Kanatschnig Fischbacher Schmutz 1999 OIN_Bd_5.pdf - ÖIN
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• Es sollen möglichst viele Gemeindebürger und Unternehmer<br />
aus den unterschiedlichsten Alters- und Berufsgruppen<br />
sowie Branchen in den Prozeß miteinbezogen werden.<br />
• Besonderes Augenmerk ist auf die Einbeziehung von Kindern<br />
und Jugendlichen zu legen.<br />
• In den Mittelpunkt sollen Werte wie Verantwortung, Solidarität,<br />
Demokratie und Nähe gestellt werden.<br />
Hauptkriterien einer nachhaltigen Gemeindeentwicklung<br />
sind Ganzheitlichkeit und eine integrierte Betrachtung<br />
und Behandlung einzelner Sektoren. Demzufolge ergeben<br />
sich innerhalb einer Gemeinde folgende Handlungsfelder<br />
mit nur beispielhaft angeführten Zielen und Maßnahmen: 1<br />
• Pflege und Belebung der Dorfgemeinschaft: Aktiver Erhalt<br />
der Gemeindezentren und damit Erhalt und Schaffung von<br />
sozialen Treffpunkten sowie von Kommunikationszentren;<br />
Gemeindebürger zu Beteiligten machen; sich in der Entwicklung<br />
immer mehr am Menschen orientieren und weniger<br />
an beispielsweise rein wirtschaftlichen oder finanziellen<br />
Fakten;<br />
• (Wieder-)Entdeckung und Förderung der Kultur im Ort: Das<br />
kulturelle Erbe der Gemeinde bewußt pflegen; Durchführung<br />
von Kultur-, Sport-, Informations und Fortbildungsveranstaltungen;<br />
• Wirtschaft und Arbeitsplätze: Schaffung dauerhafter Arbeitsplätze,<br />
Sicherung der Nahversorgung; Förderung von<br />
Kooperationen entlang der Wertschöpfungskette und wenn<br />
möglich, Schließung dieser in der Gemeinde;<br />
• Umwelt, Natur und Landschaft: Sicherung der natürlichen<br />
Lebensgrundlagen; Förderung der biologischen Landwirtschaft<br />
etwa durch Abnahmesicherung von Produkten; Gewässerschutz;<br />
• Wohnqualität und Erholungswert: Reduktion von Umweltbelastungen;<br />
Verbesserung der Erholungs- und Freizeitqualität;<br />
Schaffung eines attraktiven Wohnumfeldes;<br />
• Stoff- und Energieflüsse: Geordnete Abwasserentsorgung;<br />
Vermeidung und Verwertung von Abfällen; Energiesparmaßnahmen.<br />
Neben den innerkommunalen Tätigkeitsbereichen einer<br />
Gemeinde darf der interkommunale Aufgabenbereich, die<br />
Zusammenarbeit mit Nachbargemeinden im Sinne von<br />
Kreislaufschließungen oder Energie- und Rohstoffeffizienz,<br />
nicht außer acht gelassen werden. Mögliche Ausgangspunkte<br />
für eine Koordination ergeben sich etwa bei<br />
Großprojekten mit überkommunalen Auswirkungen (z.B.<br />
Einkaufszentren), im Bereich Verkehr und Tourismus.<br />
4.1.2 Kooperative Strategie:<br />
Die Lokale Agenda 21<br />
Wurden in der zuvor beschriebenen Umsetzungsstrategie<br />
die Handlungsmöglichkeiten und die Bedeutung der<br />
einzelnen Akteurszielgruppen für eine nachhaltige Entwicklung<br />
auf lokaler und kommunaler Ebene behandelt,<br />
so werden diese in der kooperativen Strategie auf kommunaler<br />
Ebene zusammengeführt, um die daraus entstehenden<br />
Synergieffekte nutzen sowie die unterschiedlichen<br />
Interessen ausgleichen zu können.<br />
Die Bedeutung der kommunalen Ebene wurde auch bei<br />
der UNCED 1992 erkannt und in Kapitel 8 in der Agenda<br />
21 folgendermaßen festgehalten:<br />
„Da viele der angesprochenen Probleme und Lösungen<br />
auf Aktivitäten der kommunalen Ebene zurückzuführen<br />
sind, ist die Beteiligung und Mitwirkung der Kommunen<br />
ein entscheidender Faktor bei der Verwirklichung einer<br />
nachhaltigen Entwicklung. Jede Gemeinde soll daher in<br />
einen Dialog mit ihren Bürgern, örtlichen Organisationen<br />
1 Zusammengefaßt aus: O.ö. Umweltakademie (Hrsg.): Orte zum Leben, a.a.O. und Bundesministerium für Umwelt, Jugend und<br />
Familie (Hrsg.): Der Steinbacher Weg, a.a.O.<br />
Handlungsebenen Schriftenreihe 5<br />
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