Ermittlung der flächendifferenzierten Grundwasserneubildungsrate ...
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hängig von unterschiedlichen Vegetationsfaktoren. Dies sind u.a. Vegetationsart,<br />
Bestandsdichte, Bestandsalter, Vegetationsform (Kronenschluß, Aststellung etc.) und<br />
Durchwurzelungstiefe. Die Literaturangaben bezüglich <strong>der</strong> Höhe <strong>der</strong> Interzeptionsverdunstung<br />
von Waldbeständen weichen stark von einan<strong>der</strong> ab. So bestimmten<br />
BRECHTEL & PAVLOV (1977) bei Untersuchungen im Frankfurter Stadtwald in Abhängigkeit<br />
von Baumart und Bestand in <strong>der</strong> Vegetationszeit Interzeptionsverluste zwischen<br />
10 und 40 %. Bei Fichten mit ungeastetem Stangenholz bestimmte WEHE<br />
(1974) sogar Verluste von 72 % des Nie<strong>der</strong>schlages, wohingegen von SCHÖNMARK<br />
(1976) in einem Fichtenbestand während <strong>der</strong> Wintermonate 30 bis 40 % beobachtete.<br />
Die Quantifizierung <strong>der</strong> Interzeptionsverdunstung, welche sich im hohen Maße auf<br />
die Höhe <strong>der</strong> <strong>Grundwasserneubildungsrate</strong> auswirkt, ist problematisch, da für die<br />
Ableitung <strong>der</strong> bestimmenden Parameter (s. o.) Detailuntersuchungen im Bestand<br />
notwendig sind.<br />
Der Einfluß von versiegelten Flächen wurde im Rahmen dieser Arbeit anhand des<br />
Versiegelungsgrades abgeschätzt. Dabei werden drei Versiegelungsstufen unterschieden.<br />
Die <strong>Grundwasserneubildungsrate</strong> unter teilversiegelten Flächen ist im Untersuchungsgebiet<br />
ca. 20 % geringer. Der gewählte pauschale Ansatz begründet sich<br />
mit <strong>der</strong> Gebietsgröße und den zur Verfügung stehenden Daten. Er liefert Näherungswerte.<br />
Für Ballungsräume ist eine genauere Betrachtung sinnvoll, die Kanalisation,<br />
Versiegelungsmaterial und –alter berücksichtigt (WESSOLEK, 1992).<br />
Die Substrateigenschaften werden aus den geologischen Karten im Maßstab<br />
1 : 25 000 abgeleitet. Hierbei handelt es sich um Karten <strong>der</strong> königlichen preußischen<br />
Landesaufnahme, bei denen die Aufnahmekriterien nicht aus <strong>der</strong>en Erläuterungsbeiheften<br />
o<strong>der</strong> aus an<strong>der</strong>en Quellen, sicher abzuleiten sind. Die Aufnahme erfolgte nicht<br />
unter dem Gesichtspunkt <strong>der</strong> Eigenschaften eines Bodens bezüglich des Bodenwasserhaushaltes.<br />
Da keine an<strong>der</strong>en Quellen mit flächendeckenden Substratinformationen<br />
zur Verfügung stehen, müssen diese trotz <strong>der</strong> genannten Probleme aus den<br />
geologischen Karten abgeleitet werden. Bei einem Vergleich in einem kleinen Teilbereich<br />
(ca. 240 km 2 ) des Untersuchungsgebietes konnte nachgewiesen werden, daß<br />
es bedeutende Abweichungen zwischen bodenkundlichen und geologischen Karten<br />
gibt. Dies führt im Gebietsmittel zu keinen großen Unterschieden, da positive und<br />
negative Abweichungen <strong>der</strong> <strong>Grundwasserneubildungsrate</strong> sich ausgleichen.<br />
Punktuell können jedoch sehr große Differenzen > 200 mm/a auftreten. Beson<strong>der</strong>s<br />
bei <strong>der</strong> Ausweisung von grundwasserbeeinflußten Flächen weichen bodenkundliche<br />
und geologische Aufnahme stark von einan<strong>der</strong> ab. Dies wirkt sich erheblich auf die<br />
Berechnung <strong>der</strong> <strong>Grundwasserneubildungsrate</strong> aus. Bei kleinräumigen Betrachtungen<br />
sollte dies berücksichtigt werden.<br />
Die Verfahren beruhen auf unterschiedlichen Klassifizierungen <strong>der</strong> Substrate. Es gibt<br />
die Einteilung nach Substrateigenschaften, wie die nutzbare Feldkapazität und die