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Ermittlung der flächendifferenzierten Grundwasserneubildungsrate ...

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Ganglinienseparation ergebenden, Anteil des Direktabflusses. Er tritt verzögert auf<br />

und geht vermutlich aus den o.g. Prozessen hervor.<br />

Hypo<strong>der</strong>mischer Abfluß entsteht bei einem anisotropen Aufbau des Bodens mit einer<br />

Verringerung <strong>der</strong> hydraulischen Leitfähigkeit in <strong>der</strong> Tiefe. Trifft das Sickerwasser auf<br />

eine schlechter durchlässige Schicht, bewegt sich ein Teil des Wassers parallel zu<br />

dieser in Richtung des stärksten Gefälles (JACKSON, 1992; JACKSON, 1993;<br />

PHILIP, 1993). Dies tritt hauptsächlich auf, wenn sich ein skelettreicher Boden über<br />

schlecht durchlässigen Schichten befindet (BAUMGARTNER & LIEBSCHER 1996).<br />

Eine wichtige Rolle beim hypo<strong>der</strong>mischen Abfluß kann <strong>der</strong> Makroporenfluß spielen<br />

(MCDONNEL, 1990). Ein System von verbundenen, vertikalen und horizontalen Makroporen<br />

begünstigt den hypo<strong>der</strong>mischen Abfluß (BRONSTERT, 1994). Der hypo<strong>der</strong>mische<br />

Abfluß im Makroporensystem ist im Fließgewässer schneller nach einem<br />

Nie<strong>der</strong>schlagereignis zu registrieren, als <strong>der</strong> aus dem Matrixfluß (KOFALK, 1998). Der<br />

Zwischenabfluß kann entwe<strong>der</strong> wie<strong>der</strong> an <strong>der</strong> Bodenoberfläche austreten (return<br />

flow) und als Oberflächenabfluß weiter fließen, o<strong>der</strong> er gelangt unterirdisch bis in den<br />

Bereich des Vorfluters (RICHTER & LILLICH, 1975).<br />

Der Basisabfluß<br />

Der Basisabfluß ist <strong>der</strong> Teil des Abflusses, <strong>der</strong> mit großer Verzögerung und stark gedämpft,<br />

die Reaktion auf Nie<strong>der</strong>schlag im Vorfluter bildet. Er wird in <strong>der</strong> Hauptsache<br />

aus Nie<strong>der</strong>schlägen gebildet, die in den Boden versickern, die ungesättigte Zone<br />

durchsickern und als Grundwasserabstrom in den Vorfluter exfiltrieren. Der Reibungswi<strong>der</strong>standes<br />

im Grundwasserleiter bewirkt eine verzögerte Speisung des Vorfluters.<br />

Dieser Prozeß wird durch das Darcy Gesetz beschrieben. Die Speisung eines<br />

Vorfluters, über den Grundwasserpfad mit einer sehr schnellen Reaktion auf ein Nie<strong>der</strong>schlagsereignis,<br />

ist beson<strong>der</strong>s in Einzugsgebieten im Tiefland bedeutend. Dort<br />

führen Nie<strong>der</strong>schläge zu einer kurzfristigen Erhöhung <strong>der</strong> Piezometerstände. Über<br />

eine Druckübertragung im gesättigten Bereich kommt es zu einer Direktspeisung <strong>der</strong><br />

Vorfluter (JELINEK, 1999b).<br />

Im Tiefland ist bei <strong>der</strong> <strong>Ermittlung</strong> <strong>der</strong> Basisabflußspenden mit großen Fehlern zu<br />

rechnen, wenn das oberirdische Einzugsgebiet als Berechnungsgrundlage herangezogen<br />

wird. Eine Überprüfung <strong>der</strong> Übereinstimmung <strong>der</strong> Flächengröße von unterirdischem<br />

und oberirdischem Einzugsgebiet ist über die Wasserhaushaltsgleichung<br />

möglich, da die Differenz von Nie<strong>der</strong>schlag und Verdunstung durch den Abfluß gebildet<br />

wird (BAUMANN ET AL., 1970). Bei anthropogener Nutzung des Gewässers können<br />

auch eingeleitete Klarwässer zum Teil den Basisabfluß eines Vorfluters bilden.

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