Kanatschnig Fischbacher Schmutz 1999 OIN_Bd_5.pdf - ÖIN
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ihres Lebensraumes. Mit einer verstärkten Ausrichtung<br />
der Wirtschaft „nach innen“ verbindet sich die bestmögliche<br />
Ausschöpfung der vorhandenen menschlichen Fähigkeiten<br />
sowie natürlichen Ressourcen mit dem Ziel,<br />
die Regionalwirtschaft zu stärken und zu beleben sowie<br />
die Entwicklung in eine eigenständige, nachhaltige Richtung<br />
voranzutreiben. Darüber hinaus gewährleistet die<br />
Orientierung an den regionalen Bedürfnissen eher sozioökonomisch<br />
und ökologisch angepaßte Wirtschaftsaktivitäten<br />
als die alleinige Ausrichtung an überregionalen<br />
Erfordernissen.<br />
Wichtigste Determinanten einer regional ausgerichteten<br />
Wirtschaftsstruktur sind die Aufrechterhaltung bzw.<br />
Herstellung von struktureller Vielfalt (Verhinderung wirtschaftlicher<br />
Monostrukturen) und Kleinräumigkeit im ökonomischen<br />
Bereich sowie die gezielte Koordination der<br />
verschiedenen ökonomischen Teilbereiche (Branchen).<br />
Durch Beachtung dieser Gestaltungsprinzipien können die<br />
strukturellen Grundlagen für eine leistungsfähige und<br />
gleichzeitig nachhaltige regionale Wirtschaftsentwicklung<br />
geschaffen werden.<br />
Grundsätzlich können nur verschiedenartige, funktionell<br />
und größenmäßig unterschiedliche Elemente synergetisch<br />
verknüpft werden. Daraus läßt sich ableiten, daß im Wirtschaftsbereich<br />
die gezielte Nutzung von Synergien sowie<br />
die kleinräumige Führung bzw. Schließung von Stoff-,<br />
Informations- und Energieprozessen eine an die regionalen<br />
Verhältnisse angepaßte Kombination verschiedener<br />
• Wirtschaftssektoren (primärer, sekundärer, tertiärer Sektor),<br />
• intrasektoraler Branchen (z.B. Landwirtschaft, Gewerbe,<br />
Industrie, Tourismus),<br />
Regionale Strukturen<br />
72<br />
• Betriebsgrößen (viele flexible Klein- und Mittelbetriebe)<br />
und<br />
• Produkte (z.B. Lebensmittel, Konsumgüter)<br />
erfordert. Nur Betriebe, die größenmäßig aufeinander<br />
abgestimmt sind, können effektiv miteinander vernetzt<br />
werden bzw. in das regionale Gefüge von Angebot und<br />
Nachfrage eingegliedert werden. Sehr große (bzw. größenmäßig<br />
unangepaßte) Betriebe beispielsweise können<br />
oft nur in überregionale Netzwerke eingebunden werden.<br />
Zur Intensivierung der innerregionalen Arbeitsteilung und<br />
Errichtung regionaler Wirtschaftskreisläufe müssen darüber<br />
hinaus nach Möglichkeit alle Glieder der Wertschöpfungskette<br />
(z.B. produzierende, verarbeitende und vermarktende<br />
Betriebe) vorhanden sein, was eine vielfältige<br />
Wirtschaftsstruktur voraussetzt. Diversifizierte Wirtschaftsstrukturen<br />
schaffen weiters vielfältige Beschäftigungs-<br />
und Einkommensmöglichkeiten für die regionale<br />
Erwerbsbevölkerung und verringern damit die Abhängigkeit<br />
von dominanten, aber unter Umständen krisenanfälligen<br />
Wirtschaftszweigen.<br />
Weiters können die wirtschaftlichen Aktivitäten in der<br />
Region durch den gezielten Aufbau von Kooperationsstrukturen<br />
(z.B. Netzwerke, Cluster usw.) gebündelt und<br />
Synergieeffekte (z.B. Kosteneinsparungen, Innovationen)<br />
erzielt werden. Mögliche Kooperationspartner sind räumliche<br />
nahe Betriebe verschiedener und/oder gleicher<br />
Sektoren oder Branchen, industrielle oder universitäre<br />
Forschungseinrichtungen usw.; mögliche Kooperationsfelder<br />
liegen in den Bereichen Management, Vermarktung,<br />
Forschung und Entwicklung oder bei der gemeinsamen<br />
Nutzung von Anlagen oder Infrastruktur.<br />
Zwei Bereiche sind für eine nachhaltige regionale Wirt-