Kanatschnig Fischbacher Schmutz 1999 OIN_Bd_5.pdf - ÖIN
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• Biomasse und Solarenergie (Biomasse-solarer Verbund)<br />
• Wasserkraft und Windenergie u.ä.<br />
Die Verbundnutzung ermöglicht die Kombination von<br />
Energieträgern, die aufgrund von Verfügbarkeitsschwankungen<br />
für sich alleine den Bedarf nicht decken könnten<br />
(z.B. Windenergie), aber durch geschicktes Zusammenwirken<br />
mit anderen Energieträgern (Energieträgermix) eine<br />
optimale, angepaßte Versorgung ermöglichen.<br />
Ein Biomasse-hydraulischer Verbund kann beispielsweise<br />
wie folgt aussehen: Durch Betrieb einer Biomassenahwärmeanlage<br />
gemeinsam mit einem Wasserkraftwerk (im<br />
Jahresverlauf) kann zu Zeiten geringeren Wärmebedarfs<br />
sowie erhöhter Wasserführung (Mai, Juni, Juli) Strom für<br />
Raumwärme und Warmwasserbereitung in einem Kleinwasserkraftwerk<br />
produziert werden. Im Winter wird<br />
Biomasse zur Nahwärmeversorgung eingesetzt, der im<br />
Wasserkraftwerk produzierte Strom kann zu einem guten<br />
Preis in das Netz eingespeist werden. Ein weiteres Beispiel<br />
wäre die dezentrale Erzeugung von Photovoltaik-<br />
Strom bei Schiliftanlagen und die Einspeisung in das bestehende<br />
Netz. Liftanlagen sind aufgrund ihrer geographischen<br />
Lage günstige Standorte für die photovoltaische<br />
Stromerzeugung (Sonnenstunden). Synergiewirkungen<br />
könnten sich durch die Möglichkeit der Nutzung einer<br />
bereits vorhandenen (elektrotechnischen) Infrastruktur<br />
ergeben.<br />
Grundsätzlich hat die Verwendung heimischer erneuerbarer<br />
Energieträger insbesondere im regionalwirtschaftlichen<br />
Bereich ausgesprochen positive Wirkungen. Anstatt<br />
nur vorübergehend für die Dauer eines Kraftwerksbaues<br />
Arbeitsplätze zu schaffen, können in der Region qualifi-<br />
zierte, dienstleistungsorientierte Dauerarbeitsplätze geschaffen<br />
und erhalten werden. Darüber hinaus leistet<br />
die Nutzung regional vorhandener Energieträger einen<br />
wesentlichen Beitrag zur Erhöhung der regionalen Wertschöpfung<br />
und Verringerung der Abhängigkeit von transportintensiven,<br />
importierten Energien. Erneuerbare Energieträger<br />
sind direkt klimarelevant im positiven Sinne,<br />
da sie als CO2-neutral anzusehen sind. Ihr Einsatz genießt<br />
in der österreichischen Bevölkerung große Akzeptanz,<br />
ohne die eine verstärkte Nutzung erneuerbarer Energien<br />
nur bedingt möglich wäre.<br />
Zusammenfassend kann festgestellt werden, daß sich der<br />
Einsatz regenerativer Energien in allen Bereichen positiv<br />
auswirkt:<br />
• ökologisch: sämtliche regenerativen Energieträger sind<br />
CO 2 -neutral und mit ökosystemaren Funktionsbegrenzungen<br />
kompatibel<br />
• ökonomisch: regionale, dauerhafte Arbeitsplätze, Stärkung<br />
der Regionalwirtschaften, Verringerung der Importabhängigkeit<br />
• sozial: große soziale Akzeptanz, oft einfache Technologien<br />
3.1.3 Ausbau der regionalen<br />
Kommunikationsbeziehungen<br />
Die gemeinsame Weiterentwicklung der individuellen Lebensqualität<br />
und der regionalen Qualitätspotentiale in<br />
eine nachhaltige Richtung wurde oben als grundlegendes<br />
Ziel der regionalisierten Raumentwicklung bezeichnet.<br />
Regionale Prozesse Schriftenreihe 5<br />
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