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Ermittlung der flächendifferenzierten Grundwasserneubildungsrate ...

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die Verschlämmung eines Bodens. Dabei werden Aggregate aufgelöst und durch<br />

lokales Quellen bis hin zur Dispergierung in eine Suspension überführt. Diese Suspension<br />

sickert in den Untergrund und die Festpartikel werden dort abgefiltert. Dadurch<br />

wird die weitere Infiltration gehemmt. Als Folge davon wird <strong>der</strong> Wassergehalt<br />

in den oberen Bodenschichten weiter erhöht, was wie<strong>der</strong>um zu einer Destabilisierung<br />

des Gefüges führt. SCHEFFER & SCHACHTSCHABEL (1992) sowie EINSELE & SCHULZ<br />

(1973) messen dieser Art des Oberflächenabflusses, durch Überschreitung des<br />

Infiltrationsvermögens, in den San<strong>der</strong>gebieten Schleswig-Holsteins nur eine geringe<br />

Bedeutung bei. Trotz des bedeutenden Anteils von Lehmböden sind die Voraussetzung<br />

<strong>der</strong> durchgehenden Fließwege bis zum Vorfluter und <strong>der</strong> notwendigen Starkregenereignisse<br />

nur selten verwirklicht. Insgesamt wurde dieser Prozeß für humide<br />

Gebiete in <strong>der</strong> Vergangenheit häufig überschätzt (BEVEN & WOOD, 1983; BONNEL,<br />

1993; PILGRIM, 1983). Eine bedeutende Rolle spielt er im ariden Bereich durch Oberflächenverkrustung,<br />

Vegetationsarmut und ausgetrocknete Böden (BAUMGARTNER &<br />

LIEBSCHER, 1996).<br />

Mengenmäßig bedeuten<strong>der</strong> ist im humiden Bereich <strong>der</strong> Oberflächenabfluß von Flächen,<br />

<strong>der</strong>en Infiltrationskapazität nahezu Null ist. Hierzu zählt u.a. <strong>der</strong> Sättigungsabfluß.<br />

Der Sättigungsabfluß findet auf grundwassernahen Standorten statt, <strong>der</strong>en Infiltrationskapazität<br />

aufgrund sehr geringer Flurabstände bereits auf ein Minimum reduziert<br />

ist. Nach Nie<strong>der</strong>schlagsereignissen kann oberflächennahes, lateral fließendes<br />

Grundwasser am Hangfuß gesättigte Flächen bilden. Teilweise führt dies bis zum<br />

Wie<strong>der</strong>austritt an <strong>der</strong> Oberfläche und bildet den sogenannten „return flow“<br />

(MUSGRAVE & HOLTAN, 1964). Da sich diese Gebiete in <strong>der</strong> Regel in <strong>der</strong> Nähe von<br />

Vorflutern befinden, ist <strong>der</strong> Fließweg zum selben kurz. Die Wahrscheinlichkeit einer<br />

Unterbrechung von Fließpfaden, z.B. durch abflußlose Senken, ist dadurch geringer.<br />

Anhand des Mechanismus des Sättigungsabflusses kann es auch in Flachland mit<br />

sandigen Böden zur Oberflächenabflußbildung kommen (GRUNSKE, 1975). Im humiden<br />

Bereich wird <strong>der</strong> Landoberflächenabfluß zum überwiegenden Teil aus dem Sättigungsabfluß<br />

gebildet. Neben den gesättigten Flächen bilden gefrorene Böden,<br />

Wasserflächen und versiegelte Flächen Bereiche mit einer Infiltrationskapazität nahe<br />

o<strong>der</strong> gleich Null. Einschränkend ist zu bemerken, daß nur vollständig, bündig versiegelte<br />

Flächen eine Infiltration verhin<strong>der</strong>n. Bei Untersuchungen im Berliner Stadtgebiet<br />

stellte GLUGLA ET AL. (1999) fest, daß versiegelten Flächen Infiltration in beträchtlicher<br />

Höhe zulassen. Die Grundwasserneubildung unter diesen Flächen ist zum Teil<br />

höher als auf unversiegelten Flächen. Der erhöhte Oberflächenabfluß wird von einer<br />

geringeren Verdunstung kompensiert.<br />

Der hypo<strong>der</strong>mische Abfluß (Zwischenabfluß)<br />

Der Begriff hypo<strong>der</strong>mischer Abfluß steht für oberflächennahe, laterale Fließvorgänge<br />

im Boden. Er beschreibt somit den physikalischen Prozeß <strong>der</strong> Wasserbewegung in<br />

<strong>der</strong> ungesättigten Bodenzone. Der Zwischenabfluß entspricht, den sich bei <strong>der</strong><br />

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