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Kanatschnig Fischbacher Schmutz 1999 OIN_Bd_5.pdf - ÖIN

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trägern sowie die Rückführung von Nährstoffen durch<br />

die landwirtschaftsinterne Wiederverwertung von Abfällen.<br />

Wichtigste Voraussetzung zur Schließung stofflicher Kreisläufe<br />

ist die kleinräumige Integration von Tierhaltung<br />

und Pflanzenbau im landwirtschaftlichen Betrieb. Abfälle<br />

aus Tierhaltung (z.B. Kot, Gülle) und Pflanzenbau<br />

(z.B. Stroh) können nur dann in den betriebsinternen<br />

Stoffkreislauf zurückfließen, wenn beide Bereiche vorhanden<br />

sind (z.B. Verwendung von Kot und Gülle als organische<br />

Dünger und von Stroh als Stalleinstreu). Durch<br />

Spezialisierung der Landwirtschaft entstanden aber vorwiegend<br />

reine Mastbetriebe mit hohem, unverwertbarem<br />

Mist- und Gülleanfall auf der einen Seite und reine Pflanzenproduktionsbetriebe<br />

mit hohem Bedarf an Handelsdüngern<br />

und Pestiziden auf der anderen Seite.<br />

Insgesamt verbindet sich mit der Kreislaufschließung<br />

eine Extensivierung der landwirtschaftlichen Produktionsform,<br />

bei der anstatt einer kostenintensiven ständigen<br />

Erhöhung des Stoff- und Energieumsatzes pro Quadratmeter<br />

Fläche die nahezu kostenlose, intelligente Nutzung<br />

und Stärkung natürlicher Selbstregulationskräfte<br />

im Vordergrund steht. Damit verbunden ist auch eine<br />

Entlastung bei den Betriebsmittelausgaben. Kreislaufschließung<br />

setzt ein Denken in Systemzusammenhängen<br />

und das Wissen um Vorgänge in der Natur voraus und<br />

ist daher eine wesentlich wissens- und arbeitsintensivere<br />

Bewirtschaftungsform als die konventionelle, industrialisierte<br />

Landwirtschaft. Nicht Spezialisierung, Technisierung,<br />

Rationalisierung und Arbeitsteilung, sondern Diversifizierung<br />

und gezielte Nutzung natürlicher Kreisprozesse<br />

Regionale Prozesse<br />

48<br />

beispielsweise durch Fruchtfolgegestaltung, Einsatz organischer<br />

Dünger, biologische Pflanzenschutzmaßnahmen,<br />

standortgerechte Nutzungen, Schutz und Ausbau<br />

von Rand- und Inselbiotopen u.ä. fördern den Aufbau<br />

betriebsinterner Stoffkreisläufe. Ziel ist die Herstellung<br />

eines dynamischen biologischen und stofflichen Gleichgewichtes<br />

innerhalb des landwirtschaftlichen Betriebes<br />

(landwirtschaftlicher Betrieb als weitgehend in sich geschlossene<br />

Einheit).<br />

ad 2) Herstellung materieller Kreislaufbeziehungen entlang<br />

der landwirtschaftlichen Produktionskette<br />

Durch Koordination der organischen Materie- und Stoffflüsse<br />

innerhalb einer Region anstatt der gesonderten Betrachtung<br />

einzelner Abfall- und Rohstoffprobleme können<br />

vielfältige Symbiosen hergestellt und der Rohstoffverbrauch<br />

optimiert (bzw. minimiert) werden. Voraussetzung<br />

dazu sind regionale Kooperationen und neue Formen<br />

der Zusammenarbeit zwischen zuvor nicht verbundenen<br />

Bereichen entlang der Produktions- und Wertschöpfungskette.<br />

Ziel ist eine regionale Zusammenführung von landund<br />

forstwirtschaftlicher Produktion, Verarbeitung,<br />

Handel, Vermarktung und Konsum mit den Zielen der<br />

Optimierung des Rohstoff- und Energieverbrauchs (und<br />

Minimierung der Abfälle) sowie der Stärkung der Regionalwirtschaft.<br />

Regionale Symbiosen bei organischen Abfällen können<br />

zwischen landwirtschaftlichen Betrieben, Betrieben der<br />

Lebensmittelverarbeitung, der Holz- und Zellstoffindustrie<br />

oder privaten Haushalten hergestellt werden. Organische<br />

Abfälle aus der Lebensmittelindustrie beispielsweise<br />

können betriebsintern zur Energie- oder Düngemittelge-

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