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Ermittlung der flächendifferenzierten Grundwasserneubildungsrate ...

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Im Unterschied zum Au-Linien Verfahren berücksichtigt das MoMNQ – Verfahren<br />

nicht, daß es unter einem Abflußpeak ein Anstieg des Basisabflusses erfolgt (vgl.<br />

Abbildung 15). Dieser Anstieg des Basisabflusses konnte durch isotopenhydrochemische<br />

Untersuchungen nachgewiesen werden (VON LOEWENSTERN, 1998).<br />

Das Au – Linien Verfahren (NATERNANN, 1951)<br />

Die Datenbasis des Au – Linien Verfahrens bilden Abflußganglinien aus täglichen<br />

Abflußdaten. Es ist ein einfach anzuwendendes, graphisches Verfahren. Unterhalb<br />

<strong>der</strong> Ganglinie wird zeichnerisch eine „Grundwelle“ konstruiert. Diese berührt, großzügig<br />

durchgehend, die unteren Punkte <strong>der</strong> Ganglinie. Die Grundwelle trennt den<br />

grundwasserbürtigen Abflußanteil vom Direktabfluß. Die Fläche zwischen <strong>der</strong> Abszisse<br />

und <strong>der</strong> Grundwelle wird planimetriert und daraus die Basisabflußmenge bestimmt.<br />

Beson<strong>der</strong>s problematisch ist die Konstruktion <strong>der</strong> Au – Linie bei längeren sich<br />

überlappenden Hochwasserabflüssen (Mattheß & Ubell, 1983). Analog zum MoMNQ<br />

– Verfahren enthalten in diesen Zeiträumen die Niedrigwasserabflüsse einen Anteil<br />

Oberflächenabfluß, <strong>der</strong> sich störend auswirkt. Die Au – Linie muß dann über weite<br />

Strecken „frei Hand“ geführt werden. Sie entspricht demnach einer willkürlichen<br />

Festlegung. Die betrachtete Zeitreihe sollte mindestens ein hydrologisches Halbjahr<br />

vollständig erfassen. Aussagen über einzelne hydrologische Jahre o<strong>der</strong> Halbjahre<br />

sind im Gegensatz zu dem MoMNQ – Verfahren möglich. Dies erlaubt detaillierte<br />

zeitliche Betrachtungen. Das Verfahren wurde 1958 verbessert (NATERMANN, 1958).<br />

Bei diesem erweiterten Verfahren werden zusätzlich Klimadaten herangezogen. Der<br />

erhebliche Mehraufwand ermöglicht die sicherere Konstruktion <strong>der</strong> Au – Linie auch<br />

unter Hochwasserwellen. Im Einzelfall ist zu prüfen, ob <strong>der</strong> Mehraufwand bezogen<br />

auf die Fragestellung sinnvoll ist.<br />

Das einfache Verfahren ist im Gegensatz zum MoMNQ – Verfahren geeignet, den<br />

Anstieg des Basisabflusses unter einem Ganglinienpeak abzubilden und somit den<br />

Basis- und den Direktabfluß hinreichend genau abzutrennen (MALLEN, 1994). Für die<br />

Untersuchungen im Raum Südost-Holstein ist es in seiner Aussagekraft ausreichend.<br />

Für das Jahr 1991:<br />

Ao-WUNDT 0,15 m3/s<br />

Au-WUNDT 0,25 m3/s<br />

Ao-NATERMANN 0,14 m3/s<br />

Au-NATERMANN 0,26 m3/s<br />

Abbildung 15: Separation <strong>der</strong> Abflußkomponenten nach den Au – Linien-Verfahren<br />

(NATERMANN 1951), hellgrau hinterlegt, und dem MoMNQ – Verfahren<br />

(WUNDT, 1958), dunkelgrau hinterlegt

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