verschlechte­<br />

rung des Sehens kommen unter allen Umständen hierbei vor, aber ohne jedwede<br />

Regelmässigkeit.<br />

Während Grandclement die von ihm beschriebene Uveite irienne besonders<br />

bei Weibern beobachtete, fand ich, wie ich oben gezeigt habe, bei maculo-anästhe­<br />

tischen <strong>Lepra</strong>patienten die Affektion häufiger bei Männern. Zweimal bei Weibern,<br />

Nr. 778 und 1442, und dreimal bei Männern, Nr. 788, 1410, 1494 glaube ich sicher<br />

die genannte Affektion konstatiert zu haben. Ein Weib, Nr. 788 und zwei Männer,<br />

Nr. 1410 und 1494, zeigten doppelseitige Erkrankung. Ein Weib, Nr. 1442, mit<br />

„Uveite irienne" auf dem linken Auge zeigte eine abgelaufene gewöhnliche Iritis<br />

auf dem rechten. Ein Mann, Nr. 788, zeigte linksseitige Erkrankung, während das<br />

*) Ich mache indessen hier einen bestimmten Vorbehalt. Ich lasse es ganz dahinstehen, in wie<br />

weit die Grand cl 6"ment sehe Auffassung und Einteilung der Entzündung der Iris richtig ist, da" es<br />

wohl berechtigt sein kann, daran Zweifel zu hegen; ich habe mich nur deshalb derselben bedient, weil<br />

meine klinischen Befunde seiner Beschreibung in gewissen Beziehungen recht gut zu entsprechen scheinen.

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